von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Adoption
Dieses Jahr hatten wir eigentlich nur vage den Besuch im Kinderheim bei Thaio angesprochen. Tatsächlich erwähnte unser Adoptivkind es dann von selbst einige Male: „Ich möchte es gern sehen! Und auch die Kinder, die da leben.“ Dieses Mal war Thaios Reaktion völlig anders als im letzten Jahr. Aus diesem Grund besuchten wir es spontan – das Kinderheim in Bangkok, Thais erste Heimat nach seiner Geburt. Etwas aufgeregt fuhren wir in einem Tuktuk über viele Straßen dahin. Aber nur ähnlich wie vor 5 Jahren: Damals ging es darum, ein Kind aus dem Ausland adoptieren zu können. Heute war es ein herzliches Wiedersehen.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren können war unser großes Glück
Nun sind es nur noch wenige Urlaubstage. Die Zeit ist wieder einmal verflogen. Schon mehr als zwei Wochen sind wir in Thaios Herkunftsland Thailand. Erst erholten wir uns auf einer Insel im Meer – in diesem Fall war es Koh Samui.
Aber glauben, dass es auch dort schon wieder vorbei sein sollte, konnten wir nicht. Wie immer fragten wir uns, warum so eine besondere Zeit immer so schnell vergeht. Thaio war richtig traurig.
Aber wer kennt diese Gefühle nicht?
Wir hatten uns zum Abschluss noch einige Tage Bangkok aufgespart. Das quirlige Leben war in meinen Augen ein großer fester Bestandteil des Landes und der Menschen.
Wahrscheinlich können Dirk und Thaio darauf verzichten. Ich brauche es irgendwie. Das Feilschen von Waren mitzuerleben, in unterschiedlichen Garküchen zu essen und die Menschen in ihrer Stadt zu erleben, ist einfach mehr als spannend.
Von elegant bis ärmlich. Alles eng zusammen. Stromkabel scheinbar willkürlich zusammen gebunden, dass es einem graust. Enge Gässchen, Hunde mitten drinnen, Menschen überall. Und gegessen wird irgendwo immer.
Die meisten von ihnen essen nebeneinander an einer der Garküchen neben einer laut befahrenen Straße. Anders als bei uns zuhause, wo vieles voneinander getrennt ist.
Thaio wird oft angeschaut.
Nicht nur, weil er ein hübsches kleines aufgewecktes Kerlchen ist. Oder weil er gerade heute mit seinem neu erworbenen blinkenden Batman – Kostüm bei 33 Grad unterwegs war.
Nein.
Es ist den Menschen hier (wie auch bei uns zuhause) manchmal einfach nicht ganz schlüssig, warum nun ein weißes Paar einen kleinen Thai-Jungen an ihrer Seite hat.
So vertraut wie eine wirkliche Familie.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren – das Thema ist in Thailand natürlich nicht unbekannt. Man kennt die unterschiedlich zusammen gewürfelten Familien mit kleinen Kindern. Oder Menschen, die wegen ihres Kinderwunsches eine lange Reise nach Thailand in Kauf nehmen.
Irgendwie.
Trotzdem: Diese Familien in unmittelbarer Nähe zu sehen scheint doch eher ungewöhnlich zu sein.
Warum wir uns an die fremden Blicke erst gewöhnen mussten
Euer Kind sieht so anders aus – wie kann das sein?
Wie oft hatten wir diese Blicke schon beobachtet. In Deutschland wie in Thailand. Manchmal etwas zu lange Blicke, die wir noch auf unseren Rücken spürten.
Allmählich haben wir uns daran gewöhnt.
Wenn wir dann mit den Thailändern ins Gespräch kommen, lösen wir das Rätsel auf.
Warum auch nicht? Wir sind stolz und glücklich. Es gibt nichts zu verstecken.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren – es kann so viele unterschiedliche Gründe haben.
Und auch hier gibt es natürlich Paare, die selbst keine Kinder bekommen können.
Sie werden bei einem Adoptionswunsch bevorzugt. Wenn sie denn ein Kind annehmen wollten, was nicht von ihnen abstammt.
Erst, wenn keine zukünftigen inländischen Adoptionseltern gefunden wurden, darf ins Ausland adoptiert werden.
Wir, Dirk und ich, haben unseren Kinderwunsch mit einer Adoption im Ausland wunderbar lösen können. Es war unser Weg.
Ein Geheimnis machen wir daraus nicht. Thaio soll einfach merken, dass es nichts Ungutes ist, eine andere Vergangenheit zu haben. Er soll darauf stolz sein dürfen, anders zu sein. Anders auszusehen.
Thaio hatte eine besondere Zeit vor der jetzigen in Deutschland. Jetzt trägt er die deutsche Staatsangehörigkeit, hat aber trotzdem zusätzlich zu seinem deutschen einen thailändischen Pass.
Wer kann das schon von sich sagen? : )
Oh nein – sind wir ganz umsonst gekommen, um das Kinderheim wiederzusehen?
Nun waren wir da!
Es fing auf der Fahrt dahin leicht an zu regnen. Wir hielten zwischendurch an, damit die Seitenplanen des TukTuks heruntergelassen werden konnten. Wir regengeprüften Deutschen hielten es für übertrieben, aber tatsächlich: Nun goss es in Strömen. : )
Warum kein Taxi?
Thaio wollte unbedingt mit einem der interessanten TukTuks fahren. Er strahlte, als wir einwilligten.
Wer schon mal damit gefahren ist, weiß: Es ist spannend und man sieht sehr viel mehr auf diesen rasanten 3 Rädern. Auch weil man mittendrin ist. Mitten in den Diesel-Abgasen und extrem lauten Geräuschen. ; )
Diese Fahrzeuge schlängeln sich durch die kleinsten Lücken zwischen Autos oder durch Fußgänger-Gassen. Trotzdem konnten wir zum Glück noch nie einen Unfall beobachten. Sie sind auch noch um einiges teurer als ein klimatisiertes Taxi. Ein besonderer Spaß halt. : )
Wir bezahlten den Fahrer und suchten uns eine trockene Stelle am Zaun des Kinderheims. Wir mussten uns kurz sammeln, bevor wir klingelten.
Es war nicht nur einfach irgendein Besuch. Nein. Es war für uns hier in Thailand DAS Wiedersehen mit Thaios Vergangenheit. Einfach ein großer Moment, trotzdem wir schon letztes Jahr hier waren.
Wir hatten uns nicht angemeldet. Deshalb kam mir kurz in den Sinn, dass die Pflegerinnen und die Kinder vielleicht gar nicht da sein könnten. Alle ausgeflogen.
Oder umgezogen? Es ist immerhin schon einmal vorgekommen, dass der Standort des Heimes gewechselt wurde. Ein Kind aus dem Ausland adoptieren – da kann ziemlich viel Unvorhergesehenes dazwischen kommen. Auch noch nach einer Adoption.
Vielleicht waren das die Gründe für meine Unruhe.
Nein, umgezogen können sie nicht sein. Wir hatten gerade noch vor einem Monat die Adresse von unserer Adoptionsvermittlungsstelle erhalten. Und zwar für die regelmäßigen Fotos, die wir von Thaio einmal im Jahr schicken.
Und Spaziergänge oder Ausflüge werden nicht eingeplant.
Wie auch? Und wohin?
Die ältesten Kinder sind 2 Jahre alt, einige Babys sind dabei. Spielplätze sind kaum zu finden. Sie befinden sich dann auch eher dort, wo sich Touristen aufhalten. Eine zu große Entfernung für einen kleinen Ausflug vor dem Mittagessen.
Es ist schlicht ein zu großer organisatorischer Aufwand für eine kurze Zeit.
Erst bei uns hat Thaio übrigens eine Rutsche kennen und lieben gelernt. Oder eine Sandkiste, eine Schaukel. Kinder in Thailand spielen, aber sie beschäftigen sich oft anders. Treppen steigen war ihm tatsächlich auch fremd. Aber wie kann ein Kind etwas lernen, wenn es diese Dinge um es herum nicht gibt?
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren heißt auch, einiges nachzuholen, was andere Kinder schon können. Sie lernen aber schneller, wenn es um das Nachholen solcher Spielgeräte geht. : )
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren – ist es sinnvoll, die Vergangenheit aufleben lassen?
Endlich kam doch jemand. Es ging los! : ))
Thaio war wie wir alle – sehr gespannt. Und freute sich!
Es war so anders zum letzten Jahr. Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Am Morgen vor diesem Augenblick hatten wir ein paar kleine Stoff-Elefanten eingekauft. Wir fanden sie in einem Laden in Bangkok.
Dieses Geschäft ist bekannt dafür, (alleinstehende) Frauen, Teenager und Kinder zu unterstützen. Wir hatten es vorher nie geschafft, uns dort umzusehen und einzukaufen. Nun passte es umso besser!
Thaio wollte den Kindern die kleinen Geschenke übergeben.
Für die Heimleitung und die 2 Frauen aus dem Büro hatten wir Tücher und bestickte Täschchen als Geschenk mitgebracht. Vielleicht ist Geld angemessener, aber diese Geschenke waren persönlicher.
Eine Frau aus dem Büro öffnete die Tür zu dem Kinderheim. Wir wurden hereingebeten.
Diese Einrichtung kannten wir schon vom letzten Jahr. Davor gab es einen Umzug. Dem ursprünglichen Heim wurde der Mietvertrag gekündigt. Der Besitzer wollte es für etwas Anderes nutzen.
Die Fläche dieses Kinderheimes war deutlich kleiner. Besonders der Außenbereich hatte eine beschauliche Größe von einer ca.15m2 großen Fläche. Für die momentan 11 Kinder meiner Meinung nach um einige m2 zu klein.
