Wie du mit einer Adoption endlich dein Wunschkind findest

… Endlich und sehr spät hörten wir von dem Thema Adoption. Zuerst waren wir auch bei diesem Thema skeptisch. Aber unser unerfüllter Kinderwunsch ließ uns keine Ruhe.

Vorher hatten wir verschiedene Dinge ausprobiert. Von einer OP über Eizellenspende bis hin zu dem Gedanken an eine Leihmutterschaft.

Die Eizellenspende brachen wir ab. Es klappte einfach nicht – nach fünf Versuchen mussten wir es irgendwann einmal einsehen.

Durch Zufall hörten wir von einer geglückten Adoption.

Wir nahmen Kontakt zum Jugendamt in Hamburg auf und nahmen an einer Informationsveranstaltung über Adoptionen teil.

Und mussten feststellen, dass wir für eine Adoption eines Babys oder Kleinkindes in Deutschland statistisch zu alt waren. Ich war inzwischen 37 Jahre alt, Dirk ein Jahr jünger.

In unserem Alter war die Wahrscheinlichkeit für eine Babyadoption in einer Großstadt wie Hamburg ungemein gering.

Und es gab viel höhere Nachfragen als Kinder – (zu) viele Paare auf wenig abzugebende Kinder.

Eine Möglichkeit wurde uns noch mitgeteilt.

Ein Pflegekind könnten wir aufnehmen. Es gab allerdings keine Garantie, das Kind später adoptieren zu können. Weil nicht alle Pflegekinder von den leiblichen Eltern zur Adoption freigegeben werden.

Und es könne den leiblichen Eltern auch wieder zurückgegeben und uns damit genommen werden.

Nein. Leider und ganz klar nicht unser Ziel, auf diesem Weg ein Kind aufzunehmen.

Eltern, die Pflegekindern ein neues Zuhause geben, haben meine volle Bewunderung.

Sie müssen in meinen Augen durch den eventuellen Verlust des liebgewonnenen Pflegekindes emotional noch einmal mehr gefestigt sein.

9 Schritte, die dich über eine deutsche Adoption zu deinem Ziel führen

Bei der Inlandsadoption müssen verschiedene Wege eingehalten werden.

Bitte bedenke, dass es sich hier um den momentanen Stand Nov.2017 handelt.

Gesetze ändern sich nicht ständig, aber doch immer mal wieder.

Adoption - Aktuelles Adoptionsrecht

Wer darf adoptieren?

  • Verheiratete Paare (seit dem 01.10.17 auch gleichgeschlechtliche verheiratete Paare) nehmen gemeinsam ein Kind auf.
  • Bei unverheirateten Paaren hat nur einer der beiden die Möglichkeit zu adoptieren.
  • Alleinstehende können ein Kind nur als Einzelperson adoptieren, der Lebenspartner erst später in einem 2. Schritt.
  • Mindestalter bei verheirateten Paaren 21 Jahre
  • Mindestalter bei unverheirateter Person 25 Jahre

Es gibt offiziell keine Alters-Obergrenze, allerdings gibt es eine Empfehlung: Der Abstand sollte zwischen Kind und den späteren Erziehungsberechtigen nicht mehr als 40 Jahre betragen.

Gehört hatten wir, dass bei der Inlandsadoption jüngere Paare bevorzugt behandelt wurden.

Es wird in dem Fall davon ausgegangen, dass Menschen höheren Alters u.a. weniger belastbar sind. Ältere Paare könnten im Vergleich zu jüngeren Annehmenden weniger geistig und körperlich stabil sein.

Die deutschen Adoptionsvermittlungsstellen können sich momentan die adoptionsbereiten Paare in Deutschland aussuchen.

Im Schnitt kommen auf ein freigegebenes Kind sieben Bewerber.

Mit welcher Adoptionsvermittlungsstelle kannst du eine Adoption beginnen?

Eine Vermittlungsstelle ist für eine Adoption in Deutschland unumgänglich.

