von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Adoption, Podcast
Wie oft fragst du dich: „Warum werde ich nicht schwanger?“ Wie oft habe ich mich das gefragt. Wenn du schon Einiges auf meiner Seite gelesen hast, dann weiß du, dass ich eine lange Kinderwunschzeit hatte. Vielleicht so wie du. Aber!! Vielleicht musst du für die Erfüllung deines Kinderwunsches nicht schwanger werden. Und dich immer wieder fragen: Warum werde ich nicht schwanger, zum … ! ; )
Wann genau stellt eine Frau nicht mehr die Frage: „Warum werde ich nicht schwanger“?
Bei mir hat es bestimmt 4 Jahre gedauert. Vier? Nein, es waren bestimmt 6 Jahre. Denn vor der Idee der Adoption hatten wir uns in eine Kinderwunschbehandlung begeben.
Die fand erst in Deutschland in einem Kinderwunschzentrum in Hamburg statt. Dann ging es zu einer weiteren Behandlung nach Spanien, dann weiter nach Tschechien. Eizellspende hieß die letzte Behandlung im Ausland.
In dieser ganzen Zeit stand mir die Frage brav zur Seite: “Warum werde ich nicht schwanger?“ Wie konnte das sein! Es war wirklich zum Verrückt werden, wie man so sagt. Einfach zum Verzweifeln …
Die Fragen, die ich mir zu diesem Zeitpunkt stellte, waren in etwa so:
„Warum werde ich nicht schwanger trotz Eisprung?“
„Wieso – bitteschön, werde ich nicht schwanger, obwohl alles in Ordnung zu sein scheint?“
„Warum werde ich nicht schwanger? Woran liegt es denn jetzt?“
Und wann hörst du auf, deinem Körper Vorwürfe zu machen?
Es ist oft erniedrigend. Und vielleicht will der Körper ja deinen Kinderwunsch erfüllen, aber irgend etwas steht einer Schwangerschaft im Weg. Wenn es nicht die mangelnde Fruchtbarkeit bei Mann oder Frau ist, dann muss es etwas anderes sein. Das ist noch einfach einzuschätzen. Aber dann …
Welche Ursachen kann die Kinderlosigkeit haben? Manchmal ist es ja nur eine Kleinigkeit. Aber auf diese eine kommt es an.
Das Suchen ist gefühlt wie die berühmte Nadel, die bekanntlich unauffindbar in einem Heuhaufen liegt. Manchmal einfach unmöglich, sie – also die Lösung – zu finden.
Und die Zeit vergeht mit der Suche und den vielen Behandlungen. Es ist purer Stress. Bei Glück ist man dann in einem Kinderwunschzentrum, in dem man sich gut aufgehoben fühlt.
Wir hatten das Glück, über das Thema Adoption zu stolpern
Es war ein Zufall. Eine Freundin erzählte von einer Bekannten, die ein Baby direkt nach der Geburt adoptieren durfte.
In den USA. Das Land der fast unbegrenzten Möglichkeiten. Weit weg. Und da gab es Babys zum Mitnehmen. Naja, übertrieben ist es natürlich. Scheinbar leichter als in unserer Situation schien es aber doch zu sein.
Aber für eine große Hoffnung gibt es eigentlich keine zu weiten Entfernungen. Wenn die Hoffnungen dann auch tatsächlich wahr werden!
Und das weiß man bei einer Kinderwunschbehandlung und mit allem, was um das Thema kreist: Nie. Alles kann sein. Aber auch eben nicht.
Denkst du genau so?
Trotz der scheinbar unzähligen Möglichkeiten in manchen Ländern gibt es Gesetze und Regelungen, die alles in Bahnen lenken. Deshalb wäre es heute wie bei dieser Frau wahrscheinlich nicht mehr möglich. Auch nicht in den USA.
Als ich einige Monate später von dieser wunderbaren Adoptions-Geschichte hörte, musste ich feststellen: Zu diesem Zeitpunkt war eine solche Adoption durch ein kürzlich erlassenes Gesetz auch schon ausgeschlossen.
Aber für uns war zumindest die Idee geboren ; ) Und unsere Chance! Könnte uns eine Adoption aus unserer momentanen ausweglosen Situation helfen?
Ja, das tat sie. : )
Hast du dir über das Thema Adoption bisher einmal Gedanken gemacht? Oder ihr?
Es ist einfacher, als Paar zu adoptieren. Wenn du nicht verheiratet bist, ist eine Adoption nicht unbedingt ausgeschlossen. Ein Trauschein hat momentan aber doch noch mehr Akzeptanz in der Bürokratie.
Aber eine Heirat ist ja bei dir momentan vielleicht noch gar kein Thema.
Schon vor dem Interview wusste ich es
Ich hatte mir vor einiger Zeit diese Frage noch einmal gestellt.: „Warum werde ich nicht schwanger? Oder damals: Warum wurde ich nicht schwanger?
Ich fragte mich es, bevor wir für die Zeitschrift „Bild der Frau“ interviewt werden sollten. Es sollte ein Bericht über unsere Geschichte geben. Es freute mich natürlich! Vielleicht erreiche ich so viel mehr Frauen und Paare, denen ich mit meiner Erfahrung helfen kann!
Deshalb wollte mir den Beginn unserer kleinen Familie noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Mich vorbereiten.
Musste ich es? Eigentlich nicht. Denn so eine Herzensangelegenheit vergisst man nicht. Selbst die klitzekleinen Details fielen mir sofort wieder ein.
Wir hatten damals bei der Abholung von Thaio aus dem Kinderheim wenige Fotos gemacht. Das finde ich bis heute sehr schade. Aber es war während der Zeit im Kinderheim einfach zu aufregend.
Trotzdem: Alle Bilder werde ich immer in meinem Gedächtnis behalten.
Auch die, die es nicht als Fotos gibt. Zum Beispiel der innige erste Moment mit unserem damals noch so kleinen Adoptivsöhnchen Thaio. Von so einer Situation braucht man einfach keine Fotos.
Diese Bilder werden gut verwahrt und beschützt in unseren Elternherzen
Die Tränen kamen, als mich die Journalistin Jana Henschel über die Abholung im Kinderheim befragte. Ich konnte nichts dagegen machen. Das sah Jana auch. Voller Mitgefühl.
Meine inneren Herzensbilder waren wieder da. Und sie zeigten alles wieder so gegenwärtig. Ich war einfach gerührt. Von dem kleinen Menschlein, der uns seit der Abholung Mami und Papi nennt und uns volles bedingungsloses Vertrauen entgegenbringt. Und während des Interviews neben uns verträumt in seinen Schokomuffin biss. : )
Es war ein freundliches Interview. Nichts „Reißerisches“ war zu spüren. Statt dessen ehrliches Interesse und Anteilnahme. Deshalb hatte ich mich vorher auch mit Jana besprochen. Und letztendlich zugestimmt. Einige Zeit davor hatte ich noch einmal in einer “Bild der Frau” – Zeitschrift geblättert. Um zu prüfen: Passen wir mit unserer Geschichte da auch wirklich hinein?
Welche Leser werden unsere Geschichte dann kennen?
Meine Webseite wird gesucht oder per Zufall gefunden. Aber es wird eben bewusst nach dem Thema Kinderwunsch oder Adoption gesucht.
Eine Zeitschrift, ob online oder in Papierform? Dafür entscheidet man sich bewusst. Aber eben auch nicht für alle Artikel. Eher für das Format.