Aber zumindest hatten die noch nicht vermittelten Kinder eine neue Heimat in diesem Kinderheim gefunden. Und die Pfleger als wichtige Bezugspersonen waren zum Glück auch alle noch da.
Wann durften wir endlich zu den Kindern?
Wir warteten. Uns wurde Wasser angeboten. Dann kam die Heimleiterin.
Frau Sutha war eine ältere Dame mit freundlichen Augen. Vielleicht war sie um die 60 Jahre alt. Und wann immer wir kamen: sie war da.
Ob sie überhaupt mal eine freie Zeit genießen konnte?
Oder sind es gefühlt ihre Kinder, weshalb sie immer vor Ort ist? Ein Kind aus dem Ausland adoptieren oder, besser gesagt, ins Ausland abzugeben bedeutet für sie bestimmt mehr als nur eine Formalität. So wie wir es sahen, lebte sie trotz ihrer Tätigkeit als Leitung und umgeben von viel Bürokratie sehr eng mit den Kindern zusammen.
Wir begrüßten uns herzlich, die zwei anderen Damen schoben Stühle zurecht und boten uns einen Platz an.
Nun wurde Thaio bewundert. Seine Größe, sein Gesicht. Thaio ließ es sich gefallen. Er war ein wenig schüchtern, aber trotzdem neugierig. Die Fotos, die wir im Februar geschickt hatten, waren schon in Thaios Fotomappe einsortiert. Jedes Kind aus dem Kinderheim hat eine eigene Mappe. Jedes.
Thaio konnte es kaum glauben, dass unsere gesammelten Familienfotos nun dort in einem Album verwahrt wurden. Er hätte am Liebsten noch mehr geschaut, obwohl er die Fotos ja alle kannte. Die letzten hatte er mit mir zusammen ausgesucht. Wir verschickten sie zusammen mit einem gemalten Bild von Thaio und einigen Süßigkeiten.
Thaio und ich verteilten die Geschenke an die Frauen.
Dann durften wir in den Raum, wo die Kinder in ihren Betten saßen oder standen.
Endlich!
Waren noch Kindern aus dem letzten Jahr da? Ich erkannte keines.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren bedeutet für die anreisenden Paare mit ihrem großen Kinderwunsch so unglaublich viel. Wie viele waren in diesem Jahr schon dagewesen und hatten den einzigartigen Moment der Abholung erleben dürfen?
Alle Gitterbettchen standen dicht nebeneinander. Ein Gang in der Mitte war zum Hochnehmen der Kinder frei. Momentan waren 11 Kinder untergebracht.
Alle waren so so süß! Ein wenig schüchtern schauten sie zu uns.
Wir waren eigentlich zu spät. Jetzt begann die Ruhephase, nachdem fast alle Kinder gefüttert worden waren. Ich las es auf dem Schild an der Eingangstür zu dem Schlafraum. Und ich war dankbar, dass wir trotzdem bleiben durften.
Es wurde noch das eine oder andere Kind in dem Badezimmer gebadet, konnten wir sehen. Ein Kind wurde gerade abgeseift. Durch die offen stehende Badezimmertür roch es sehr frisch.
Zwei Kinder schliefen schon, den zwei Babys wurde eine Flasche gegeben. Die Flaschen wurden mit je einer Decke gestützt, weil es offensichtlich zu wenig Personal zum Halten gab.
Kein Anschauen auf das Baby während des Trinkens, keine Streicheln, kein leises beruhigendes Sprechen.
Traurig natürlich. Trotzdem machten die Babys in ihren weichen bunten Wolldecken einen sehr zufriedenen Eindruck.
Sie wurden anschließend liebevoll angezogen und umsorgt, dass konnte ich nun beobachten. Eine Spieluhr wurde aufgezogen. Es spielte tatsächliche die Melodie von Thaios kleiner Spieluhr. Mein Herz wurde warm.
Es war überhaupt sehr sauber dort. Mir kommt es jedes Mal eher wie eine Kita als ein Kinderheim vor. Mit einer friedlichen warmen Atmosphäre.
Ha!
Nun ging es ans Elefanten-Verteilen! Thaios Spaß begann. : )
Unser Adoptivkind durfte diese Aufgabe selbstverständlich übernehmen. Die Kinder nahmen die Elefanten ganz vorsichtig in ihre kleinen Hände.
Wenn sie ihnen aus der Hand fielen, gaben wir sie ihnen wieder.
Thaio machte sich ein Spaß draus, einigen Kindern die Elefanten zurück zu zuwerfen. Daran hatten die Kinder Freude. Sie lachten und freuten sich über diese lustige Abwechslung.
Warum Dirk von einigen Kindern viele Fotos machen wollte
Als wir an dem Badezimmer vorbei gingen, machten die Pflegerin einen Spaß und fragte, ob Thaio vielleicht auch gewaschen werden müsste.
Thaio lachte. Nee, lieber nicht. ; )
Es war herzlich. Ich bedauerte, dass wir für die Pflegerinnen der Kinder in diesem Raum keine weiteren Geschenke mitgebracht hatten. Immerhin waren sie es, die die Kinder wuschen, Windeln wechselten, fütterten und tröstend auf den Arm nahmen. Damit kinderlose Menschen ein Kind aus dem Ausland adoptieren können. Unter Anderem aus diesem Kinderheim.
Dirk machte viele Fotos von den Kindern. Besonders auch von denen, die schon an deutsche zukünftige Adoptiveltern über die Adoptionsvermittlung versprochen waren.
Ich freute mich sehr für sie. In welche Städte würde es gehen?
Wieder einige Adoptiveltern mehr, die bald eine Familie gründen werden. Aus zwei macht drei. Oder vielleicht schon vier?
Träume werden hier wahr.
Wir wollten die Fotos zu der Vermittlungsstelle schicken. Von dort werden sie an die zukünftigen Adoptiveltern weitergeleitet.
Ein Kind aus dem Ausland adoptieren birgt sowieso schon so viele Geheimnisse. Und nicht einschätzbare Ereignisse für die Zukunft. Auch uns wurden damals Fotos von anderen Adoptiveltern weiter geleitet. Und wie dankbar waren wir dafür.
Und es war damals ein gutes Gefühl, unseren Thaio wenigsten ein kleines Bisschen mehr kennenzulernen. Dieses wollten wir auch anderen Eltern ermöglichen. Die Fotos oder auch Filme sind für alle zukünftigen Adoptiveltern ein großes Glück.
Unser Besuch war spontan. Deshalb würden viele der Wartenden diese Fotos noch einmal zwischendurch erhalten. Das würde bestimmt eine schöne Überraschung werden!
Nun waren wir aber noch da – an diesem besonderen Ort.
Thaio flitze um die Betten und sammelte alle heruntergeworfenen Elefanten wieder auf. Er lachte und die Kinder lachten zurück.
Ein guter Grund, warum wir das schüchtern lächelnde Mädchen nicht mitnehmen konnten
Dirk fragte augenzwinkernd, ob ich mir schon ein Kind ausgesucht hätte.
Eines? ; )
Ein kleines Mädchen schloss ich tatsächlich sofort ins Herz. Es war wahrscheinlich fast 2 Jahre. In dem Alter hatten wir unseren Thaio abgeholt.
Ich fand das kleine Mädchen mit dem schüchternen Blick und dem zarten Lächeln zuckersüß.
Es sah mich immer wieder an. Und ich das kleine Wesen. Was für ein Blick.
Wir nahmen es mit!
Nein! Natürlich nicht! ; )
Wenn es denn alles so einfach wäre.
Ich wusste von dem niedlichen Mädchen nichts, aber eines ganz bestimmt: Ohne das lang durchlaufene Procedere, die Gespräche mit Psychologen und Behörden und so vieles mehr konnten wir kein weiteres Kind mitnehmen. Und schon gar nicht einfach spontan. Es dient einfach als Schutz für die Kinder und so ist es auch genau richtig durchdacht.
Aber!!!
Hätte man mich gefragt, ich hätte keine Sekunde gezögert. Eine Schwester würde unserem kleinen manchmal etwas verwöhnten Thaio ganz gut tun. Obwohl Thaio ein großer starker Bruder lieber wäre. Das sagte er mir schon einige Male.
Wird Thaio nach diesem Besuch wieder eine sorgenvolle Zeit haben?
Es wurde Zeit, sich wieder zu verabschieden.
Wer weiß, wann wir das alles noch einmal sehen werden? Thailand ist ein Traumland zum Reisen, aber Ziele gibt es so viele auf der Welt. Und es gefiel uns an einigen Ecken dieses Erdballes gut. : )
Also, alles noch einmal genau ansehen und hoffen, dass auch Thaio diese Zeit in schöner Erinnerung bleibt.
Hoffentlich würde er mit diesem Augenblick gut umgehen können und sich keine Sorgen machen. Letztes Jahr hatte Thaio danach nicht ganz so gut schlafen können. Nicht sofort, aber ungefähr nach 2 Wochen holte ihn seine Vergangenheit wieder ein.
Darüber sprechen konnte er nicht. Er wusste auch nach einigem Überlegen nicht, worüber er reden sollte. Es fand offensichtlich in seinem Unterbewusstsein statt.
Nun wurden von uns noch einige Familienfotos gemacht. Sie sahen sicherlich ganz anders aus als die vom letzten Jahr: Thaio lächelte und lachte dabei. Er sah mutig in die Kamera. Und er hatte ein gutes Gefühl, hier zu sein. Das merkten wir.
Wir bedankten uns noch einmal, winkten allen Pflegerinnen zu und stiegen in unser Taxi.