Es gibt die Möglichkeit, Kontakt zu folgenden Vermittlungsstellen aufzunehmen:

• Jugendamt in eurem Wohnort

• Ein freier Träger, der durch die zentrale Adoptionsstelle anerkannt wurde

z.B. Caritasverbände, Diakonische Werke, Adoptionsvereine, Adoptionsvermittlungsstellen

Die Dauer des Vermittlungsverfahrens fällt unterschiedlich aus.

Bei dem örtlichen Jugendamt kann es zwischen sechs und zwölf Monate dauern.

Welche Dokumente müssen bei der Inlandsadoption eingereicht werden?

• Geburts- und Heiratsurkunden

• Ein ausgefülltes Antragsformular oder eine selbst formulierte Bewerbung (je nach Auflage der Vermittlungsstelle)

• Lebensläufe beider Partner

• Polizeiliches Führungszeugnis

• Ärztliche Atteste

• Verdienst- und Vermögensnachweise

Wie sieht ein Eignungsprüfungsverfahren aus?

Nach dem Einreichen der gewünschten Papiere folgen persönliche Gespräche zwischen dem Adoptions-Bewerberpaar und dem Jugendamt.

Wenn ihr mit einem freien anerkannten Träger die Adoption durchlaufen möchtet, kann dort die Eignung im Einzelfall geprüft werden. Es wird trotzdem immer das Amt einbezogen.

Eine zusätzliche Einschätzung folgt dann ebenfalls von der Seite des Jugendamtes.

Für das Eignungsprüfungsverfahren ist es notwendig, die Kindheit der beiden Partner und die Beziehung zueinander zu beleuchten.

Zusätzlich werden Fragen über den Kinderwunsch und die Vorstellung eines gemeinsamen Lebens mit einem Adoptivkind gestellt. Die Paare werden gemeinsam und getrennt befragt.

Hier geht es u.a. um soziale Kompetenzen, Belastbarkeit, Grenzen.

Zusätzlich steht auch ein angekündigter Hausbesuch eines Sozialarbeiters des Jugendamtes an. Es werden Räumlichkeiten angesehen und ein weiteres Gespräch folgt.

In einigen Fällen werden auch Gruppenspiele mit den Bewerbern durchgeführt.

Der Kontakt von den Bewerbern zur Vermittlungsstelle sollte gepflegt werden. Wenn ihr einmal nicht erreichbar sein solltet, wäre es sinnvoll, es der Vermittlungsstelle vorab wissen zu lassen.

Wie erfährst du von deinem anerkannten Eignungsprüfungsverfahren?

Wurdet ihr als Bewerber anerkannt, wird die Anerkennung in einem Bericht zusammengefasst.

Das Ergebnis wird euch in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, ausgehändigt wird der Bericht nicht.

Es haben Bewerber in der Zeit des Verfahrens die Möglichkeit, (Vorbereitungs-) Seminare zu besuchen. Durch diesen Austausch werden auch Kontakte zu anderen Bewerbern aufgebaut.

Die Bewerber können durch fachliche Informationen ihre eigenen Bedürfnisse hinterfragen und sich umfassend auf ihre neue Aufgabe als zukünftige Adoptiveltern vorbereiten.

Auch bei einer Nichteignung der Bewerber findet ein persönliches Gespräch statt.

Auf Wunsch kann anschließend noch eine schriftliche Ablehnung mit Erklärungen und Begründung erfolgen.

Wie entsteht die Kontaktaufnahme zu dem späteren Adoptivkind?

Die Wartezeit auf ein Kind ist sehr unterschiedlich. Es kann von einigen Monaten bis hin zu einigen Jahren andauern.

Wurden passende Eltern für ein abzugebendes Kind gefunden, erhalten diese alle Informationen über das Kind.

Es folgen Beratungsgespräche, wie die zukünftigen Eltern mit dem Kind, dessen Vergangenheit und der aktuellen Situation umgehen sollten.

Soweit das Adoptivkind alt genug ist, erhält es altersgerechte Informationen über seine zukünftigen Adoptionseltern.

Fotobücher oder Videoaufnahmen sind für das Kennenlernen vorab förderlich.

Das Kind wird auf den Abschied seines vorherigen Lebens vorbereitet.

Es wird besonders darauf geachtet, dass das Kind sich in diesem Prozess wohl fühlt und der Wechsel von dem einen ins andere Leben nicht zum Scheitern verurteilt ist. Behutsam und langsam.