Ich musste mich vergewissern: Sind es hauptsächlich Leser, die mit unserer kleinen großen Familiengeschichte so gar nichts anfangen können, weil die Zeitschrift anderes verspricht? Dann hätte ich mich nicht dafür entschieden.
Ich wollte einfach sicher sein, dass es auch das ist, was wir als Familie wollten. Uns ging und geht es um unsere wahre Geschichte. Und nicht um eine, die für gute Zahlen steht. Beides passt allerdings gut zusammen. ; )
Ich war nach dem Lesen beruhigt. Die emotionalen Berichte, die dort zu lesen waren, hatten alle einen angenehmen freundlichen Schreibstil. Und es waren ähnliche Facetten dabei. Es fühlte sich gut an : )
Thaio war so stolz, dabei sein zu dürfen
Es hatte dann alles gut gepasst. Und nett und entspannt war das Interview auch. Zumal Thaio involviert war. Vorher schon hatte ich ihm erklärt, wer da jetzt kommt und weshalb wir leckere Muffins mit viel Schokolade backen wollten.
Und ich fragte ihn, ob er es gut fand, so ein Interview mit unserer Adoptionsreise. Thaio war einverstanden. Mehr noch: Er war sehr stolz, dass er eine besondere Geschichte in sich trägt, die andere Menschen interessiert. Und helfen kann.
Und, darf er stolz auf sich sein?
Auf jeden Fall! Für uns ist und bleibt er wie unser kleines einzigartiges Wunder aus Thailand.
(Trotzdem muss er natürlich weiterhin Hausaufgaben machen und ab und an, wenn nötig, sein Zimmer aufräumen. Aber grundsätzlich ist und bleibt er immer immer unser besonderes Wunschkind ; )
Warum bin ich so kritisch?
Mir liegt das „Warum werde ich nicht schwanger/ Kinderwunsch-Adoptionsthema viel zu sehr am Herzen. Deshalb sollte es gebührend einfühlsam und menschlich behandelt werden.
Gerade auch deshalb, weil Frauen bei ihrer oft langen Kinderwunschreise einfach so Vieles offenlegen müssen. Scham ganz weit zurückstellen, bitte.
Wer schon einmal einen langen Kinderwunsch hatte oder in einer Kinderwunschbehandlung war, weiß, wovon ich spreche.
Die Behandlungen sind gefühlt einfach eine Maschinerie, die bedient werden muss. Sonst würden die Ärzte oft keine Chance haben, den Fehler zu finden.
Fehler?? .. Irgendwie schon, fand ich manchmal.
Ich hatte das Gefühl, es fehlt etwas an mir
Etwas, was mich nicht schwanger werden ließ. Ein Makel, der gesucht und repariert werden musste. Auch wenn er auch noch so klein war. Gefunden haben wir ihn nie.
Noch kurz vor dem Interview wurde mir wieder deutlich, wie schnell sich eine traurige, fast depressive Beklommenheit in ein warmes weltumarmendes Glücksgefühl umkehren ließ. Wir hatten das große Glück, von der Idee einer Adoption rechtzeitig zu wissen. Wieder wurde mir mein Gefühl bewusst, dass wir nach unserer langen schweren Kinderwunschreise einfach großes Glück hatten.
Und Jana war toll. Hätte sie nicht zurück nach Hamburg reisen müssen, wäre sie bestimmt noch mit auf den Spielplatz gegangen: )
Die Zeitschrift mit unserem warmherzig geschriebenen Bericht kam übrigens am 1. März raus. Also genau an dem Tag, an dem wir Thaio vor 6 Jahren aus einem Kinderheim in Bangkok abgeholt hatten. Was für ein schöner Zufall, wie wir fanden.
Ich wünsche dir eine entspannte und erfolgreiche Kinderwunschzeit. Und wie immer: Versuche positiv zu denken. Auch wenn es nicht immer leicht ist.
Hast du Fragen? Möchtest du mehr über meine Erfahrungen wissen? Oder brauchst du mich einfach nur zum Zuhören?
Dann schreibe mir. Ich bin hier und für dich da. : )
Liebe Grüße an dich
Bärbel
(Bildquellen: “unser Adoptionsglück”: eigene Bildquelle I “Liebe für unser Adoptivkind “: lavnatalia Pixabay I “Muffins für das Interview”: congerdesign Pixabay)
von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Kinderwunsch, Podcast
Eine Kryokonservierung kann ein Baby für dich bedeuten. Wir, Dirk und ich, hatten die Vorgehensweise auch in Anspruch genommen. Später. Bei unserer letzten Eizellenspende. Aber was ist es? Und wie kann dir eine Kryokonservierung bei deinem Kinderwunsch helfen? Ich habe für dich wichtige Informationen und ein paar persönliche Eindrücke zusammen getragen. Schau einfach mal hinein. Ich bin sicher, dass alle Informationen dich immer näher zu deiner eigenen Familie führen!
Was ist eigentlich eine Kryokonservierung?
Eine Kryokonservierung bedeutet die Aufbewahrung einer Zelle unter Kälteeinfluss. Krýos für„Kälte“, conservare für “Erhalten/ Bewahren”.
Tatsächlich werden Zellen und, im Falle eines Kinderwunsches die Eizellen, in flüssigem Stickstoff aufbewahrt.
Durch die Kryokonservierung können Eizellen über viele Jahre unversehrt aufbewahrt werden. Durch den flüssigen Stickstoff wird es möglich gemacht. Die Eizellen werden dabei in der Gasphase des Stickstoffes gelagert.
Der Behälter, in dem die Zellen aufbewahrt werden, nennt sich Kryobank. Es ist der Ort der Lagerung von biologischem Material, wie z. B. Stammzellen und ist eine Spezialform der Biobank.
Nach dem Auftauen können die Zellen ihren normalen physiologischen Prozess wieder aufnehmen. Durch die „Kältestarre“ verliert die Eizelle bei Glück nicht an Vitalität.
Embryonen können dann zum Beispiel in die Gebärmutterhöhle transferiert werden.
Kryokonservierung wird unter anderem auch bei Pflanzen und Tieren eingesetzt.
Lässt sich die Natur so einfach überlisten?
Wir empfanden die Vorgehensweise als unnatürlich. So empfanden wir auch noch, als wir uns schon darauf eingelassen hatten.
Eizellenspende. Es kam uns vor wie ein Vorhaben der Zukunft. Wir waren dort angekommen.
Eigentlich ist die Vorgehensweise immer noch etwas fremd und anders.
Denn die künstliche Befruchtung im Allgemeinen ist schon ein großer Eingriff in die natürliche Fortpflanzung. Und dann noch das Vorgehen mit einer fremden Eizellenspende und, wenn notwendig, einer Kryokonservierung?
Aber wenn es der letzte Strohhalm ist, nach dem du greifen kannst? Dann gehen viele kinderlose Paare diesen manchmal letzten Weg zu ihrem Kind. Vielleicht denkst du auch schon darüber nach? Warum auch nicht! : )
Nimmt die Eizelle bei der Kryokonservierung keinen Schaden?
Wir wollten unsere kostbaren Eizellen auf keinen Fall durch eine Kryokonservierung schädigen. Die Infos sind ernüchternd.
Denn:
Das Einfrieren und das Auftauen stellt für die befruchteten Eizellen eine Belastung dar.
Einzelne Eizellen sind gelegentlich nicht mehr zur weiteren Entwicklung fähig.
Allerdings:
Während der Lagerzeit nehmen die Eizellen keinen Schaden, unabhängig davon, wie lange sie tiefgefroren aufbewahrt werden.