Von dort aus hatten wir uns die Besichtigung des Königspalastes vorgenommen. Weil Thaio die Gemälde mit den Kämpfern so gut gefällt, kommen wir regelmäßig hierher. Wir waren auf der Fahrt dorthin immer noch ganz beseelt, dass alles so gut geklappt hatte.
Ich denke momentan oft an Frau Sutha. Wie lange wird sie das Heim noch leiten? Wer kommt danach? Wird die Person auch so ein warmes Herz haben? Und so gute Entscheidungen treffen, wie wir sie für uns als Familie erleben dürfen?
Bei dem Herzensprojekt „Kind aus dem Ausland adoptieren“ und das Adoptionsverfahren bedarf es so viel Fingerspitzengefühl.
Wie gut, dass wir das Wiedersehen vor unserer Abreise gewagt hatten.
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass es für unseren Thaio wichtig ist, das positive Bild von den anderen Heimkindern, der freundlichen Frau Sutha und der gesamten harmonischen Atmosphäre mitzunehmen.
Nun, einige Tage nach der Palastbesichtigung, haben wir die letzten Stunden vor uns und genießen die Zeit an „unserem“ Pool im 30.Stock.
Nachher und vor unserem Flug um 1h nachts thailändischer Zeit werden wir sicherlich noch einmal Leckeres von den Garküchen direkt vor unserem Hotel genießen. Und versuchen, diese herrliche und kostbare Zeit für eine lange lange Zeit aufzunehmen.
Der Wiedersehen im Kinderheim ist nur ein kleines Erlebnis mit Thaio. Für ihn aber so wichtig und richtungsweisend.
Wie geht es dir, wo stehst du? Hat dir dieses Erlebnis gefallen? Oder möchtest du es sogar ähnlich erleben?
Wenn es so ist – ein Kind aus dem Ausland adoptieren und dadurch deine eigene Familie gründen, dann beginne einfach. : )
Und schreibe mir gern eine Mail, wenn dir der Blog gefallen hat oder du Anmerkungen hast. Oder ich dir helfen kann.
Bis ganz bald wieder in Deutschland. Morgen um 7h landen wir. Wir werden gerädert, aber glücklich sein. Wir haben ja unseren tapferen Thaio bei uns.
Ich freue mich auf dich : )
Liebe Grüße an dich
Bärbel
(Bildquellen: “Thaio in zwei Welten”: eigene Fotoaufnahme | ” Batman bei 33 Grad”: eigene Fotoaufnahme | “Ein Kind aus dem Ausland adoptieren -Thailand”: eigene Fotoaufnahme | “Stofftier für die Heimkinder”: eigene Fotoaufnahme | “durch ein Kind werden Träume wahr”: soorelis Pixabay | “Wie sieht die Zukunft aus?”: eigene Fotoaufnahme | “Thailands Vielseitigkeit”: eigene Fotoaufnahme)
von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Adoption
Thailand – ein herrliches Land, um Urlaub zu machen. Wir sehen es zusätzlich aber auch als Chance für unseren Adoptivsohn. Thaio lebt seit einigen Jahren bei uns in Deutschland. Nach der direkten Abholung aus einem Kinderheim und späterer Adoption sind wir eine kleine deutsche Familie geworden. Auf eine besondere Art und Weise. Auch wenn Thaio spricht und lebt wie ein deutsches Kind: Er darf trotzdem stolz sein können auf sein Geburtsland. Adoptierte Kinder – werden sie alle stolz auf ihre Wurzeln sein?
Koffer packen – ein neues Abenteuer in Thailand wartet auf uns!
Noch geht Thaio nicht in die Schule und wir können außerhalb der Ferien Urlaub machen.
Ein Traum! Einsame Strände, günstige Unterkünfte, freundliche Bedienungen.
Schade, nächstes Jahr ist es damit dann vorbei. Die Schule rückt näher und damit auch die überfüllten Reiseziele. High season ist dann angesagt.
Sehnsüchtig hatten wir alle auf die freie Zeit in Thailand hin gefiebert. Und plötzlich war es soweit: Koffer packen – morgen geht es los!
Bloß nichts vergessen.
Besser einen Tag vorher packen. Ab und zu fällt noch etwas in den fast vollständig gefüllten Koffer, woran ich sonst nicht gedacht hätte. Ob es bisher immer sinnvoll war, an das Vergessene zu denken?
Na, zumindest meistens ; )
Thaio war bis zuletzt noch etwas hin- und hergerissen: Er würde seine Freunde aus der Vorschule sehr vermissen, das stand für ihn fest. Es ist auch nur noch ein Vierteljahr übrig, dann wird er andere Kinder kennen lernen. Vielleicht hat er auch ein wenig Angst davor.
Aber im Meer baden, sein neues Schnorchel-Set ausprobieren, leckeren Reis, Fisch und Krebse essen – das war eindeutig der größere Reiz für ihn.
Und noch etwas!
Herrlich – immer ausschlafen!
Und möglichst länger als Papi!
Für Thaio war es momentan ein kleiner Wettkampf, der natürlich auch im Urlaub weiter geführt werden musste. Thaio war manchmal schon richtig böse, wenn er trotz seiner weiterhin geschlossenen Augen und dem Ruhig-im Bett-liegen-bleiben nicht mehr schlafen konnte.
Dürfen adoptierte Kinder zu ihrem Heimatland zurückblicken?
Hier in Thailand leben Erinnerungen wieder auf. Schon deshalb, weil wir oft von den Thailändern beobachtet und angesprochen werden.
„Ist das euer Kind?“ Und: „Bist du die Mutter?“
Adoptierte Kinder aus einem fremden Land sollten möglichst: Schnell in die neue Umgebung hinein wachsen.
Sie und ihre Eltern, wie wir auch, sind so sehr damit beschäftigt: Das Kind darf sich entspannt eingewöhnen, soll sich aber auch ganz bald dort zuhause fühlen.
In seinem neuen Zukunftsland. Und schnell in einen normalen Alltag hineinrutschen.
Ein bisschen wie:
Unserer Familie ist wie eure. Nur etwas anders.
Darüber hinaus vergisst man schnell, dass die Wurzeln der Kinder in einem anderen Land bestehen bleiben. Mal mehr und mal weniger intensiv.
- Oft leben ihre leiblichen Eltern, Großeltern und Geschwister noch dort.
- Sie konnten vielleicht die ersten Worte in der Sprache ihres Ursprungslandes sprechen.
- Sie hatten sich vielleicht schon jahrelang einige Lebensweisen und Gebräuche angewöhnt.
Und auf dieses alles dürfen sie stolz sein. : )
Unser Thaio hat beispielsweise 2 Pässe, die er bis zu seiner Volljährigkeit behalten darf.
Und bei Glück sogar sein ganzes Leben. Wer weiß, wie es noch geregelt wird.
Wer hat schon zwei Pässe? In welchem Land wird es akzeptiert, zu unterschiedlichen Menschen und Gesetzen zu gehören?
Thaio kann stolz sein, momentan noch zu beiden Ländern zu gehören. In Thailand wie in Deutschland darf er ohne Visum leben.
Zuhause fühlt er sich nach so vielen Jahren in Deutschland. Aber schon durch seine hübsche dunkle Haut und seine Mandelaugen wird Thaio immer auch ein Stück Thailand in sich tragen.
Hier ist er auch optisch einer von ihnen.
Wie toll wäre es, wenn er thailändisch sprechen könnte. Manchmal möchte er es lernen. Manchmal lieber Englisch. Wie Kinder so sind. ; )
Leider ist es nicht immer möglich, alles perfekt zu planen und zu leben. So ist er in Thailand dadurch ein Ausländer, der nicht zu 100% dazu gehören kann.
Welche Eigenschaften bringen adoptierte Kinder mit, die uns fremd sind?
Trotzdem glaube ich, dass adoptierte Kinder Vieles mitbringen, was sich nicht unbedingt anerziehen lässt.
Thaio beispielsweise isst mit einer unglaublichen Ruhe. Er saß bisher bei allen Kindergeburtstagen als letzter am Tisch und genoss das Essen. Unglaublich.
Und die anderen Kinder toben direkt vorbei. Nur unser so aktiver Thaio – sitzt, schaut zu und genießt. Wir Adoptiveltern müssen immer schon über die erstaunten Eltern lachen, weil sie es nicht glauben können.
In Thailand hat eine Mahlzeit oder das Essen generell eine große Bedeutung. Dort fragt man sich gegenseitig, ob man schon guten Reis gegessen hat. Und nicht etwa, wie es einem geht.
Na, indirekt natürlich schon. Aber in Bezug auf das Essen.
Hier in Thailand wird so vieles mit dem Essen verbunden. Und Thaio liebt es zu essen. Er genießt Fisch, Reis, Meeresfrüchte wie Oktopus, Krebse, Krabben. Und bei Sushi wird es mit ihm auf jeden Fall teuer. ; )
Bis vor kurzem hat Thaio: „Mhh, lecker Fisch!“ gesagt, wenn wir gemeinsam in einem Teich Fische beobachtet hatten. Lustig war das! : )
Nur das gekochte Gemüse, was in Thailand nur kurz durch das kochende Wasser gezogen wird, meidet er konsequent.
Auch das „in-sich-Ruhen“, gut schlafen können, ist bemerkenswert. Das kann er sich höchstens von Dirk abgeschaut haben. Allerdings erst nach der gemeinsamen Zeit.
Thaio brachte diese Ruhe schon in der ersten gemeinsamen Nacht nach der Abholung aus dem Kinderheim mit. Wie erstaunt waren wir darüber!
Und jetzt, wo wir hier sind, sehen wir, dass die Thailänder eine ähnliche Ruhe haben.
Und auch wenn es für mich vielleicht nur so scheint und nicht aus den thailändischen Genen entstanden ist: das Ursprungsland wird sicherlich noch einmal sehr wichtig.