Nach der anerkannten Eignungsprüfung und der Annahme des Kindes folgt immer erst einmal eine Adoptionspflegezeit.

In dieser Zeit werdet ihr als Pflegeeltern bei eurer großen emotionalen Aufgabe begleitet und unterstützt.

Ein Vormund übernimmt die gesetzliche Vertretung. In vielen Fällen übernimmt das entsprechende Jugendamt diese Aufgabe bis zur erfolgten Adoption.

Es können sofort Leistungen wie Kindergeld, Frühförderungen, heilpädagogische Leistungen in Anspruch genommen werden.

Erst nach dieser Zeit und mit den optimalen Voraussetzungen wird durch das Amtsgericht bzw. Familiengericht die Adoption anerkannt und beschlossen.

Wann wird die Pflegezeit in eine Adoption umgewandelt?

• Ein Eltern-Kind-Verhältnis sollte entstanden sein, eine Bindung sollte sich entwickelt haben.

• Das Kind hat sich sichtbar positiv weiterentwickelt.

Die Dauer beträgt selten weniger als ein Jahr.

Wie sieht die Zeit nach der Adoption aus?

• Auch nach der Adoption erhält die neu gegründete oder mit einem zusätzlichen Kind erweiterte Familie Beratung und Unterstützung.

• Die bisherige Lebensgeschichte des Kindes ist und bleibt für das Kind wichtig.

Die Adoptiveltern sind verpflichtet, das Kind behutsam, altersgerecht und ehrlich über die Vergangenheit zu informieren, sie in den Alltag einzubeziehen.

• Bei Fragen und Unsicherheiten könnt ihr euch auch nach der erfolgten Adoption noch an das für euch zuständige Jugendamt wenden.

Wie du dir bei dem Vorhaben Adoption Mut machen kannst

Manchmal hilft es, sich in der langen schwierigen und manchmal ziemlich anstrengenden Zeit vor Augen zu halten, um was es letztendlich geht – einem Kind mit vielen Erlebnissen in seinem kleinen Seelen-Rucksack ein neues stabiles Zuhause zu geben.

Und um diesen nur für dieses Kind passenden Platz unter den vielen unterschiedlichen Bewerbern zu finden, braucht es eine solch lange und sehr genaue Prüfung.

Immer wieder schwer zu begreifen, aber in manchen Situationen hat es mich zumindest nach vorn schauen lassen.

Und es half der Gedanke, dass es bestimmt ein Kind gibt, zu dem wir passten. Es musste halt nur noch gefunden werden. ☺

Adoption - Die Suche nach dem richtigen Adoptivkind

Der Grund, warum eine Auslandsadoption für uns endlich erfolgreich war

Es verging wieder einige Zeit. Ein deutsches Adoptionsvorhaben war also für uns aussichtslos. Das hatten wir verstanden.

Ich war nun 38 Jahre und für diese Form von Adoption zu alt. Zu viele jüngere Paare hatten sich beworben und bekamen dadurch eine wesentlich bessere Chance auf ein Kind.

Wieder einmal eine große scheinbar unüberwindliche Hürde.

Durch Zufall sprach ich mit einer Mutter, die vor einiger Zeit ein Baby adoptiert hatte.

Anne, etwas jünger als ich, konnte ihr Wunschkind direkt nach der Entbindung in Amerika in den Armen halten.

Ich dachte sofort an uns. Und an die schöne Möglichkeit!

Allerdings merkte sie an, dass seit dem 01. April 2008 auch für die USA ein neues Gesetz in Kraft getreten war.

Es wurde dadurch schwieriger mit solch einer direkten Vermittlung, wenn nicht sogar unmöglich.

Warum gibt es Verzögerungen durch das Haager Adoptionsübereinkommen?

Das Übereinkommen zwischen unterschiedlichen Ländern trat 1993 in Deutschland in Kraft.

• Bei jeder Adoption muss das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen.

• Zur Adoption frei gegebene Kinder verbleiben zu ihrem Schutz die erste Zeit nach der Abgabe in ihrem Herkunftsland, damit Pflegeeltern aus dem eigenen Land gefunden werden können.