Unbefruchtete Eizellen können bisher nicht kryokonserviert werden
Bleibt dir das Vorhaben Eizellenspende mit Kryokonservierung immer fremd?
Nein. Denn durch die vielen medizinischen Informationen und die ärztliche Betreuung wird die Vorgehensweise und Behandlung für dich allmählich greifbar.
Auch durch die täglichen Gedanken, die dich dann beschäftigen. Und die Gedanken begleiten dich, meist ständig und: freudig : )
Denn es ist ja nun deine tägliche Motivation. Und Hoffnung für die Zukunft. : ) Morgens, wenn du aufwachst, fällt dir das besondere Vorhaben meist sofort ein. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. ; )
Warum dich bei dem Wort Kryokonservierung viele Menschen verständnislos ansehen werden
Nur für die Anderen um mich herum, denen ich unser Vorhaben im Vertrauen erzählt hatte, war es erschreckend und unnatürlich fremd. Für sie war es irgendwie… absurd. Verständlich. Nur wollte ICH es nicht mehr anzweifeln. Ich wollte das Vorhaben Eizellenspende und die damit verbundene Kryokonservierung einfach beginnen.
Zu oft hatten wir Zweifel bei anderen Vorgehensweisen. Es reichte einfach irgendwann damit. Wir hatten uns jetzt dafür entschieden. Und damit wurde ich ungeduldig mit neuen Zweiflern.
Ich sah es in ihren Gesichtern. Erstaunen und Skepsis. Manchmal auch Unverständnis. „Warum machen sie das? Gehen sie den Weg ihres Kinderwunsches nicht vielleicht zu weit?“
Natürlich ist es auch aus heutiger Sicht für sie absurd. Denn wenn Menschen solche Behandlungen nicht benötigen, dann beschäftigen sie auch eher nicht damit. Warum auch.
Allerdings wird es durch einige Berichte von prominenten Menschen immer bekannter. Bei uns vor ein paar wenigen Jahren? Absolut fremd.
Es waren nicht viele, die wir eingeweiht hatten. Der Grund? Einmal die Zweifel ihrerseits. Aber das nächste: Was wäre, wenn es nicht klappte und wir die Enttäuschung zugeben, die mitleidigen Blicke der Anderen hätten ertragen müssen?
Manche kinderlose Paare können solche Gefühle abschütteln. Ich konnte es nicht. Ich war nicht „stabil“ genug. Zu viele Enttäuschungen hatten mich (zu) empfindlich und sensibel werden lassen.
Welches Vorgehen ist in Deutschland erlaubt?
Eine befruchtete Eizelle einer anderen Frau in deine Gebärmutter einsetzen zu lassen, ist in Deutschland immer noch verboten. Obwohl der legale Weg der IVI- und ICSI-Behandlung nicht weit entfernt davon ist.
Für die Eizellenspende reisen deshalb viele Frauen und Paare ins Ausland.
Aber es wird intensiv darüber diskutiert, in wie weit es in Deutschland legalisiert werden sollte. Schauen wir mal, wie es da weitergeht.
Planst du eine Eizellenspende für deine eigene Familie?
Wir waren mit unserem Vorhaben inzwischen in Prag angelangt. Von Spanien nach Tschechien. Dort hatten wir die Kryokonservierung für zwei übrig gebliebene Eizellen genutzt.
Du solltest wissen: Mehr als 3 befruchtete Eizellen werden bei einem Eizellentransfer normalerweise nicht eingesetzt. Auch wenn du dir denkst, dass sich bei 5 Eizellen auf jeden Fall mindestens eine Eizelle in deinem Körper weiter entwickeln wird.
Wenn sich nun aber alle fünf stetig zellteilen und weiterwachsen? Dann werden es im besonderen Fall Fünflinge. Es ist selten, das ist wahr. Aber es ist eben auch schon vorgekommen. Und fünf Kinder auf einmal?… : )
Bei uns hatten sich zu diesem Zeitpunkt insgesamt fünf Eizellen wunderbar weiterentwickelt. Deshalb entschieden wir uns, zwei davon für einen späteren Zeitpunkt kryokonservieren lassen.
Wir nutzen sie später dann irgendwann. Es war unsere letzte Chance in der Behandlung Eizellenspende. Danach wollten wir das Vorhaben „Eizellenspende mit anschließender Kryokonservierung“ abschließen. Endgültig.
Die Kosten waren einfach zu hoch. Nach insgesamt 7 Versuchen konnten wir uns eine Eizellenspende nicht mehr leisten. Und die Kryokonservierung dazu ist auch nicht umsonst.
In dieser Behandlung ist alles teuer
Das solltest du von vorn herein wissen.
Aber: Ich will dich aber auf keinen Fall entmutigen! Es gibt Frauen, die auf diese Weise erfolgreich schwanger werden. Und sie würden es immer wieder tun.
Ich schrieb schon in einem anderem Blog: Vielleicht war mein Körper für die Methode nicht bereit. Vielleicht habe ich alles auch manchmal zu sehr angezweifelt. Die Eizellenspende. Und auch die Kryokonservierung. Vielleicht muss es zu dem Mensch und deren Einstellung passen.
Zu uns passte einfach die Adoption eines Kindes besser. Unsere beste Wahl für unseren Kinderwunsch : )
Sei auf jeden Fall positiv und schaue, was am Besten zu dir und deiner Einstellung passt. Und wenn du denkst, der Weg der Eizellenspende und Kryokonservierung ist dein zukünftiger Weg? Herzlichen Glückwunsch – du hast ein sehr schönes Ziel.
Und nun hast du auch viel Motivation und Antrieb für die Behandlung. Für vieles, was kommt.
Ganz viel Erfolg auf deiner weiteren Kinderwunschreise. Und zu deinem Baby.
Und schau immer mal wieder gern vorbei. Ich freue mich immer sehr auf deinen Besuch!
Liebe (momentan verschneite) Grüße an dich : )
Bärbel
(Bildquellen: “eine Motivation für dich” – TerryC: Pixabay I “Planung bei Eizellspende und Kryokonservierung: rawPixel: Pixabay)
von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Kinderwunsch, Podcast
Als wir in unserem Kummer Kinderlosigkeit nicht weiter wussten, nahmen wir Hilfe an. Welche? Die eines Kinderwunschzentrums. Es war der erste Schritt in die Richtung: Wir hatten ein Problem. Und kamen allein nicht weiter. Welche Ursachen es hatte, sollte endlich herausgefunden werden. Von Spezialisten.
Du kannst sicherlich dieses alles gut nachvollziehen, oder?
Wenn es dich betrifft, weißt du sicherlich, wovon ich spreche. Denke ich : ) Wir wollten nie dazu gehören. Zu den kinderlosen Paaren, die ihren sehnlichsten Wunsch nicht erfüllen konnten. Wer will das schon.
Obwohl es scheinbar doch so unkompliziert war. Wenn man sich umschaut. So viele Frauen mit Kindern. Gefühlt überall. Wir fragten uns auch, warum es gerade uns betraf.
Warum? Nicht? Andere?
Dieses heikle unberechenbare Thema! …
Dann mussten wir es einfach einsehen. Wir brauchten Hilfe von Menschen, die sich mit nichts Anderem beschäftigten. Nur mit der Kinderlosigkeit und den nicht gelingenden Schwangerschaften. Wir brauchten Spezialisten aus der Praxis an unsere Kinderwunsch-Seite. Wir benötigten die Hilfe eines Kinderwunschzentrums.
Warum waren wir das einzig betroffene kinderlose Paar?
… das waren wir nicht. Natürlich waren wir nicht allein.