Warum es für adoptierte Kinder so bedeutend ist, ihre Wurzeln wertzuschätzen
Nämlich wenn es darum geht, seine leibliche Familie zu suchen. Wie oft liest man: „Adoptierte Kinder suchen ihre Eltern.“ Mal schauen, wie Thaio es später so sieht.
Doch durch unsere gemeinsamen Reisen wächst Thaio ein wenig mehr mit seinem „Zweitland“ auf.
Und sieht: Das Land und die Menschen haben in direkter Nähe so viel mehr zu bieten. Auch wenn er auch nicht thailändisch sprechen wird: In Englisch wird er sich sicherlich irgendwann gut verständigen können.
Und er erzählt schon jetzt gern, dass er aus Thailand kommt. Und dass dort sein Bruder lebt.
Manche Leute sind dann etwas verunsichert. Wie kann das sein? Wie konnte das passieren? Womöglich stimmt es gar nicht, was da gerade erzählt wird?
Doch, es stimmt!
Uns zeigt es, dass Thaio schon jetzt einen Stolz für dieses besondere vielseitige Land entwickelt hat. Und so soll es auch sein.
Wie schön wäre es später für ihn, wenn er sich nicht dann erst mit dem Land seiner Vergangenheit auseinander setzen muss. Er weiß dann schon um seine Herkunft, aus der er kommt, mit einigen dazu gehörenden Traditionen.
Drachen, schreckliche Schlangen und böse Tiger begleiten unseren Thaio
Am Ende unserer Thailandreise werden wir dann wieder Bangkok besuchen.
Das quirlige Leben mit den vielen Garküchen, geschäftig wuselnden Menschen und dem nie endenden Geräuschpegel fasziniert uns immer wieder. Es ist so fremd und vielseitig. Modern und traditionell. Und für uns immer eine Reise wert.
Wir hatten bisher jedes Jahr den Königspalast besucht, der sehr viel bildlich von der thailändischen Geschichte beschreibt.
Thaio ist sehr daran interessiert, weil: Es gibt gemalte Bilder mit vielen vielen (!) böse aussehenden Schwertkämpfern. Sie haben zwar eine andere Optik als die Lego-Ninjago-Figuren ; ), aber sie beweisen Stärke.
Und das ist momentan gerade für unseren kleinen großen Karate-Kämpfer sehr wichtig. Er kämpft, wann immer es geht. Sich messen, dass ist wahrscheinlich für alle Jungs in dem Alter ausschlaggebend. : )
Unheimlich wirkende Tiere wie Drachen, Schlangen und Tiger werden dort ebenfalls abgebildet. Und Elefanten, die starken Glückstiere. Die großen Gebäude drum herum lassen alles etwas mystisch erscheinen.
Obwohl die Hitze es fast unmöglich macht. Wir stehen es alle tapfer durch.
Ein frisch gepresster Granatapfel-Saft oder ein leckeres Eis (oder beides) sind danach immer eine gute Belohnung für uns. : )
Heute sind wir schon 1,5 Wochen hier. Die Zeit verfliegt. Wir würden sie so gern für einen Moment festhalten. Sushi konnten wir schon reichlich genießen.
Auch Oktopus und Reis werden in großen Mengen gegessen. Und auch darin beweist Thaio in meinen Augen, dass er ein kleiner Thailänder ist und wahrscheinlich auch bleibt: Seltsam anmutende Fische werden trotz des besonderen Äußeren genussvoll verspeist.
Dieses Jahr sind wir zum 2. Mal auf Koh Samui. Wieder an einem Strand, der in dieser Zeit fast einsam ist. Wir haben thailändische Nachbarn, die morgens zum Fischen herausfahren, hier ihren Alltag leben und auch die Ferienzeit genießen. Oder zumindest ihre Kinder. Denn momentan sind hier Sommerferien.
Letztes Jahr waren wir auf Ko Payam. Dort gab es tatsächlich Schlangen, Affen und Frösche in sehr direkter Nähe.
Deshalb war besonders ich für dieses gut erschlossene Fleckchen Erde sehr offen. Ich mag einfach keine schlaflosen Nächte wegen irgendwelcher kratzenden Geräusche.
Unser Wasser im Haus ist heute ausgefallen. Nun ja, es wird sicherlich irgendwann bald repariert. Auch das ist Thailand.
Thaio lernt sich auch immer mehr an die freilebenden und manchmal etwas dreisten Strandhunde zu gewöhnen, die hier neben den Menschen leben, von ihnen gefüttert und akzeptiert werden.
Oft liegt einer von ihnen tagsüber auf unserer schattigen Terrasse.
Aber wessen Zuhause ist es wirklich? Unseres? Sie benehmen sich gut, sonst würde es sicherlich nicht gehen. Und Thaio sieht es allmählich auch so.
Wie werden adoptierte Kinder irgendwann ihre zweite Heimat sehen?
Wie begegnen adoptierte Kinder ihr Heimatland, wenn sie größer werden? Wenn ihnen bewusster wird, dass sie in zwei Ländern Wurzeln entwickelt haben?
Mit Scham, weil es nicht so reich wie unser Deutschland ist? Oder es weltweit nicht das gute Ansehen genießt wie andere Länder?
Vielleicht aber auch mit Stolz, weil das Land beispielsweise eine Religion hat, die toleranter gegenüber anderen ist. Und weil es dort eine andere Lebensfreude gibt, die durch mehr Zufriedenheit, viel Optimismus, reichlich Sonne und traumhaften Sandstränden entstanden ist.
In keinem Land ist Armut angesehen.
Nun gibt es sie aber auch bei uns. Und das ist schwerer zu verstehen als wenn es sich um ein Land wie Thailand handelt.
So denken wir Adoptiveltern jedenfalls.
Ob die Eifersucht auf andere Menschen für das ganze Leben bestehen bleibt?
Thaio kämpft gerade mit seinen Ninja-Figuren neben Dirk am Strand.
Mit dem thailändischen Nachbarkind hat er sehr zaghaft Ball gespielt. Schnell gibt es eine Eifersucht, wenn wir einmal mehr mit einem anderen Kind sprechen. Er sieht sie im ersten Moment oft als Konkurrenz an. Die Zeit und der Reiz am anderen Spielzeug löst es dann zum Glück irgendwann auf.
Als wir letztes Jahr das Kinderheim in Bangkok besuchten, war Thaio plötzlich sehr unsicher.
Dort hatten wir ihn vor 5 Jahren abgeholt. Er wollte mit seinen fast 6 Jahren nur auf dem Arm bleiben und mochte die Kinder um ihn herum nicht ansehen. Vielleicht wollte er schon hinsehen. Irgendwie. Aber auf keinen Fall mit ihnen Kontakt aufnehmen.
Nicht in dieser Situation. Und in der Umgebung.
Wir hatten ihn vorher gefragt, ob wir das Kinderheim mit den Pflegerinnen besuchen wollen. Thaio war zwar nicht sprühend vor Begeisterung, aber er wollte es trotzdem sehen.
Wir kauften gemeinsam vorher einige kleine Geschenke für die Kinder ein.
Für uns war es natürlich auch spannend. Die freundliche Pflegerin war noch da, die Thaio damals im Arm gehalten und geschaukelt hatte. Die Heimleiterin ebenfalls. Wir sahen nach der Begrüßung mit ihnen gemeinsam unsere regelmäßig aus Deutschland geschickten Fotos an. Alle Bilder sind dort tatsächlich noch vorhanden.
Es ist eine Tradition, ein Mal im Jahr Aufnahmen von den adoptierten Kindern in dieses Kinderheim zu schicken.
Auch wenn wir es fast schon einmal vergessen hatten: wir finden es schön, dass es immer noch Interesse an den vielen Kindern gab, die teilweise schon jahrelang in einem anderen Land lebten.
Ich als Mutter war bei diesem Besuch sehr gerührt. Auch von den anderen süßen Kleinkindern und einem Baby, die dort auf Adoptiveltern warteten.
Thaio mochte den Besuch und das Interesse um ihn herum nicht.
Sicherlich nahm er auch meine Emotionen wahr. Dachte er intuitiv, wir wollten ein weiteres Kind mitnehmen? Eine Konkurrenz unserer Liebe zu ihm?
Der Besuch war nach diesen Jahren offensichtlich immer noch zu früh. Adoptierte Kinder haben einfach eine eigene Zeitrechnung. Darauf hatten wir uns nicht eingestellt. Wir dachten, dass es Thaio für seine Erinnerung später brauchen könnte. Irgendwo tief in ihm drinnen.
Um ein Bild aus der Zeit zu haben und Gefühle besser zu verarbeiten. Bevor es zu spät und alles verblasst war. Und er eine Zukunft ohne erste maßgebliche Erinnerungen hat.
Wir hatten bei einem der regelmäßigen Adoptionstreffen darüber mit anderen Adoptiveltern adoptierter Kinder gesprochen. Viele von ihnen hatten es sich auch vorgenommen. Einen Besuch im Kinderheim.
Thaio war verschreckt – warum der Besuch im Kinderheim kein Erfolg war
Hatten wir uns vielleicht von unseren Gefühlen leiten lassen? Wollten wir das KInderheim unbedingt wiedersehen? Sicherlich war es auch ein Stück weit so.
Denn es war der Beginn unserer kleinen Familie. Der Anfang von etwas ganz Besonderem. Durch Thaio, der von uns adoptiert wurde.
Aber wahrscheinlich weiß man erst, ob es gut ist, wenn man es gemacht hat. Für das eine Kind ist so ein Besuch hilfreich, für das andere birgt es eher eine Unsicherheit, verbunden vielleicht sogar mit einer tiefen Angst.