• Es werden Eltern für ein adoptionsbedürftiges Kind gesucht und nicht umgekehrt ein Kind für ein Bewerberpaar.

• Der Kinderhandel und unzulässige Vermögens- und sonstige Vorteile in Bezug auf eine Kinderadoption soll damit verhindert werden.

• Die leiblichen Eltern haben auch nach einiger Zeit noch die Möglichkeit, sich für ihr Kind zu entscheiden.

Die andere Seite:

Wenn abzugebende Kinder, wie unser Adoptivsohn auch, in dieser ersten Zeit nicht vermittelt werden, dann ist es allerdings auch eine kostbare Zeit, die ungenutzt verloren geht.

Oft fehlt in solch einem Fall eine altersgerechte Förderung, die den Aufbau von Bindungen und damit u.a. die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühles mit sich bringt.

Wie der Start deiner Auslandsadoption gelingt

Anne gab mir auch noch den Rat, so schnell wie möglich zu heiraten.

In fast allen Kinder abgebenden Ländern war es tatsächlich ein Ausschlusskriterium. Nicht immer schriftlich festgehalten. Aber trotzdem ein großes Thema im Ausland.

Im Urlaub schrieb ich spontan mehrere Adoptionsvereine an. Ich wollte keine Zeit mehr verlieren. Einfach starten. Ohne Verzögerungen.

Just do it!

Die Antwort einer Adoptionsvermittlungsstelle kam zügig. Schneller als andere. Und dieser Adoptionsverein war dann für uns einfach der Richtige.

Der Grund, warum du dich in dieser Adoptionsphase gut fühlen wirst

Die Sachbearbeiterin der Adoptionsvermittlungsstelle sendete uns eine Einladung zu einem Informationstreffen.

Unterlagen für das Vorbereitungs- und Überprüfungsverfahren für eine Adoption wurden ausgehändigt. Fragen gestellt und beantwortet.

Es gab eine Übersicht über das Bewerbungs- und Vermittlungsverfahren, wie diese Adoption-Vermittlungsstelle es handhabt.

Für uns hatte es eine klare Struktur, an der wir uns entlang arbeiten konnten. Es war ein gutes Gefühl.

Viel Arbeit kam auf uns zu. Das stand fest.

Aber wir kannten es bei unserem bisherigen Kinderwunschweg nicht anders.

Also los!

Voraussetzungen Adoption im Ausland (Thailand als Beispielland)

Durch die Vermittlungsstelle hatten wir bald das Gefühl, nicht mehr allein für unser Wunschkind zu kämpfen.

Die Frage war halt nur, wie lange es bis zu einer Adoption dauern würde.

Und das war sehr unterschiedlich, wie aus den Informationsbroschüren hervorging.

In einigen Ländern mussten die Adoptionsbewerber mindestens 5 Jahre verheiratet sein, in anderen wiederum sollten sie für relativ viele Wochen im Land bleiben. Oder aber es waren mehrere Besuchen im Kinderheim in unterschiedlichen Anständen gewünscht.

Jedes Land hat seine eigenen Bedingungen.

Uns lag Thailand am Herzen. Die Informationen, die wir über das Land hatten, fanden wir vorab reizvoll und sprachen uns sehr an.

Die Wartezeit nach dem Einreichen der kompletten Akten betrug zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als 3 Jahre. Insgesamt dann vier.

Für das Zusammenstellen der Formalitäten, psychologische Sitzungen, Termine mit dem Jugendamt und einiges andere rechnete man mit ungefähr einem Jahr.

Da wir einen kleinen Thailänder aufgenommen haben, liste ich das Procedere speziell für dieses Land beispielhaft auf.

Dies soll nur einen der vielen Wege beschreiben, die Menschen wie du und ich gehen können.

Um endlich danach dein Wunschkind in den Armen zu halten ☺

Wer darf (nach thailändischem Recht) adoptieren?