Das sahen wir deutlich bei dem Informationsgespräch im Kinderwunschzentrum. Dort waren sie auch. Die anderen, an die wir in unserem Kummer nicht dachten. Und sie sahen aus wie wir. Selbstbewusst. Viele schick. Mittleren Alters.
Das Alter. Es zeigte uns: Auch sie hatten Vieles versucht und gegen die Zeit gearbeitet. Diese Zeit läuft seltsamerweise schneller bei den ganzen Schwangerschaftsversuchen. Verrückt. Irgendwie. Du kennst es vielleicht.
Und – wie wir- hatten sie um sich herum ein Schutzschild aufgebaut.
„Wir schauen es uns hier einfach einmal an. Wenn es nicht passt, passt es halt nicht.“ Sie blieben an diesem Abend zumindest alle da.
Lässig und selbstbewusst nach außen, unsicher und angespannt innen drinnen. Und gut geschützt vor den Blicken und Fragen anderer.
Wir waren bei dieser Infoveranstaltung alle gleich. Wir alle hatten das gleiche traurige Problem: Kinderlos und keinen Ausweichplan für die Zukunft.
Das Thema wird nur leider, sagen wir mal, unter den Tisch gekehrt. Wir alle hätten es sicherlich einfacher, wenn wir mehr darüber sprechen würden. Und könnten. Und es nicht als Makel sehen würden. Wahrscheinlich dauert es noch, dass betroffene Paare frei darüber reden können.
Auch ich empfand immer: Etwas stimmt nicht mit uns. Ein unangenehmes Gefühl. Und warum dann davon erzählen? Es ist schließlich schon so schlimm genug.
Was ist eigentlich ein Kinderwunschzentrum?
Verschiedene Namen, ein Gedanke dahinter: Ein Kinderwunschzentrum, eine Kinderwunschklinik oder eine Kinderwunschpraxis hat sich auf die Kinderlosigkeit spezialisiert.
Entwickelt für Paare, die ihren Kinderwunsch nicht auf natürlichem Weg erfüllen können. Vorab gibt es in jedem Kinderwunschzentrum eine ausführliche Beratung zu deiner oder eurer persönlichen Situation. Es werden zu den medizinischen auch rechtliche Angelegenheiten abgeklärt. Die Behandlungsmöglichkeiten in den Kinderwunschzentren haben verschiedenste Lösungswege und Methoden.
Kinderwunschzentren kooperieren zusätzlich mit anderen Kliniken und Ärzten. Sie und dessen medizinische Unterstützung werden in deine persönliche Betreuung integriert.
Ergänzt werden beispielsweise Behandlungen durch Spezialisten aus der:
Nach dieser Zeit solltest du eine Kinderwunschklinik aufsuchen
Auch wenn du es nicht abwarten kannst: Ein Jahr wird empfohlen zu warten, bevor du eine Kinderwunschklinik aufsuchen solltest. In diesem Jahr kann Vieles in Richtung Kinderwunsch passieren. Und oft ist es einfach entspannter als unter ständiger Beobachtung, Kontrolle und Medizin auf ein Baby hinzuarbeiten.
Und ein wichtiger Tipp für diese Zeit: Denk bitte an die wichtige Folsäure, die deinen Kinderwunsch unterstützt. Darüber hatte ich einen Blog geschrieben, den ich für dich hier einfach mal verlinke.
Dann natürlich: ernähre dich gesund und bewege dich ausreichend. Und wichtig wichtig: Denke in dieser Zeit positiv : )
Aber nach einem Jahr unterfüllten Kinderwunsch? Dann wird es doch Zeit für ein Kinderwunschzentrum. Und die Unterstützung und Hilfe wird dir bestimmt gut tun. Vorausgesetzt, du möchtest dich auf diese medizinische Ebene begeben und bist bereit dafür.
Wie sieht ein erster Besuch in einem Kinderwunschzentrum aus?
Es findet eine Informationsveranstaltung statt. Dort werden euch die Rahmenbedingungen, die Vorgehensweise und die Möglichkeiten vorgestellt.
Es schien uns zu Beginn ein wenig anonym. Wie aber sollte das Thema anders behandelt werden, wenn die Paare sich diese Anonymität wünschen?
Nach der Infoveranstaltung vereinbarst du einen Termin zu einem persönlichen Gespräch mit einem Arzt in der Praxis.
Selbst die Ärzte könnt ihr euch teilweise selbst aussuchen. Denn der Kinderwunschweg hat sehr viel mit Vertrauen zu tun. Man muss nur den Mut haben, auch ehrlich zuzugeben: „Dieser Arzt sagt mir nicht zu. Ich habe kein Vertrauen in seine Behandlungsvorschläge.“
Das ist nicht immer leicht. Aber es trägt in dieser manchmal langen Zeit dazu bei, dass du dich bei den Behandlungen wohler fühlst. Oder verstandener.
In diesem ersten Beratungsgespräch berichtest du (oder ihr gemeinsam als Paar), welchen Weg du schon gegangen bist und wo du dich gerade befindest.
Dann wird ein Diagnostik-Verfahren vorgestellt und bei Interesse deinerseits weitere, spezielle Untersuchungen vereinbart.
Du bist dann eigentlich schon in der „Maschinerie“ des Kinderwunschzentrums angekommen. Ab jetzt werden Probleme ausgeschlossen, Ursachen für deine Kinderlosigkeit festgestellt und neue Lösungen für euch gesucht. Und Empfehlungen ausgesprochen. Um dich herum wird Vieles organisiert. Bei Glück kommst du deinem großen Familienwunsch ein großes Stück weiter. : )
Eine dieser 8 Behandlungen können schon zu deinem Kinderglück führen
IVF
ICSI
Insemination
Hormontherapie
Kryokonservierung
TESE
PKD
Social Freezing
Es heißt jetzt, unterschiedliche Untersuchungen über sich ergehen zu lassen. Es ist manchmal (zu) viel. Du wirst wahrscheinlich eine anderes Zeitmanagement brauchen ; ). Aber wenn du die Unterstützung unbedingt möchtest, dann kannst du dir die unterschiedlichen Termine bestimmt einrichten.
Oft sind die Behandlungszeiten schon sehr großzügig, so dass man von morgens früh bis abends manchmal bis 20 Uhr Termine wahrnehmen kann.
Ich um 7:30h war nicht die Erste, die im Wartezimmer auf ihre Behandlung wartete.
Wenn sich die Praxis in der Nähe deines Jobs befindet, kann auch die Mittagspause zeitlich dafür reichen. Zum Beispiel für Blutabnahmen oder einem kurzem Feedback-Gespräch.
Deshalb ist es von Vorteil, das Kinderwunschzentrum deines Vertrauens nicht zu weit von deiner Arbeitstelle oder deinem Zuhause zu wählen. Natürlich nur, wenn es möglich ist. So viele Kinderwunschzentren gibt es ja auch nicht unbedingt.
Aus diesen Gründen ist es Zeit für deinen Besuch in einem Kinderwunschzentrum
Erst einmal ist es wirklich so: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Auch wenn es irgendwie egoistisch erscheint. Es tut gut zu sehen, dass es weit mehr von kinderlosen Paaren gibt als man dachte. Als wir dachten.
Und Du wirst wieder selbstbewusster in Bezug auf das Thema. Weil du dein Schicksal noch einmal mehr in die Hand nimmst. Und du stehst nicht mehr allein vor dem scheinbar unbezwingbarem Problem.