Als wir merkten, dass es Thaio dabei nicht gut ging, blieben wir deshalb nicht lange dort. Auch lange nach dem Besuch im Kinderheim musste Thaio noch oft über den Besuch reden. Und über die Kinder, die er nicht mochte.
Wir konnten sagen, was wir wollten. Für Thaio waren die Kinder schlicht doof. ; )
Mit diesem Eifersuchts-Gefühl muss er wahrscheinlich umgehen lernen. Adoptierte Kinder bringen immer etwas mit, womit sie sich arrangieren müssen. Und wir Eltern können nur ahnen, was es sein könnte.
Und auch wenn wir helfen möchten: was es ist und woran es liegen könnte, zeigt sich erst nach einiger Zeit. Dafür ist der Schritt von dem einem Leben ins andere einfach zu groß.
Wir hoffen, dass diese teilweise schwierigen Eigenschaften sich mit dem Alltag vereinbaren lassen und er damit gut umgehen kann. Oder seine späteren Freunde. Wir können Thaio nur immer wieder sagen und es durch Taten beweisen:
„Du bist und bleibst unser Wunschkind und daran ändert sich niemals etwas.“
Wir sagen immer, dass Thaio uns irgendwann gefunden hat. Denn es werden Eltern für Adoptivkinder gesucht und nicht anders herum: Kinder für kinderlose Paare.
Dass es so gut passte, dass ist ein wirklicher Glücksfall. Aber nicht so selten, wie wir oft hören.
Beide Seiten – das spätere Adoptivkind wie auch die zukünftigen Eltern – wollen ein Gelingen intuitiv so sehr, dass es tatsächlich in den meisten Fällen eine Erfolgsgeschichte wird. Das scheint oft der Grund zu sein.
Nicht oft genug kann ich sagen: abzugebende und spätere adoptierte Kinder haben schon so viel erlebt. Sie haben unsere volle Bewunderung für ihr bisher gemeistertes Leben.
Wir als kleine neue Familie konnten uns deshalb vielleicht auch recht schnell öffnen. Und wuchsen immer mehr zusammen.
Gut auch für dich zu wissen, wie ich finde. Es soll dir Mut machen, (d)einen Schritt zu wagen, der für dich vielleicht bisher nicht vorstellbar war. Nämlich ein Kind aus einem anderen Land anzunehmen und für es da zu sein.
So …
Nun geht es zum lecker Mittagessen. Thaio wird sicherlich viel köstlichen Reis genießen. Dazu Oktopus? Oder Hähnchen? Alles ist hier so lecker! Und mal sehen, ob Dirk und ich uns heute zutrauen, den Papaya-Salat spicy zu essen. Eine echte Herausforderung mit 3-4 Chilis in einem Salat. Aber wer nicht wagt, … ; )
Das Wasser im Haus läuft auch wieder.
Es findet sich vieles. Auch wenn es nicht immer von vorn herein so aussieht. Und wir leben unseren Traum: Wir sind eine Familie, die zusammen gehört. Egal was kommt.
Nachmachen dringend erwünscht! : )
Sonnige liebe Grüße an dich
Bärbel
(Bildquellen: “Adoptierte Kinder – wo sind die Wurzeln?”: eigene Fotoaufnahme | ” Stolz sein dürfen auf das Heimatland”: eigene Fotoaufnahme | “adoptierte Kinder – Traditionen”: eigene Fotoaufnahme | “Was bringen adoptierte Kinder mit?”: eigene Fotoaufnahme | “Ein Herz für dein Herzensprojekt Familie”: eigene Fotoaufnahme)
von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Adoption
Adoption Voraussetzung? Ja, es gibt Einiges, was von euch für eure spätere Familie eingeplant werden muss. Und weil es etwas kompliziert erscheint und auch immer wieder erfragt wird, liste ich hier die Voraussetzungen einmal auf. Wenn du erst mal dabei bist, dann ist es auch nicht mehr so undurchsichtig, wie es zu Beginn aussieht. Ganz sicher!
Wir würden alles wieder genauso machen!
Ich kann dir nur raten:
Nur Mut, wenn du dir mit deinem Kinderwunsch nichts sehnlicher wünscht als eine eigene süße Familie. Und dafür solltest du nichts unversucht lassen. : )
Wir sind auch diesen Weg gegangen. Und wir würden es für unser Adoptivkind Thaio wieder genau so machen, trotz mancher Schwierigkeit.
Wir sind dafür sogar noch weiter, nämlich bis nach Thailand „gegangen“. Die Voraussetzungen unterscheiden sich im ersten Step nicht sehr.
Ich habe beide Verfahren einmal festhalten. Erst die Adoption für Deutschland, dann für das Ausland, Beispielland Thailand.
Warum Thailand?
Da kenne ich mich gut aus. Warum? Unseren Adoptivsohn Thaio haben wir aus diesem Land adoptieren dürfen. : )
Die Richtlinien sind für viele Länder oft sehr ähnlich. Durch diese gesammelten Informationen kannst du oder ihr euch vorab darauf einstellen, was auf euch mit eurem Kinderwunsch zukommen kann.
Damit ein adoptiertes Kind ganz bald bei dir sein neues liebevolles Zuhause findet. : )
Was du brauchst? Durchhaltvermögen und einen positiven Blick in deine Familien-Zukunft! Der Rest ist Bürokratie und Fleißarbeit.
Zum Glück steht ihr nicht allein davor. Ihr wisst vielleicht nicht weiter? Dann könnt ihr bei den Sozialarbeitern des Jugendamtes oder des freien Trägers nachfragen!
Oder du kannst über das Wunschkinder Forum Gleichgesinnte finden, mit denen ihr euch austauschen könnt.
Und wenn ich dir mit meinen Erfahrungen weiterhelfen darf, mache ich es natürlich sehr gern! Schreib mir einfach!
Wer darf in Deutschland adoptieren?
- Verheiratete Paare (seit dem 01.10.17 auch gleichgeschlechtliche verheiratete Paare) nehmen gemeinsam ein Kind auf.
- Bei unverheirateten Personen hat nur einer der beiden die Möglichkeit zu adoptieren.
- Alleinstehende können ein Kind nur als Einzelperson adoptieren, der Lebenspartner erst später in einem 2. Schritt.
- Mindestalter bei verheirateten Paaren 21 Jahre.
- Mindestalter bei unverheirateter Person 25 Jahre.
Es gibt offiziell keine Alters-Obergrenze, allerdings gibt es eine Empfehlung. Der Abstand sollte zwischen Kind und den späteren Erziehungsberechtigen nicht mehr als 40 Jahre betragen.
Es wird in dem Fall davon ausgegangen, dass Menschen höheren Alters u.a. weniger
belastbar sind. Ältere Menschen könnten im Vergleich zu jüngeren Annehmenden weniger geistig und körperlich stabil sein.
Im Schnitt kommen auf ein freigegebenes Kind sieben Bewerber.
Mit welcher Adoptionsvermittlungsstelle kannst du eine Adoption beginnen?
Eine Vermittlungsstelle ist für eine Adoption in Deutschland unumgänglich. Es gibt die Möglichkeit, Kontakt zu folgenden Vermittlungsstellen aufzunehmen:
- Jugendamt in eurem Wohnort.
- Ein freier Träger, der durch die zentrale Adoptionsstelle anerkannt wurde
z.B. Caritasverbände, Diakonische Werke, Adoptionsvereine und -vermittlungsstellen.
Die Dauer des Vermittlungsverfahrens fällt unterschiedlich aus. Bei dem örtlichen Jugendamt kann es zwischen sechs und zwölf Monate dauern.
Diese 6 Dokumente müssen bei der Inlandsadoption eingereicht werden
- Geburts- und Heiratsurkunden,
- Ein ausgefülltes Antragsformular oder eine selbst formulierte Bewerbung (je nach Auflage der Vermittlungsstelle),
- Lebensläufe beider Partner,
- Polizeiliches Führungszeugnis,
- Ärztliche Atteste,
- Verdienst- und Vermögensnachweise.
Wie sieht ein Eignungsprüfungsverfahren aus?
- Erforderliche Unterlagen und Dokumente werden von euch als Bewerber eingereicht.
- Persönliche Gespräche zwischen dem Bewerberpaar und dem Jugendamt finden statt.
- Bei Adoption mit einem freien Träger: Die Eignung kann im Einzelfall dort geprüft werden. Das Jugendamt wird immer einbezogen.
- Eine zusätzliche Einschätzung über dich oder euch folgt über ebenfalls über das Amt.
- Besuch eines Sozialarbeiters des Jugendamtes: Es werden Räumlichkeiten angesehen und ein weiteres Gespräch in diesem Umfeld findet statt.
- Der Kontakt von den Bewerbern zur Vermittlungsstelle sollte gepflegt werden. Unterrichtet bitte das Amt vor einem Urlaub.
Welche Inhalte werden bei dir für das Eignungsprüfungsverfahren erfragt?
Es sind oft sehr persönliche Fragen, gestellt durch einen Psychologen. Wichtige Informationen werden dabei hinterfragt wie z.B.
• Verlauf der eigenen Kindheit,
• die gemeinsamen Vorstellungen von dem zukünftigen Leben mit einem Adoptivkind und dem Kinderwunsch.
Dadurch werden eure sozialen Kompetenzen, Belastbarkeit und Grenzen beleuchtet. Es können auch Gruppenspiele mit den Bewerbern durchgeführt werden.
Adoption Voraussetzung – ihr wurdet anerkannt!
• Das Ergebnis wird euch in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Die Anerkennung in einem Bericht zusammengefasst.
• Es haben Bewerber in der Zeit des Verfahrens die Möglichkeit, (Vorbereitungs-) Seminare zu besuchen. Durch diesen Austausch werden auch Kontakte zu anderen Bewerbern aufgebaut.