• Verheiratete Paare

• Mindestaltersunterschied zwischen Kind und Person 15 Jahre

• Mindestalter 25 Jahre

• Personen, die nach den Gesetzen des Aufenthaltsstaates berechtigt sind, ein Kind adoptieren zu können

Es gibt offiziell keine Alters-Obergrenze, allerdings sollte der Abstand zwischen Kind und Adoptiveltern auch hier nicht mehr als 40 Jahre betragen.

Wie bei der Inlandsadoption gilt diese Empfehlung oft auch bei einer Adoption im Ausland. Meines Wissens wird es im Ausland allerdings oft etwas entspannter gesehen. 

Mit welcher Vermittlungsstelle kannst du ein Adoptionsverfahren beginnen?

Eine deutsche Vermittlungsstelle ist für eine Auslandsadoption ebenfalls notwendig.

Oft sind es die gleichen Anlaufstellen wie bei der deutschen Adoption. Manche sind allerdings nur für Adoptionen für das Ausland ausgebaut.

• die zentralen Adoptionsvermittlungsstellen der Landesjugendämter

• die Adoptionsvermittlungsstellen der örtlichen Jugendämter, soweit ihnen die internationale Vermittlung gestattet wurde

• anerkannte Auslandsvermittlungsstellen (freie Träger) in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, mit Sitz in Deutschland

• im Ausland zugelassene Organisationen, sofern ihnen die Bundeszentralstelle für Auslandsadoption die Vermittlung gestattet hat.

Zugelassene Auslandsvermittlungsstellen findest du u.a.hier: www.bundesjustizamt.de/auslandsadoption

Wie lange musst du auf dein Wunschkind aus dem Ausland warten?

• Bei uns hat der Adoptionsweg insgesamt ungefähr 4 Jahre gedauert.

• Die Dauer eines Vermittlungsverfahrens fällt oft unterschiedlich aus. Bei der von dir ausgewählten Adoptionsvermittlungsstelle erfährst du die aktuelle Dauer.

• Die Umstände in den verschiedenen Ländern sind nicht immer übersichtlich und nachvollziehbar, also Ruhe bewahren. ; )

Adoption - Das Adoptionsverfahren kann dauern

Bei uns gab es eine zeitliche Verzögerung der Abholung von unserem Adoptivsohn um einige Wochen, weil während des Adoptionsprozesses in Thailand ein Personalwechsel stattgefunden hatte.

Es war für uns sehr schwer zu verstehen. Ändern konnten wir es allerdings trotzdem nicht.

Zwar wurde von Seiten des Adoptions-Vereines nachgefragt, eine Antwort gab es allerdings aus Thailand nicht.

Auf die Fragen, wie lange es sich verzögern würde, wurde nicht eingegangen. Der Kulturunterschied war bei dieser Kommunikation deutlich zu spüren.

Im Dezember heirateten wir in einem familiären Rahmen.

Wir reichten die Heiratsurkunde zusammen mit der Antragstellung nach, die für die Adoption so ausschlaggebend war.

Welche Unterlagen musst du für eine Adoption im Ausland einreichen?

Die Unterlagen für unsere thailändische Antragstellung:

• Fragebogen über die persönlichen Verhältnisse

• ärztliche Atteste

• polizeiliche Führungszeugnisse

• HIV-Untersuchungsergebnisse

• Hinweispapier „Altersgrenze“ über Bewerber über 40 Jahre

• Nachweis über eine abgeschlossene Adoption, soweit schon ein Kind adoptiert wurde

• einige Fotos, die uns, unsere Familien und das Umfeld zeigen

• Lebensbericht

Bei der Adoption eines Kindes aus einem anderen Land wird sich die Auflistung unterscheiden. Auch die verschiedenen Träger werden manchmal andere Formulare fordern.

Welche Themen musst du für den Lebensbericht offenlegen?

Die ausführlichen Lebensberichte, die wir schreiben mussten, verlangte Fleißarbeit:

• Beziehung zu engen Familienmitgliedern in der Gegenwart und im Rückblick

• Was missfiel bei der eignen Erziehung, was war positiv und ist für die Zukunft mit Kind umsetzbar?