Endlich wird genauer geschaut. Woran liegt es wirklich, dass ich noch nicht schwanger bin? Was ist die Ursache? Die Ärzte in einem Kinderwunschzentrum kümmern sich um nichts anderes.
Und wenn du in dem Warteraum sitzt und schwangere Frauen siehst, gönne es ihnen. Sie hatten vielleicht den gleichen Weg wie du. Und dürfen jetzt mit stolz ihren Bauch tragen. … Ehrlich? Ich war oft neidisch : ( . Aber meine Vernunft sagte dann auch: “Beruhige dich, du bist ja auch deswegen hier. Sei fair. Und ist es nicht auch der Beweis, dass die Praxis erfolgreich arbeitet?”
Bei mir wurde in unserem Kinderwunschzentrum eine Bauchspiegelung mit einer Eileiterdurchlässigkeitsprüfung vorgeschlagen. Und nach dem Eingriff stand fest: Ein Eileiter war verklebt. Schon das konnte der Grund für unsere Kinderlosigkeit sein.
Dafür sind Spezialisten eben da. Um intensiv zu helfen. Und zu unterstützen.
Ich hoffe, ich konnte dir das Thema Kinderwunschzentrum ein wenig näher bringen? Ich wünsche dir – so sehr wie immer übrigens : ) – alles Liebe und viel Erfolg bei der Erfüllung deines Kinderwunsches.
Der Weg ist manchmal das Ziel. Aber wenn du diesen zusammen mit tollen inspirierenden Ärzten schon mal für dich entdeckt hast, kann es doch einfach nur positiv weiter gehen.
Und was ich dir noch wünsche? Werde ganz bald schwanger!
Ich denke fest an dich : )
Liebe Grüße
Bärbel
(Bildquellen: “Hilfe Kinderwunschzentrum”: markusspiske Pixabay I “Entspannung “: fietzfotos Pixabay I “dein Kinderwunsch”: Alexas_Fotos Pixabay)
von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Adoption
Dies ist ein etwas anderer Blog. Ein Blog in Form eines Interviews. Und es betrifft eine junge Frau – Anna-Lena. Ursprünglicher Name? Elzi. Sie wurde als Findelkind in einem Kinderheim abgegeben. Später dann wurde sie als Baby von ihren zukünftigen Eltern nach Deutschland gebracht. Ihr Ursprungsland ist Afrika. Und das Beste daran: Sie möchte durch ihre Erfahrungen euch zukünftigen Adoptiveltern Mut machen. Oder auch den Eltern, die schon Eltern sind. Von Adoptivkindern.
Adoption im Ausland – das Findelkind Elzi:
Wie empfand sie die erste Zeit, soweit sie sich erinnern kann? Was denkt sie heute über ihre Adoption? Und wie steht sie ihrem Herkunftsland gegenüber? Mit diesem so anderen Start – von einer Welt in die andere?
So viele offene Fragen.
Ich finde Anna-Lenas Geschichte sehr bewegend. Und ihre Erfahrungswerte in der Zeitspanne vom Baby/ Kind bis hin zu einer erwachsenen Person so wichtig, dass ich ihr einen Blog widme.
Was ich toll finde: Anna-Lena, jetzt Anfang dreißig, möchte ihre Erfahrungen mit anderen Eltern teilen. Ihre Erfahrungen, Erinnerungen und Gefühle. Und ist für eure Fragen offen. Denn wer kann besser wissen, wie man sich fühlt, als eine betroffene Person?
Was ist das Besondere an diesem Blog?
Ich möchte es ja sowieso. Euch unterstützen. Und Mut machen, in verschiedene Richtungen zu schauen. Unbedingt. Und es ist mein Herzenswunsch. Das weißt du ja, denke ich. Aus gegebenen Anlass. ; )
Aber auch Anna-Lena möchte euch als zukünftige Adoptiveltern unterstützen, Fragen beantworten. Durch ihre eigene Adoption im Ausland. Das ist natürlich noch einmal etwas anderes. Anders gesagt: Mit dem Mehrwert der eigenen Adoption.
Also ist sie auch eine Mutmacherin. So wie ich : )
Das verbindet.
Und jetzt?
Nichts weiter als dass es davon nicht genug geben kann. Besonders an manchmal alltagsgrauen Tagen. Für das Wohl eines Kindes. Vielleicht deines Kindes. : )
Ihre Sicht ist eine etwas andere als meine. Eben die Sicht einer betroffenen adoptierten Frau. Erfahrung aus erster Hand sozusagen.
Fragen, die nur eine adoptierte Person beantworten kann. Und eben auch ermutigen kann. Und raten kann. In den meisten Fällen sicherlich zu einer Adoption im Ausland.
Denn eine Adoption im Ausland kostet neben Ausdauer, starken Nerven und Optimismus auch sehr viel Mut.
Aber das weißt du sicherlich. Oder wirst es vielleicht bald wissen.
Adoption Ausland Erfahrung: Wie Anna – Lenas Adoption im Ausland begann
Anna-Lena – früher Elzi – wurde als Findelkind in einem Waisenhaus abgegeben. In Afrika. In Äthiopien. Ihr Geburtsort, das Geburtsdatum oder die Herkunft ihrer Eltern waren und sind unbekannt.
Mehr wussten ihre späteren Adoptiveltern nicht über sie. Mehr weiß Anna-Lena selbst nicht über sich. Bis heute.
Der Adoptionstag ist seitdem ihr Geburtstag. Der Tag, an dem das Baby Elzi nach Deutschland kam. Für die Adoption im Ausland. Aus dem Ausland in diesem Fall. Sieben Monate nach der Abgabe im Waisenhaus. Seit der Taufe heißt Elzi Anna-Lena.
Wie muss es sein, wenn eine Person so wenig über die eigene Herkunft weiß? Über die Eltern, Verwandte, die Umstände? Und nur den Namen mitbringt?
Wie Anna-Lena ihre Suche nach ihrer Identität begann
Anna-Lena reiste 2017 mit ihrem Vater nach Afrika, um endlich mehr über ihre Wurzeln in Äthiopien zu erfahren. Mit nur wenigen Anhaltspunkten und nach so vielen Jahre kann es nur mehr als schwer sein, die Vergangenheit mit ihren vielen Wege aufleben zu lassen.
Hier findest du einen kurzen Auszug des Reiseberichtes von Anna-Lenas Vater. Er begleitete Anna-Lena während der wochenlangen emotionalen Reise in Äthiopien.
“Wir waren ja sehr viel in Anna-Lenas Kinderheim, nahezu täglich. Sich auf die Suche nach ihren Wurzeln zu begeben, hieß natürlich nicht nur, ihre leibliche Mutter oder besagte Frau Makeda zu finden.
Einfach an diesem wundervollen Ort mit seinen Menschen zu sein, war mindestens genauso wichtig. In der Küche zu sitzen, wo immer noch eine Frau arbeitet, die auch schon vor 29 Jahren dort war, war ein Genuss. Nicht nur wegen des Kaffees, der dort (nicht nur für uns) ausgeschenkt wurde. Oder die Injeras, die dort fast zu jeder Zeit auch außerhalb der Mahlzeiten für einzelne Kinder und Jugendliche (auch für uns) zusätzlich zu den offiziellen Mahlzeiten serviert wurden.
Auch bei solchen Gelegenheiten zeigte sich, wie sehr man miteinander ist. Man redet, lacht und macht gemeinsam; Spülen oder rote Linsen in Handarbeit von Steinchen oder Ungenießbarem befreien.