• Die Bewerber können durch fachliche Informationen ihre eigenen Bedürfnisse hinterfragen und sich umfassend auf ihre neue Aufgabe als zukünftige Adoptiveltern vorbereiten.
Adoption Voraussetzung – kannst du auch abgelehnt werden?
Das wäre sehr traurig. Die Bewerber können aus einem Grund abgelehnt werden, der für ein Adoptivkind zu erheblich ist.
Ihr müsst immer daran denken: In erster Linie geht es immer um das Kind, das aufgenommen werden soll. Seine Bedürfnisse sind die Wichtigsten und dafür wird dieses Verfahren so streng durchgeführt.
Und ein Kind, das zur Adoption freigegeben wurde, hat eine sehr schwere Zeit hinter sich.
Deshalb wird im Vorwege sehr genau geprüft, damit ein Verfahren im Nachhinein nicht scheitert.
Es wäre für das Kind schlicht ein zu großer negativer Einschnitt für sein zukünftiges Leben.
- Auch bei einer Nichteignung der Bewerber findet ein persönliches Gespräch statt.
- Auf Wunsch kann anschließend noch eine schriftliche Ablehnung mit Erklärungen und Begründung erfolgen.
Und was passiert nach der bestandenen Eignungsprüfung für die deutsche Adoption?
Hier ist erst einmal eines angesagt: Es wird gewartet. ; )
Ihr könnt euch zurücklehnen und die Dinge verfolgen, die ihr später mit einem (kleinen) Kind vorerst nicht mehr machen könnt.
Städte in einem 10 km Fußmarsch besichtigen beispielsweise.
Danach sind Städtetrips nämlich nur noch zum Eisessen und Spielsachen begutachten gut. ; )
Die Wartezeit auf ein Kind ist sehr unterschiedlich. Es kann von einigen Monaten bis hin zu einigen Jahren andauern.
Dann ist es irgendwann soweit: Es folgt ein Anruf und es kann losgehen. Auf zu eurer Familie!!!
Komm, wir gehen für eine Adoption ins Ausland!
Viele Paare, die nicht die Möglichkeit haben, in Deutschland zu adoptieren, gehen einen weiteren Schritt – nämlich den ins Ausland. Wir selbst hatten keine Chance auf ein Kind über eine deutsche Adoption. Im Nachhinein hätte uns nichts Besseres passieren können!
Wie lange muss man im Gegensatz zu Deutschland planen? Dauert es länger?
Nicht unbedingt, was die Wartezeit betrifft.
- Bei uns hat der Weg zu unserem Kind insgesamt ungefähr 4 Jahre gedauert.
- Die Dauer eines Vermittlungsverfahrens fällt oft unterschiedlich aus.
Bei der von dir ausgewählten Adoptionsvermittlungsstelle erfährst du den aktuellen
Zeitrahmen.
Die Umstände in den verschiedenen Ländern sind nicht immer übersichtlich und nachvollziehbar. Geduld und Ablenkung in der Wartezeit sind einfach sinnvoll.
Was du über das Haager Adoptionsübereinkommen wissen musst
Selten wirst du die Chance auf ein Baby haben. Das schon einmal vorab gesagt. Sorry. : (
Das 1993 in Deutschland in Kraft getretene Haager Adoptionübereinkommen hat einen großen Einfluss darauf. Aber du wirst sehen, es dient der Sicherheit vielleicht auch deines Kindes.
- Bei jeder Adoption muss das Wohl des Kindes im Vordergrund stehen.
- Zur Adoption frei gegebene Kinder verbleiben zu ihrem Schutz die erste Zeit nach der Abgabe in ihrem Herkunftsland, damit Pflegeeltern aus dem eigenen Land gefunden werden können.
- Es werden Eltern für ein adoptionsbedürftiges Kind gesucht und nicht umgekehrt – ein Kind für ein Bewerberpaar.
- Der Kinderhandel und unzulässige Vermögens- und sonstige Vorteile in Bezug auf eine Kinderadoption soll damit verhindert werden.
- Die leiblichen Eltern haben auch nach einiger Zeit noch die Möglichkeit, sich für ihr Kind zu entscheiden.
Natürlich gibt es auch hier eine zweite Seite:
Wenn die Kinder in dieser ersten Zeit nicht vermittelt werden, dann ist es allerdings auch eine kostbare Zeit, die ungenutzt verloren geht.
Oft fehlt in solch einem Fall eine altersgerechte Förderung, die den Aufbau von Bindungen und damit u.a. die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühles mit sich bringt.
Adoption Voraussetzung bei einer Auslandsadoption – welche 4 Schritte sind dabei zu beachten?
Unser Kinderwunsch war groß, also schrieb ich viele freie Träger an. Die Antwort einer Adoptionsvermittlungsstelle kam zügig.
- Wir wurden in die Geschäftsstelle der Vermittlungsstelle eingeladen.
- Daraufhin folgte zeitnah eine Einladung zu einem Informationstreffen.
- Unterlagen für das Vorbereitungs- und Überprüfungsverfahren für eine Adoption wurden ausgehändigt. Fragen gestellt und beantwortet.
- Es gab eine Übersicht über das Bewerbungs- und Vermittlungsverfahren, wie speziell diese Adoption-Vermittlungsstelle es handhabt.
Für uns hatte es eine klare Struktur, an der wir uns entlang arbeiten konnten. Wir hatten dadurch einen roten Faden, der uns weiter führte.
Voraussetzungen Adoption im Ausland (Thailand als Beispielland)
In einigen Ländern müssen die Adoptionsbewerber mindestens 5 Jahre verheiratet sein, in anderen wiederum müssen sie sich für die Kinderübergabe lange vor Ort aufhalten. Jedes Land hat seine eigenen Bedingungen.
Wir entschlossen uns für Thailand. Die Informationen, die wir über das Land hatten, fanden wir vorab reizvoll und sprachen uns sehr an.
Für das Zusammenstellen der Formalitäten, psychologische Sitzungen, Termine mit dem Jugendamt und einiges andere rechnet man mit ungefähr einem Jahr.
Die Wartezeit nach dem Einreichen der kompletten Akten betrug zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als 3 Jahre. Insgesamt dann 4.
So war es vor einigen Jahren in diesem Zeitrahmen. Ich habe bei einem Adoptionstreffen im letzten Jahr gehört, dass die Wartezeit bei einer Auslandsadoption momentan länger dauern kann.
Kein Verfahren ist wie das andere. Die abgebenden Familien, die Umstände um das Kind selbst wie auch die Vermittlungsstelle und die Behörden gestalten die Länge der Wartezeit.
Da wir einen kleinen Thailänder aufgenommen haben, liste ich das Procedere speziell für dieses Land beispielhaft auf.
Adoption Voraussetzung – diese Personen dürfen adoptieren
(Das Land Thailand als Beispiel genommen)
- Verheiratete Paare.
- Mindestaltersunterschied zwischen Kind und Erwachsenen 15 Jahre.
- Mindestalter 25 Jahre.
- Personen, die nach den Gesetzen des Aufenthaltsstaates
berechtigt sind, ein Kind zu adoptieren.
Wie bei der Inlandsadoption gilt diese Empfehlung oft auch bei einer Adoption im Ausland:
Es gibt offiziell keine Alters-Obergrenze, allerdings sollte der Abstand zwischen Kind und Adoptiveltern nicht mehr als 40 Jahre betragen.
Vermittlungsstelle – welche ist die richtige für dich?
Eine deutsche Vermittlungsstelle ist für eine Auslandsadoption notwendig.
Oft sind es die gleichen Anlaufstellen wie bei der deutschen Adoption. Manche sind allerdings nur für Adoptionen für das Ausland ausgebaut.
- Die zentralen Adoptionsvermittlungsstellen der Landesjugendämter,
- die Adoptionsvermittlungsstellen der örtlichen Jugendämter, soweit ihnen die in-ternationale Vermittlung gestattet wurde,
- anerkannte Auslandsvermittlungsstellen (freie Träger) in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, mit Sitz in Deutschland,
- im Ausland zugelassene Organisationen, sofern ihnen die Bundeszentralstelle für Auslandsadoption die Vermittlung gestattet hat.
Zugelassene Auslandsvermittlungsstellen findest du u.a.hier: www.bundesjustizamt.de/auslandsadoption
Welche Unterlagen musst du für eine Adoption im Ausland einreichen?
Die Unterlagen für eure thailändische Antragstellung sind:
- Fragebogen über die persönlichen Verhältnisse,
- ärztliche Atteste,
- polizeiliche Führungszeugnisse,
- HIV-Untersuchungsergebnisse,
- Hinweispapier „Altersgrenze“ über Bewerber über 40 Jahre,
- Nachweis über eine abgeschlossene Adoption, soweit schon ein Kind adoptiert wurde,
- Einige Fotos, die euch, eure Familien und das Umfeld zeigen,
- Lebensbericht.
Bei der Adoption eines Kindes aus einem anderen Land wird sich die Auflistung unterscheiden.
Auch die verschiedenen Träger werden manchmal andere Formulare fordern.
Welche Themen musst du für den Lebensbericht offenlegen?
Die ausführlichen Lebensberichte, die du schreiben musst, verlangt einige Fleißarbeit:
• Beziehung zu engen Familienmitgliedern in der Gegenwart und im Rückblick.
• Was missfiel bei der Erziehung, was war positiv und ist für die Zukunft mit Kind umsetzbar?
• Traurige, schwierige sowie positive Situationen-Beschreibung aus der Vergangenheit.
• Thema rund um die Schulzeit.
• Partnerschaften vor der Ehe, Lernprozesse aus dieser Zeit.
• Krisen, die es in dem Erwachsenenalter gab, Lösungen, die halfen, aus der Krise herauszufinden.