• Traurige, schwierige sowie positive Situationen-Beschreibungen aus der Vergangenheit

• Thema rund um die Schulzeit

• Partnerschaften vor der Ehe, Lernprozesse aus dieser Zeit

• Krisen, die es in dem Erwachsenenalter gab und Lösungen, die halfen, aus der Krise herauszufinden

• Eigenschaften des Partners, negative wie positive Einschätzung diesbezüglich

• selbstkritische Einschätzung der eigenen Person

• Kinderlosigkeit – wie gehst du damit um? Warum möchtest du ein Kind aufnehmen?

• Kinder aus dem Umfeld: wie erlebst du sie?

• Wie sieht die Freizeit aus, was kannst du mit deinen Kindern zusammen unternehmen?

• Wie oft siehst du Freunde, die Familie?

Wie sieht der Kontakt zu den Beratungseltern aus?

Dirk und ich wurden zu einem Gespräch bei unseren zukünftigen Beratungseltern eingeladen.

Es folgte eine freundliche informative Erörterung, an dem mehrere Paare teilnahmen.

Die Paare, die sich für diese Aufgabe “ausbilden” ließen, hatten selbst ein oder mehrere Kinder adoptiert. Sie wussten also von den Problemen, die für die Paare bei Adoptionen auftreten könnten.

Nach diesem Informationstreffen standen noch 2 weitere Gespräche an.

Dafür trafen wir uns nur zu viert, ihre adoptierten Kinder waren nur in der ersten Zeit dabei.

In dieser familiären und privaten Umgebung konnten sich die Beratungseltern für die Adoptionsvermittlungsstelle ein Bild machen. Und wir uns ebenfalls.

Die Kinder waren schon groß, 14 und 16 Jahre alt. Wird unser Kind ähnlich aussehen? Sich ähnlich verhalten? Es war spannend für uns.

Ein weiteres Treffen fand bei uns einige Zeit später in Hamburg statt.

Angenommen!!! Wie geht es mit dem Adoptions-Verfahren weiter?

Endlich wurden wir als Adoptionsbewerber in das Verfahren aufgenommen und durften weiter hoffen!

Die letztendliche Entscheidung wurde erst nach dem Einreichen des Sozialberichtes von dem Jugendamt und der Auswertung des psychologischen Gutachtens gefällt.

Für den Sozialbericht gab es noch einen Termin beim Jugendamt und ein folgender bei uns zuhause.

Trotz der noch bevorstehenden Bürokratie starteten wir gedanklich in die Familiengründung!

Es folgte ein Termin bei einem Psychologen, der ungefähr 2,5 Stunden andauerte. Dirk und ich wurden gemeinsam, aber auch getrennt über unser Leben befragt.

Das Gespräch war nicht immer einfach. Sich sehr intensiv mit seiner Vergangenheit zu beschäftigen, war zeitweise ein wenig speziell.

Aber für die Adoption wird Einiges an Informationen herausgefiltert. Das ist natürlich für die Aufnahme eines fremden Kindes sinnvoll.

Letztendlich war es gut verlaufen. Ich hatte mir unnötige Gedanken gemacht. Auch wenn ich es nicht immer während der Zeit so entspannt und reflektiert sehen konnte.

Besonders, wenn man händeringend auf wichtige Termine bei Ämtern wartet. Damit die Herzensangelegenheit Adoption beispielsweise nicht noch in die Sommerpause rutscht und sich alles nach hinten verschiebt.

Was wird von den Behörden für das Adoptionsverfahren geprüft?

• Die Adoptionsvermittlungsstellen in Deutschland prüfen die Eignung der Adoptionsbewerber und stellen sicher, dass das Kind einreisen und dort bleiben darf.

• Beide Staaten entscheiden gemeinsam, ob das Verfahren fortgesetzt werden darf.

• Auf anderer Auslandsseite klären die Behörden, ob eine internationale Adoption dem Kind in seiner Situation eine geeignete Lebensperspektive bieten kann. Sie holen die erforderlichen Zustimmungen, auch die der leiblichen Eltern, ein.

Wie du motiviert die letzten Schritte vor deiner spannendsten Aufgabe gehst

Endlich gab es die Entscheidung über den Adoptionsantrag. Angenommen!!

Auch hier wurde uns zugetraut, ein Kind aus dem Ausland aufzunehmen.