Auch so passiert Erziehung, auch so vermittelt sich Zugehörigkeit, Halt und Geborgenheit
Anna-Lena könnte viel von einem Gespräch am letzten Tag mit dem 16jährigen Semere erzählen. Ich hab nur ein paar Fetzen aufgeschnappt: Er ist als 10jähriger Straßenjunge ins Kinderheim gekommen. Eindrucksvoll fand ich, mit welcher Klarheit, innerer Ruhe und Zielgerichtetheit er sein Leben und seine Zukunft sieht. Und mit welcher Reife er die Jüngeren an die Hand nimmt, aber auch klare Grenzen aufzeigt und setzt. (…)
Die meiste Zeit haben wir Begleitung durch Rekik, eine junge Mutter aus Addis, die sich darauf spezialisiert hat, Ausländern und ihren adoptierten Kindern zu Kontakten zu ihren Müttern zu verhelfen. Sie arbeitet fast wie eine Dektektivin.
Bei Anna-Lenas Wurzeln sind wir bisher nicht sehr viel weiter gekommen, wenngleich allerdings bereits einzelne Details und auch das Vorgehen an sich bereits hilfreich sind. Ich fand das teilweise sehr bewegend.
Vorgestern war Anna-Lena zusammen mit Rekik in dem Viertel, in dem vermutlich die Frau wohnt(e), die Anna-Lena ins Kinderheim brachte, nachdem ihre Mutter sie aufsuchte, um dann abzutauchen.
Anna-Lena wollten einfach mit den Leuten sprechen, um ihre Identität herauszufinden
Am Tag vorher waren wir den offiziellen Weg gegangen und in einer Art Bezirksverwaltung gewesen, um uns dort zu erkundigen. Beides war bisher noch nicht erfolgreich. Die Leute meinten, Anna-Lena solle sich an den örtlichen Rundfunk wenden und auch über facebook einen Aufruf zu starten.” (…)
Wie unglaublich mühsam und emotional die Suche nach der eigenen Identität sein kann! Und sehr bewegend. Denn noch hat Anna-Lena ihr Ziel nicht erreicht. Noch nicht : )
Warum ich einen Blog über Anna-Lena schreibe
Viele Fragen beschäftigen mich immer mehr, seitdem ich von Anna-Lenas Geschichte weiß. Für Thaio. Auch wenn er sehr viel mehr über seine Herkunft weiß. Was natürlich ein Glück ist.
Aber seine Gefühle dazu, seine Erfahrungen? Darüber werden wir, die Eltern von Thaio, erst später erfahren. Wenn überhaupt.
Denn nicht alle Kinder interessieren sich als Jugendliche oder Erwachsene für ihre Wurzeln. Ob aus Angst oder aus Desinteresse ist oft nicht ganz klar. Wer weiß schon, wer die Verwandten sind? Und wie das Verhältnis mit ihnen sein wird?
Anna-Lenas Geschichte ist eine von vielen Adoptionserfahrungen. Und trotzdem eine besondere.
Denn viele adoptierte Frauen oder Männer wissen zumindest einen kleinen Teil ihrer Familiengeschichte. Adoption im Ausland – wer die Eltern oder zumindest – wer die Mutter war oder ist.
Die Adoption im Ausland – der erste Eindruck aus Anna – Lenas Sicht
Als Findelkind wurde ich von einer Frau abgegeben, die nicht meine Mutter gewesen sein soll. Da man nicht weiß, ob meine leibliche Mutter es vielleicht doch es selbst war, bleibt eine Unsicherheit.
Mit 3 Monaten kam ich in das Waisenhaus und war dort 7 Monate in sehr guten Händen, wie ich viele Jahre später feststellen konnte. Wodurch? Es konnte durch meine Unterlagen im Kinderheim festgestellt werden. Mein Alter wurde dann in Deutschland von einem Kinderarzt ca. auf 1 Jahr geschätzt, da es keine Geburtsurkunde von mir gibt.
Erste Erinnerungen? Leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern.
Wenn ich aber die Fotos sehe, wie ich am Flughafen in Deutschland übergeben wurde, gibt es mir ein tiefes Gefühl.
Dieses tiefe Gefühl habe ich heute noch. Ich wusste instinktiv, dass sich mein Leben in diesem Moment mit der Adoption im Ausland ändern würde. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber es sitzt einfach tief in mir.
In meiner Erinnerung kann ich mich nicht mehr an Vieles von meiner Umgebung erinnern. Außer das ich das Autofahren mochte. : )
Adoption im Ausland – viele offene Fragen und hilfreiche Antworten
Welche Situationen waren schwer für deine Eltern?
Anna – Lena: Ich glaube, es gab viele neue Situationen für meine Eltern. Zumal ich das erste Kind für sie war.Und dieses erste Kind war ein Waisenkind.
Meine Eltern waren sehr nervös vor der Adoption im Ausland: Würde ich das Essen mögen oder die Sprache schnell verstehe? Würde ich mich in die Umgebung gut einleben können?
War die Adoption im Ausland eine große Herausforderung für deine Eltern/ dein Umfeld? Gab es Meinungen von Freunden oder Verwandten, dass deine Eltern lieber nicht adoptieren sollten?
A.- L.: Die Herausforderung für meine Eltern war auf jeden Fall da.
So weit ich weiß, gab es keine negativen Meinungen aus dem Umfeld. Vielleicht auch, weil meine Adoptivmutter zu der Zeit keine Kinder bekommen konnte.
Wann hast du das erste Mal bemerkt, dass du eine andere Hautfarbe hast?
A.- L.: Als Kind habe ich früh gemerkt, dass ich aus einem anderen Land komme. Meine Eltern haben es früh kommuniziert. Wie genau sie es mir sagten, weiß ich nicht mehr.
Ich wusste aber schnell, dass ich bin anders als die anderen Menschen um mich herum bin. Und anders aussehe als die anderen Mitglieder in meiner Adoptivfamilie.
Hast du selber z.B. durch einen Blick in den Spiegel dein für Deutschland besonderes Aussehen bemerkt oder haben dich andere Menschen darauf aufmerksam gemacht?
A.- L.: Als Kind habe ich durch meine Haare oder Hautfarbe oft mehr Sätze von Erwachsenen gehört wie: „Du hast schöne krause Haare und so schöne braune Augen.“
Das hörte ich dann wahrscheinlich immer nur, weil meine Freunde im Gegensatz zu mir eher hellhäutig waren. Ich fand das trotz des Vergleichs eher positiv.
Wie haben deine Eltern dich nach der Adoption im Ausland gestärkt, um in schwierigen Situationen souverän zu reagieren?
A.- L.: Ich habe als Baby einen Platz in der Familie bekommen. Und wurde in meinen Stärken unterstützt und gefördert.
Zudem war ich früh schon sehr selbstbewusst und habe für mich wichtige Dinge verstanden.
Dadurch habe ich mir immer die Vorzüge vor Augen gehalten, um souverän mit schwierigen Situationen umgehen zu können.
Waren dir deine Adoptiveltern manchmal fremd? Vermisst du etwas?
A.- L.: Fremd waren mir meine Adoptiveltern nicht, aber das tiefe biologische Gefühl ist nicht da.
Ich habe meine Adoptiveltern. Aber mir wurde auch früh gesagt, dass ich noch andere Eltern in Afrika habe, die ich nicht kenne. Das gab und gibt für mich dann noch ein anderes Gefühl.
Was hätten deine Adoptiveltern besser machen können?