• Eigenschaften des Partners, negative wie positive Einschätzung diesbezüglich.
• Selbstkritische Einschätzung der eigenen Person.
• Kinderlosigkeit – wie gehst du damit um? Warum möchtest du ein Kind aufnehmen?
• Kinder aus dem Umfeld: wie erlebst du sie?
• Wie sieht die Freizeit aus, was kannst du mit deinen Kindern zusammen unternehmen?
• Wie oft siehst du Freunde, die Familie?
Wozu gibt es Beratungseltern?
Die Beratungseltern sind erfahrene Adoptiveltern, die als der verlängerte Arm der Adoptionsvermittlungsstelle dienen. Der Verein, über den wir unseren Sohn Thaio adoptiert haben, arbeitet mit Beratungseltern zusammen. Auch dies wird unterschiedlich gehandhabt.
• Diese Adoptiveltern laden dich zuerst einmal ein, um dich oder euch kennen zu lernen und einen Kontakt aufzubauen.
• Dabei besprechen sie weitere Vorgehensweisen.
• Beratungseltern statten dir (ebenfalls wie das Jugendamt auch) einen Hausbesuch ab.
• Sie helfen dir und beraten dich während des Prozesses.
• Sie geben Informationen wichtige Termine weiter.
Wie sieht der Kontakt zu den Beratungseltern aus?
Einladung bei den Beratungseltern.
Es folgt ein informative Gespräch. Es werden dafür mehrere Bewerber eingeladen.
Nach diesem Informationstreffen stehen noch 2 weitere Gespräche an. Bei einem der Termine sind die adoptierten Kinder dabei, soweit es sich einrichten lässt.
Adoption Voraussetzung – und wenn du für die Adoption im Ausland angenommen wurdest?
Die letztendliche Entscheidung wird erst nach dem Einreichen des Sozialberichtes von dem Jugendamt und der Auswertung des psychologischen Gutachtens gefällt.
Für den Sozialbericht wird ein Termin beim Jugendamt und ein folgender bei euch zuhause wahrgenommen.
Es folgt ein Termin bei einem Psychologen. Ihr als Paar werdet gemeinsam, aber auch getrennt über eurer bisheriges Leben befragt.
Das Gespräch beleuchtet eure Vergangenheit. Es können auch unangenehme Fragen gestellt werden. Alles dient zum Wohl des Kindes. Auch wenn es nicht immer ganz klar ist, warum dafür manche Fragen gestellt werden.
Was wird von den Behörden für das Adoptionsverfahren geprüft?
- Die Adoptionsvermittlungsstellen in Deutschland prüfen die Eignung der Bewerber und stellen sicher, dass das Kind einreisen und dort bleiben darf.
- Beide Staaten entscheiden gemeinsam, ob das Verfahren fortgesetzt werden darf.
- Auf anderer Auslandsseite klären die Behörden, ob eine internationale Adoption dem Kind in seiner Situation eine geeignete Lebensperspektive bieten kann.
- Sie holen die erforderlichen Zustimmungen, auch die der leiblichen Eltern, ein.
Angenommen? – ab jetzt wartest du auf einen Kindervorschlag!
Wenn der Adoptionsantrag der Bewerber angenommen wurde, folgt ein Gespräch bei der Vermittlungsstelle. Es werden weitere Schritte besprochen. Die Unterlagen für die thailändische Behörde und die kindabgebende Einrichtung müssen zusammen gestellt werden.
Folgende Schritte sind dafür notwendig:
- Dokumente müssen übersetzt und beglaubigt werden,
- Referenzen von Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen müssen eingeholt werden,
- Termine müssen bei Behörden wahrgenommen werden.
Meist dauert alles zusammen ein halbes Jahr.
Der Adoptionsverein oder die Vermittlungsstelle überprüft die Unterlagen mit allen Dokumenten auf Vollständigkeit. Dann werden sie ins Ausland versandt.
Fertig!
Dann heißt es auch hier: Geduldig warten.
Es kann Jahre dauern, bis es soweit ist. Bei uns Adoptiveltern dauerte es ab diesem Moment 2 weitere Jahre. Aber sie vergehen auch. ; )
In unserem Fall bekamen wir zwischendurch den Kindervorschlag, aber es dauerte ab diesem Moment noch einmal ganze 9 Monate, bis wir Thaio abholen durften.
Ihr könnt jetzt nichts mehr dafür tun, außer „Kinder“-Pläne zu schmieden und euch auf euer neues Leben als Familie freuen.
Adoption Voraussetzung – so sehen also die beiden Adoptivformen aus. Wisst ihr schon, welche ihr wählen wollt?
Ich wünsche euch in dem schönsten Lebensvorhaben viel Geduld und alles Liebe. Wenn man etwas wirklich möchte, dann findet sich schon ein Weg! Daran glaube ich ganz fest.
Weil ich es weiß. ; )
Liebe Grüße
Bärbel
(Bildquellen: “Adoption Voraussetzung – ein langer Weg zu unserem Thaio”: eigene Fotoaufnahme | ” Adoption Voraussetzung – Bürokratie”: Krissie Pixabay | “Adoption Voraussetzung – Warten auf Neuigkeiten”: Nietjuh Pixabay | “Adoption Voraussetzung – Nutze die Wartezeit”: eigene Fotoaufnahme)
von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Adoption
Adoption Kosten – wie teuer kann es werden? Weil wir als Paar für die Adoption in Deutschland nicht mehr das ideale Alter hatten, sind wir für unser Kind ins Ausland gegangen. Wir hatten also nicht die Wahl, zwischen den zwei Adoptionsformen zu entscheiden. Weil der finanzielle Unterschied sehr groß ist, habe ich dir in diesem Blog eine Übersicht über die Kosten zusammengestellt.
Die Kosten für eine deutsche Adoption sind für mich verblüffend
Vorab gesagt: Die Inlandsadoption ist im Gegensatz zur Auslandsadoption sehr günstig.
Fast kostenlos.
Das kann ich wirklich behaupten. Wir hatten nämlich die teure Variante gewählt: die Auslandsadoption.
Ich war nach der Recherche erstaunt. Kann auch etwas günstig sein, was mit einem Kinderwunsch zusammenhängt? Wie kann das sein? Bisher erschien mir alles teuer. Alles.
Vorher hatte ich mich nicht damit befasst. Oder befassen müssen. Für uns Annehmende gab es nur den einen Weg – und der führte nach Thailand. Zu einer Adoption im Ausland und zu unserem Thaio. Wir kannten deshalb nur die Kosten für die Auslandsadoption.
Vielleicht war es gut so, dass ich nicht über die Kosten in Deutschland informiert war. Hätte ich vielleicht sonst eher mit der Adoption im Ausland gehadert?
Und hätte ich mich ungerecht behandelt gefühlt?
Nach einer langen erfolglosen und mehr als teuren Kinderwunschbehandlung? Mit sehr viel weniger Geld und immer noch ohne Kind?
Wahrscheinlich.
Deshalb ist manche Unwissenheit auch einfach sinnvoll. ; )
Adoption Kosten – wie teuer wird es für dich?
1. Die Kosten einer Adoption in Deutschland betragen sehr wenig (!), wenn das Verfahren über die Vermittlungsstelle des Jugendamtes stattfindet. Wenn überhaupt, fallen Kosten nur für benötigte Unterlagen von ca. €150 an.
2. Adoptionen im Inland können auch über einen privaten Träger begleitet werden. Vermittlungskosten über einen Träger können dann bis zu €5000,- hoch sein. Detaillierte Infos darüber kannst du direkt dort erfragen.
3. Eine Auslandsadoption kann im Gegensatz zu den deutschen Adoptionen teuer werden. Wir haben allein durch die Beantragung von Dokumenten, die Übersetzung vieler Formulare und die Reisekosten sehr viel mehr bezahlt. Der Betrag kann zwischen €8000,- bis €20.000 liegen.
Leider sind die Adoptionskosten von der Steuer nicht absetzbar
Dies wurde vom BFH (Bundesfinanzhof) bestätigt. Die Begründung lautete: Der Entschluss, ein Kind zu adoptieren, sei eine freiwillige Entscheidung. Es wären keine außergewöhnliche Belastungen, weil es nicht aus einer Zwangslage heraus entstünde.
Wieder einmal müssen Menschen, die auch mit künstlicher Befruchtung keine Chance auf eigene Kinder haben, zurückstecken.
„Bereits im Jahr 2013 hatte der III. Senat des Bundesfinanzhofs entschieden, dass Paare Adoptionskosten nicht von der Steuer absetzen können.
Nachdem sich die Zuständigkeiten geändert hatten – statt des III. ist jetzt der VI. Senat des BFH verantwortlich für Streitfragen zu “außergewöhnlichen Belastungen” – keimte für Adoptiveltern Hoffnung auf. Denn der VI. Senat vertrat zunächst die Auffassung, die Kosten einer Adoption seien als außergewöhnliche Belastung anzuerkennen, was er nun revidierte.“ Quelle: https://www.vlh.de/familie-leben/kinder/adoptionskosten-von-der-steuer-absetzen.html
Immerhin können einige Kosten der künstlichen Befruchtung steuerlich abgesetzt werden. Immerhin.
Ich denke allerdings: Du liest diesen Blog wahrscheinlich, weil du mit dem Thema künstliche Befruchtung abgeschlossen hast. Und ungern an diese schwierige Zeit zurück denkst.
Wenn es so ist, dann kann ich dich so gut verstehen.
Manchmal hilft es, sich mitzuteilten oder zu sehen, wie es anderen Menschen damit geht. Und sie wie ich trotzdem nach vorn schauen.
Deshalb ist auch ein Wunschkinder Forum manchmal hilfreich. Du fühlst dich nicht so allein.