Nun ging es nicht mehr darum, ob wir gute Adoptionseltern sein würden. Das stand nun fest verankert in unseren für die Adoption zusammengestellten Dokumenten.

Wir hofften, wir waren es auch bei allen realen Situationen, die kommen würden.

Nun nur noch die Unterlagen für Thailand zusammenstellen, übersetzen lassen und warten.

Na, etwas mehr war es natürlich schon noch. ☺

Wir wurden zu einem Abschlussgespräch in die Adoptionsvermittlungsstelle eingeladen. Weitere Schritte mussten besprochen werden.

Um ein Kind bald in unseren Armen zu halten, mussten wir sorgfältig und zeitnah sämtliche Papiere für das ausgesuchte Herkunftsland Thailand liefern.

Dirk war sehr gut darin, Absprachen bei den Behörden zu treffen. Das war für die Termine, die eingehalten werden mussten, sehr hilfreich.

Wir stellten wieder Papiere zusammen, ließen Dokumente beglaubigen, holten vertraulich Referenzen von Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen ein.

Und brauchten für die Zusammenstellung ca. ein halbes Jahr.

So lange, denn wir mussten auch leider die Zeit für die Bearbeitung der Unterlagen an fremder Stelle einrechnen.

Als der gesamte Ordner in die englische Sprache übersetzt und zusätzlich beglaubigt wurde, war es eine stattliche dicke Mappe geworden.

Der Adoptionsverein überprüfte unsere Unterlagen mit allen Dokumenten auf die Vollständigkeit.

UND: schickte sie dann im August 2011 nach Thailand.

Durchschnittlich dauerte es jetzt noch ungefähr zwei Jahre.

Zwei lange Jahre.

Adoption - Mein geliebtes Adoptivkind

Wie du durch einen unerwarteten Anruf Freudentränen weinst

Als ein halbes Jahr später völlig unerwartet ein Anruf von der Adoptionsvermittlungsstelle mit einem Kindervorschlag kam, konnte ich unser Glück kaum fassen!

Es folgen ein paar Minuten später per E-Mail ein Arztbericht, ein Lebensbericht und: Fotos!

Ein süßer einjähriger kleiner Junge. Thaio ist sein Name.

Ob wir das Kind annehmen wollten?

Was für eine Frage!! Wir sagten sofort zu. Und hatten Tränen in den Augen. Wir konnten es noch nicht ganz fassen. Wir werden Eltern!

So hübsch und so klein war Thaio! Und er hatte die hübschesten Augen, die ich jemals gesehen hatte.

Es passte alles. Er war gesund und lebte seit seiner Geburt in einem Kinderheim in Bangkok.

Thaio hatte Glück gehabt.

Er hatte keinen verwirrenden Wechsel von einer Kinderheimwelt in das nächste überstehen müssen und damit kein neues Kennenlernen von fremden neuen Bezugspersonen hinter sich!

Thaio war seit 2011 auf der Welt.

Zu dem Zeitpunkt hatten wir vor Längerem mit den Vorbereitungen der Adoption begonnen.

Vom Kinderwunsch einmal abgesehen.

Unglaublich.

Nun würde es laut Adoptionsvermittlungsstelle ca. 6-9 Monate dauern. So lange musste er noch dort bleiben. Ohne uns. Und wir ohne ihn.

Also – weiter warten, bis der Anruf kommt und wir reisen durften.

5 Dinge die dich direkt zu deinem Wunschkind bringen

Ein Paket stellten wir für unseren kleinen Jungen zusammen.

Ich sehe es noch gepackt vor mir:

1 Kuscheltier, ein Buch mit Fotos von uns und unseren Familien, bunte Becher zum Türme bauen, eine Spieluhr, bestickt mit Thaios Namen und eine bunte Kinderklapp-Karte!

Ich hatte lange für die Auswahl der Spielsachen und Fotos gebraucht. Es hatte eine zu große Bedeutung für unsere Zukunft!

In meiner Freude hatte ich mir gern Zeit gelassen, viele Dinge anzusehen, die sehr bald wichtig in der kleinen Welt von unserem Sohn waren. Es war einfach großartig, das Paket für Thaio vorzubereiten! Dieser Moment war wie ein Geschenk auch für mich.