A.- L.: Ich habe nichts Spezielles vermisst. Allerdings hätten sie im Rückblick vielleicht noch mehr auf mein Geburtsland eingehen können. Weil ich kaum Kontakt zu Äthiopiern hatte. Einfach, um mir die afrikanische Kultur wie traditionelles Essen oder auch afrikanische Gottesdienste näherzubringen.
Hättest du gern aus Afrika adoptierte Geschwister gehabt?
A.- L.: Jetzt wo ich älter bin würde ich im Nachhinein schon sagen: Es wäre schön gewesen, Geschwister aus Afrika gehabt zu haben.
Warst du auch schon mal böse auf deine leiblichen Eltern, weil sie nicht für dich da waren? Oder dich abgaben, ohne Kontakt zu halten?
A.- L.: Ich bin schon sehr dankbar, dass ich das Glück hatte, hier zu sein. Ich denke nicht, dass ich böse auf meine leiblichen Eltern war. Aber ein Ungerechtigkeitsempfinden von nicht beantworteten Fragen ist bis heute da.
Alle adoptionsinteressierten Personen oder Paare sollten sich vor jeder Adoption im Ausland bewusst machen: Das Kind, was man in das eigene Heimatland mitnimmt, reißt man auch aus seiner Kultur. Trotzdem hat es meiner Meinung nach für beide Seiten aber viel mehr Positives.
Hattest du schon einmal durch die Adoption im Ausland Identitätsprobleme?
A.- L.: Identitätsprobleme kommen immer mal wieder. Denn eine wahre biologische Identität ist mir quasi genommen worden. Ich habe dafür eine neue deutsche bekommen.
Somit stellt sich für mich bis heute manchmal immer noch die Frage, wer bin ich.
Und was wäre aus mir geworden, wenn ich in Äthiopien geblieben wäre. Statt durch eine Adoption im Ausland in Deutschland zu leben.
Wann und warum hast du versucht, deine Eltern (oder nur Mutter oder Vater) zu finden?
A.- L.: Vor 2 Jahren habe versucht, meine Eltern zu finden. Um zu wissen, was genau damals der Grund des Abgebens war.
Aber auch um zu wissen, ob meine Eltern heute noch Leben sind. Denn ich wollte sie auch wissen lassen, dass es ihrem Kind heute sehr gut geht.
Was für gute Erfahrungen hast du durch deine Geschichte und durch die Adoption im Ausland machen können? Wirst du bewundert?
A.- L.: Es ist schon eher selten, dass man zufällig auf adoptiere Menschen trifft. Bewundert werde ich eher, weil ich so stark und positiv damit umgehe.
Ich kenne inzwischen aber auch einige adoptierte Afrikaner aus meiner Heimatstadt. Allerdings mögen nicht alle gern über ihre Vergangenheit oder ihre Auslandsadoption sprechen.
Hast du ungute Erfahrungen sammeln müssen bzw. wurdest du geärgert?
A.- L.: Tiefe bleibende schlechte Erfahrung habe ich zum Glück nicht machen müssen. In der Stadt, in der ich aufwuchs, gab es viel Toleranz. Auch in meiner Schule. Selten wurde ich geärgert oder hörte dumme Worte.
Wenn du andere Personen siehst, die eine dunkle Hautfarbe haben, gibt es das Gefühl von Gemeinsamkeit?
A.- L.: Wenn mich andere farbige Menschen grüßen, denke ich schon, dass sie mich ihrer Meinung nach als ihre Schwester grüßen. Durch ihren Glauben an Gemeinsamkeit.
Ich habe es aber erst verstanden, als ich das erste Mal für ein dreimonatiges Praktikum in Ost-Afrika war.
Ich fühle mich auch in Afrika sehr wohl. Ich habe mittlerweile viele Reisen dorthin gemacht. Dadurch merke ich, dass ich dort meine Wurzeln oder Identität ein Stück weit wiederfinde. Das Gefühl der Gemeinschaft ist dort ausgeprägter als in der westlichen Welt. Das spürt man sehr.
Wie haben deine Eltern gegenüber Freunden und Bekannte reagiert, wenn es um das Thema Adoption im Ausland ging?
A.- L.: Wie meine Adoptiveltern reagiert haben, weiß ich nicht genau.
Allerdings gab es einige Rechtfertigungen. Und Erklärungen. Z.B. wenn meine Eltern gefragt wurden, warum ihre Tochter denn dunkel sei. Und ob ich zur Familie gehöre.
Wenn solche Fragen positiv gemeint sind, kann ich sie sogar verstehen.
Und aus anderer Sichtweise betrachtet: Dunkelhäutige Eltern leben beispielsweise in Afrika mit einem weißen Kind. Wenn man sich die Situation von der anderen Seite vorstellt, würde es sicherlich ähnliche Fragen geben.
Wie haben deine Adoptiveltern bei Fremden reagiert, wenn das Thema Adoption im Ausland aufkam?
A.- L.: Im Urlaub mit unbekannten Menschen weiß ich, dass es auch negative Reaktionen gab. Oder abwertend gefragt wurde, …“ ob die da auch dazu gehört“.
Ich selbst mache es immer abhängig von den gestellten Fragen. Bei ehrlich interessiert gemeinten Fragen oder wenn Ungewissheit herrscht, erkläre ich gern meine Situation.
Wenn es negativ gemeint ist, blocke ich einfach schnell ab. Denn ein Gespräch führt dann oft zu nichts.
Wie stellst du dir die Zukunft vor, möchtest du auch ein Kind adoptieren?
A.- L.: Ich kann mir gut vorstellen, ein Kind zu adoptieren. Ich selbst als adoptiertes Kind habe vielleicht sogar noch einmal mehr den Wunsch, mich biologisch selber fortzupflanzen. Um meine Gene und auch das Aussehen in der Familie weiterzugeben. Was ich selber nie hatte. Eine biologische Familie.
Aber ein Baby zu adoptieren, könnte ich mir auch gut vorstellen. Und auch ich bin offen. Es kann auch gern blond sein. Dann wäre es die gegensätzliche Situation zu meiner jetzigen.
Hattest du deinen Eltern irgendwann einmal gesagt, dass sie dir nichts zu sagen haben bzw. nicht über dich bestimmen dürfen? (z.B. in der Pubertät?)
A.- L.: Ja, in der Pubertät als Jugendliche war es schon schwer. Und selbst, als ich dachte, sie sind vielleicht nicht meine richtigen Eltern: Sie bleiben das trotzdem.
Streit gibt es in der Pubertät so oder so. Ob adoptiert oder nicht. Ich bin meinen Eltern einfach sehr dankbar für alles und würde ihnen auch nicht irgendetwas vorwerfen. Es wäre einfach sehr verletzend.
Aber ich war auch sehr dickköpfig und selbstbewusst in meiner Jugend. ; )
Gab es besonders schöne einzigartige Momente, die du durch deine Vergangenheit und beziehungsweise die Adoption im Ausland erleben konntest?
A.- L.: Schöne Momente sind es dann, wenn ich denke, es geht mir nicht so gut. Dann sehe ich, was für ein Glück meine Adoption im Ausland war: Ich wuchs als Kind in Deutschland auf und bekam alles, was ich brauchte. Dafür kann ich dankbar sein.
Dafür, das ich ein auserwähltes Kind auf Erden war, um auf der richtigen Seite der Welt aufzuwachsen. Diese Sicht hatte ich aber erst später.
Seit dem ich weiß, wie viele Kinder und Jugendliche in anderen oder ärmeren Ländern leben müssen. Auch in Europa.
Beunruhigte dich der Gedanke schon einmal, eine Familie zu haben, die du nicht kennst?