Wir hofften,Thaio konnte damit eine schöne Zeit verbringen. Und vielleicht konnte er uns ein wenig durch die Fotos kennenlernen.

In der Zwischenzeit hatten wir das fremde Thailand bereist.

Es war ein tolles besonderes Erlebnis mit sehr freundlichen Menschen.

Wir fragten uns in dieser Zeit einige Male, wo unser Kind wohl lebte. Und ob wir vielleicht schon in seiner Nähe waren.

Wir freuten uns so sehr auf die Zukunft!

Es gab endlich auch ein Lebenszeichen – wir bekamen eine CD mit vielen Fotos und Filmen.

Unser zukünftiger kleiner Sohn Thaio konnte jetzt laufen! Er wurde auf einer großen Spielfläche gefüttert, während andere Kinder spielten. Und war fröhlich!

Es dauerte tatsächlich dann noch 11 Monate, länger als vorausgesagt. Es gab eine unvorhergesehene Verzögerung. Thaio konnte seinen 2. Geburtstag dadurch leider noch nicht bei uns feiern.

Dann endlich durften wir reisen, um Thaio abzuholen. Plötzlich ging alles sehr schnell.

Und, da war er! In einem bunten Kinderheim in einer grünen Umgebung.

Endlich.

Unser Sohn ist seitdem unser kleiner Engel. Unser wahrgewordenes Glück. Die Hürden vor der Familiengründung hatten wir letztendlich erfolgreich überwunden.

Die Eingewöhnung war für uns übrigens viel leichter als gedacht. Und tatsächlich viel einfacher als der lange bürokratische Weg vorher. Thaio hat es uns, so wie er war und ist, leicht gemacht.

Wie wird dein Pflegekind zu deinem Adoptivkind wird

• Unser Sohn wurde später in Deutschland zuerst nach thailändischem Gesetz von uns adoptiert.

Wir mussten den Termin vorab selbst bei der thailändischen Botschaft einreichen, unterstützt von unserer begleitenden Adoptionsvermittlung.

• Bei allen Terminen mussten wir als Familie anwesend sein.

• Nach einer Zeit von ungefähr 2 Jahren wurde uns unser Pflegekind durch die deutsche Rechtsprechung als Adoptivkind zugesprochen. Auch dieser Termin wurde von uns eingereicht, immer in Absprache des Adoptiv-Vereines.

• Bei Ladung des deutschen Familiengerichtes solltest du dich auf einige Fragen zu eurer Familiensituation einstellen. Auch Thaio wurde befragt. Unser Richter war sehr nett. Für unseren Sohn war die Situation allerdings auch etwas angsteinflößend.

• Erst bei der Ladung des deutschen Gerichts bekam Thaio unseren Nachnahmen und musste seinen alten ablegen.

Uns wurde geraten, mit der Namensänderung bis zu diesem Termin zu warten.

Zu verwirrend und unverständlich wäre es lt. Adoptionsvermittlungsstelle für alle Beteiligten.

Wir hätten in diesem Schritt auch seinen Vornahmen ändern lassen können, wenn wir gewollt hätten.

Allerdings wird sehr davon abgeraten. Der Name gehört zu der Identität des Kindes, die es durch die Adoption zum Teil schon verloren hat.

• Thaio war ab diesem Moment nach thailändischem und deutschem Gesetz unser Kind.

• Beide Adoptionen sind formelle Vorgehensweisen.

• Die beiden Landesadoptionen führen letztendlich zu allen Rechten und Pflichten, die leibliche Eltern für das Kind haben.

An unserem Sohn musste in unseren Augen rein gar nichts geändert werden. So wie er war und sich entwickelt hat, ist er für uns perfekt ☺

 

(Bildquellen: “Adoption Mutter & Kind”: Eigene Fotoaufnahme | “Katze – Adoptionsgesetze ändern sich”: Pixabay | “Meeresblick – Suche nach Adoptivkind”: Pixabay | “Sanduhr – Wartezeit der Adoption”: Pixabay | “Lieblingsmensch – Adoptivkind gefunden”: Eigene Fotoaufnahme)

 

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