A.- L.: Ja, der Gedanke ist bis heute präsent. Er beunruhigt mich aber nicht, sondern macht mich neugierig.
Denkst du manchmal daran, dass auch Mitglieder deiner Herkunftsfamilie dich suchen könnten?
A.- L.: Ja, ich denke schon. Vorausgesetzt, man weiß, dass es mich gibt. Ich weiß nicht, wie die Familienkonstellation war, als ich geboren wurde.
So ist mir auch nicht bekannt, ob es Geschwister gab oder einer Person, die nach mir suchen wird. Es ist aber auch leider sehr unwahrscheinlich, dass mich z. B Geschwister oder andere Familienmitglieder finden, da es durch die Adoption im Ausland weder Papiere noch Anhaltspunkte von mir gibt.
Mir fehlen also auch die ersten 3 Monate meines Lebens.
Sie fehlen nicht nur mit Fotos, sondern einfach auch mit Erinnerungen oder Erzählungen. Ich würde mich aber freuen, wenn es doch eines Tages klappen würde.
Gerade das wollte ich mit meiner Reise in meine Geburtsstadt herausfinden.
Ich habe zwar meine biologischen Eltern und die Frau, die mich im Kinderheim abgab, nicht gefunden. Dafür habe ich aber das Land kennengelernt. Das Land, in dem mein Leben begann.
Was wäre, wenn sie unerwartet Kontakt zu dir aufnehmen würden? Wie würden deine Eltern vermutlich darauf regieren?
A.- L.: Meine Eltern haben mir immer gesagt, sie würden mich immer unterstützen. Und sich freuen, wenn ich meine Eltern finde.
Vielleicht ist die Verlustangst bei meinen Adoptiveltern immer da. Gerade dann, wenn dann doch ein Elternteil oder beide leiblichen Eltern gefunden werden. Für mich wäre es aber, glaube ich, nur eine Bereicherung.
Wie stellst du dir im Besten Fall deine Zukunft in Hinblick auf (d) eine Familie vor?
A.- L.: Ich stelle mir im meinem Idealfall eine Familie vor mit 2- 4 Kindern vor. Ich wollte schon immer eine große Familie haben.
Ein bisschen mehr Action hätte ich damals schon gerne gehabt. Mit einem Geschwisterteil war es eher sehr ruhig. Da ich Kinder schon immer mochte, freue ich mich darauf.
Ich würde sie gerne international aufwachsen lassen.
Bist du manchmal traurig, dass du deine Wurzeln durch die Adoption im Ausland nicht kennst? Fühlst du dich dadurch benachteiligt?
A.- L.: Benachteiligt fühle ich mich dadurch nicht. Die Reise in meine Heimat war schon eine große Hilfe. Und ich habe ja auch hier eine neue Identität bekommen. Ich kann mein Leben nicht ändern. Die Adoption war ja mit meinen 10 Monaten nicht meine Entscheidung.
Ich muss damit leben, meine Wurzeln nicht zu kennen.
Und mit einem positiven Blick und mit Humor gesehen: Ich habe das Privileg, aus einem anderen Land zu kommen und doch sehr deutsch zu sein.
Wurdest du schon mal gemieden oder z.B. nicht eingeladen, weil du nicht unbedingt typisch deutsch aussiehst?
A.- L.: Nein, das hatte ich nicht. Aber wenn da ein Verdacht durch die Adoption im Ausland besteht, würde ich es einfach ganz direkt ansprechen. Das ist oft das Beste für beide Seiten.
Musst du dich oft erklären, warum du perfekt Deutsch sprichst?
Ja, fast jede Woche muss ich jemandem erklären, warum mein deutsch so perfekt ist. Meine Antwort ist dann immer: “Ihres aber auch… Dann wird auf beiden Seiten gelacht. Damit hat sich die Frage damit von selbst beantwortet. ; )
Als du in Afrika nach deinen Wurzeln gesucht hattest, war es ein besonderes Gefühl, nicht aufzufallen? Wurde es dir überhaupt bewusst?
A.- L.: In Äthiopien bin ich nicht aufgefallen, weil die jungen Frauen dort auch sehr westlich angezogen sind.
In anderen afrikanischen Ländern sehen dann doch viele der Einheimischen, dass ich nicht aus deren Land bin. Dort wird oft traditionelle Kleidung bevorzugt. Dort fragt mich die Leute dann, aus welchem Land ich kommen. Sie sagen dann oft, wie nett und hübsch ich sei.
Was würdest du aus deiner Sicht als adoptierte Frau anderen Eltern raten, die gern das Abenteuer „Adoption im Ausland“ wagen wollen?
A.- L.: Ich würde erst einmal nichts raten, denn ein Kinderwunsch kommt von Herzen und aus dem Inneren.
Man sollte allerdings über alle Eventualitäten in Bezug auf eine Adoption im Ausland Bescheid wissen. Denn auch noch später können negative Folgen in der Entwicklung des Kindes auftreten.
Ich selber habe auch noch keine Kinder. Aber ein Kind zu adoptieren ist doch eine besondere Situation. Es stellen sich viele Fragen, auch für die Kinder. Nicht alle Fragen, die auftreten, können schnell beantwortet werden.
Wie würdest du dir deine Hilfe vorstellen, wenn zukünftige ratlose Eltern zu dir kommen würden?
A.- L.: Wenn ratsuchende Eltern zu mir kommen würden, müsste ich erst einmal wissen, welche Fragen sie an mich haben. Ich würde Fragen in Bezug auf eine Adoption im Ausland aus meiner Sicht versuchen zu beantworten. Und bei Glück kann ich ihnen mit meinen Antworten weiter helfen. Und Mut machen. Deshalb auch dieser Blog.
Ob es Menschen sind, die sich auf dem Weg zu einer Adoption befinden, oder aber Adoptiveltern, die mitten in ihrem Familienalltag stehen. Ich würde versuchen, Ängste zu nehmen. Und soweit ich es kann, zu helfen. Mit meinen Erfahrungen. Das ist mir eine Herzensangelegenheit.
Zu guter Letzt…
Erst einmal vielen lieben Dank, liebe Anna-Lena. : )
Es ist so schön zu wissen, dass du deine kostbare Hilfe anbietest!
Und es freut mich sehr für euch – für die zukünftigen Adoptiveltern oder die Eltern von euch, die schon den Weg der Adoption gegangen sind.
Ob bei einer Auslandsadoption oder bei der Adoption in Deutschland. Denn auch hier in Deutschland sind nicht immer alle Wurzeln zurückzuverfolgen.
Wenn ihr Fragen an Anna-Lena und ihre Geschichte habt, schreibt einfach. Sie würde euch sehr gern weiterhelfen. Das hat sie mehr als einmal beteuert. Auch bei schwierigen Fragen in Bezug auf ihre Erfahrungen.
Für lachende Kinderaugen. Und Eltern, die einen oft schwierigen Weg gehen. Für ihren Kinderwunsch. Und für ein Kind irgendwo auf dieser Erde, was warmherzige Eltern sucht.
Ganz liebe Grüße an euch alle und:
viel Mut bei eurem Kinderwunsch! : )
Bärbel
(Bildquellen: “Adoption im Ausland – Anna-Lena”: eigene Fotoaufnahme I “das Findelkind Elzi “: eigene Fotoaufnahme I “Adoption im Ausland und Integration” – cheryholt: Pixabay I “Herkunftsland Äthiopien: 12019: Pixabay I “Anna-Lena heute “: eigene Fotoaufnahme I “ein Herz für euren Elternmut “: congerdesign: Pixabay)