Aber und aufgemerkt! Du befindest dich gerade hier auf meiner Seite – du kannst gar nicht allein sein!
Denn ich weiß, was es heisst, diesen Kummer zu spüren.
Nut Mut, es ist noch nicht aller Tage Abend, wie es so schön heisst. : )
Ich hoffe, durch meine Erfahrungen hierzu kann ich dir mitgeben: Schaue immer weiter nach vorn! Und wenn du es noch nicht getan hast: Sammle viele Möglichkeiten für deine Kinderwunsch – Strategie.
Adoption Kosten – diese 2 Vergünstigungen erhaltet auch ihr als Adoptiveltern
In der Zeit nach der Adoption erhältst du – exakt wie Paare mit leiblichen Kindern – Elterngeld. Und nicht nur das.
1. Sobald das Kind in deiner Obhut ist, steht euch eine Elternzeit zu. Sie beginnt nicht mit der Geburt des Kindes, sondern ab dem Tag der Aufnahme! Die Elternzeit umfasst ab dem Moment 3 Jahre. Dieses gilt allerdings nur bis zur Vollendung des 8. Lebensjahres des Kindes.
2. Das Elterngeld steht dir ebenso zu. Die Höhe dieser finanziellen Unterstützung richtet sich nach dem Einkommen der Person, die das Kind später betreuen wird. Dafür wird das Nettoeinkommen vor der Kinderbetreuung zugrunde gelegt.
Du möchtest endlich dein Stiefkind adoptieren? Das sind die Ausgaben!
Das Bild von einer eigenen Familie hat viele verschiedene Gesichter. : )
Es gibt in der Tat noch einen anderen Weg zu deiner Familie.
Und zwar?
Wenn es schon Kinder gibt. Also die leiblichen Kinder von deinem Partner.
Damit es sich auch vor dem Gesetz und vor Allem für euch als Familie gut und ohne Einschränkungen anfühlt, gehen viele in dieser Situation den Weg: den der Stiefkindadoption. Und damit den Weg des geteilten Sorgerechtes.
Auch hier entstehen für die Stiefkindadoption Kosten, die ich einmal aufliste.
- Kosten für Abschriften und Dokumente (Geburtsurkunden, Abstammungsbuch, usw.) Für jede notwendige Urkunde ca. € 7. Insgesamt bis zu € 25.
- Die Einwilligung des leiblichen Vaters oder der Mutter, vom Notar bestätigt, € 25.
- Notarkosten für den Adoptionsantrag betragen € 65 (bundesweit einheitlich).
Was kostet der letzte Schritt vor dem Familiengericht?
Für jede Art der Adoption endet der lange und manchmal zähe Weg bei dem ortsansässigen Familiengericht. Dort wird der Adoptionsantrag eingereicht.
Die zukünftigen Familien werden dafür zu einer persönlichen Anhörung eingeladen.
Die Adoption wird dann beurkundet und ist bei positivem Ausgang rechtskräftig.
Es entstehen hierbei keine Kosten. : ))
Kosten können nur bei einer problematischen Stiefkind-Adoption entstehen, bei der ein Anwalt eingeschaltet werden muss.
Und wie geht es jetzt bei dir weiter?
Ich hoffe, ich konnte dir einen Blick auf die finanzielle Seite geben. So kannst du oder ihr die Beträge bei eurer Adoptionsreise besser abschätzen und einplanen.
Und wenn der günstigere Weg der Adoption – also die Inlandsadoption – nicht zu euch passt? Dann lohnt es sich, über den anderen Weg nachzudenken. Du oder ihr müsst es euch allerdings auch vorstellen können.
Falls du dich über das Eignungsverfahren, den Adoptionsantrag oder die Adoption selbst informieren möchtest, findest du detaillierte Infos und Erfahrungswerte in meinem Blog “Adoption in Deutschland”.
Falls du Fragen oder Anmerkungen zu dem Thema hast, dann würde ich mich sehr freuen, wenn du mir schreibst. Melde dich einfach.
Ich konnte durch meine vielseitigen Kinderwunsch-Erfahrungen schon erfolgreich weiterhelfen und mit wichtigen Tipps für den Herzenswunsch Kind Menschen wie dich unterstützen.
Erst aber liebe Grüße an dich
Bärbel : )
(Bildquellen: “Adoption Kosten – welche Gesetze gibt es? “: gerald Pixabay |” Adoption Kosten im Auge behalten”: jarmoluk Pixabay | “Adoption – ein Herz für dich”: kaboompics Pixabay)
von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Adoption
Wie schwierig ist es, ein Pflegekind aufzunehmen? Oder ist es einfach und schneller möglich, als ein Kind zu adoptieren? Als wir uns mit dem Thema Adoption befassten, hatten wir viele Fragen. Dieser Blog hilft dir bei der Entscheidung, wenn du über die Aufnahme eines Kindes nachdenkst. Und bei der Frage – Pflegekind aufnehmen? Oder ein Kind adoptieren?
Mit einem Pflegekind eine Familie gründen – Kummer oder Segen?
Dirk und ich stiegen in unseren Wagen. Wir machten uns auf zum Informationsgespräch des Jugendamtes. Und wussten nur wenig über die in Obhutnahme eines Pflegekindes.
Nach einer langen Kinderwunschreise ohne Schwangerschaft und Baby ein neuer hoffnungsvoller Weg zu einem Kind.
Dachten wir zu diesem Zeitpunkt noch.
Und nur vage kannten wir den Unterschied: Pflegekind aufnehmen oder ein Kind adoptieren.
Könnte man eigentlich auch erst ein Pflegekind aufnehmen, um es dann zu adoptieren?
Eigentlich fuhren wir los, um uns über eine Kinderadoption in Deutschland zu informieren. Wir trafen auf viele Nicht – Eltern in einem Raum. Für uns zu viele. Sie wollten alle das, was auch wir wollten: Ein Kind. Wir wollten es für unsere Familie, die noch keine war.
Es war schnell klar, dass wir nicht das passende Paar abbildeten. Wir waren für die deutsche Adoption zu alt. Mit 37 Jahren leider nicht mehr akzeptabel. Wieder ein Rückschlag. Nach all den Rückschlägen fragte ich mich jetzt: “Geht es immer so weiter??”
Ich war traurig. Es war wieder eine dieser großen Erwartungen, die schnell zusammen fielen wie ein instabiles Kartenhaus …
Aber dann wurde das Thema Pflegekind aufnehmen während des Infogesprächs erwähnt. War das Thema vielleicht der Weg zu unserer Familie?
Ein Kind, was momentan noch nicht ganz zu uns gehören würde, aber vielleicht … bald? Oder irgendwann? Und mit unserem Namen? Bei Glück und unter entsprechenden Umständen könnten wir das Kind dann irgendwann vielleicht sogar adoptieren!
Aber war das überhaupt möglich?
Kannst du vielleicht auch mit einem Kind im Pflegestatus glücklich werden?
Dirk, mein Mann, war ein Pflegekind. Und er wurde nie von seinen Pflegeeltern adoptiert. Sein leiblicher Vater wollte es nicht. Dirk ist trotzdem immer in seiner Pflegefamilie geblieben. Und er bezeichnet diese Familie auch als seine Familie. Trotzdem hatte Dirk seinen leiblichen Vater, der ihn regelmäßig besuchte. Also zwei Väter. Der ein hieß Papi, der andere Papa.
Dirk fühlte sich in dieser Situation nie unwohl. Aber eine Restangst gab es von Seiten der Pflegeeltern. Wird Dirks Vater seinen Sohn doch irgendwann einmal zu sich nehmen, damit sie wieder zusammen lebten? Wenn es wieder eine Frau an der Seite des Vaters gab?
So haderten wir auch mit diesem Gedanken.
Könnte es sein, dass unser Pflegekind wieder den Eltern zugesprochen würde? Oder anderen Verwandten? Was passierte da dann mit uns? Könnten wir irgendwann über den Verlust hinwegkommen?
Es wäre natürlich schön zu sehen, wenn ein Kind wieder zu seinen leiblichen Eltern finden würde. Dort, wo es ja eigentlich auch hingehört. Und erneut einen festen Platz einnehmen könnte.
Letztendlich haben wir uns für eine Adoption im Ausland entschieden. Ein viel viel längerer Weg als der zu einem Pflegekind.
Aber wer weiß, wenn unser emotionales Vorhaben im Ausland nicht realisierbar gewesen wäre – hätten wir uns vielleicht doch darauf eingelassen. Ein Pflegekind aufnehmen zu dürfen? Für unser Familienglück?
Für eine Übersicht über das Procedere habe ich die Fakten einmal für den ersten Blick zusammengestellt.
Die wichtigste Frage, die du dir vor dem Prozess Pflegekind aufnehmen stellen wirst!
Wird uns das Pflegekind wieder genommen? Plötzlich und unerwartet?
Das war unsere erste und allerwichtigste Frage. Und die wahrscheinlich alle Pflegeeltern beschäftigt. Noch lange, bevor sie den Weg zu einem Pflegekind gehen.
Ja und nein. Nicht, wenn du dich für einen anderen Pflegekind-Status entscheidest!
Denn es kommt nämlich darauf an, welche Form von Pflege du oder ihr wählt.
Ausnahmen kann es natürlich immer geben. Wie immer und überall.
Aber mal ganz von vorn. Dann liest es oft sich besser.
Oder:
Du schaust, was dich momentan interessiert oder was neu für dich ist. Wie du magst. : )
Los gehts : )
Welches Amt informiert über Pflegekinder und dessen Aufnahme?
Es sind freie Träger oder die Jugendämter. Einige gute Einträge und Infos findest du auf der Webseite von „pflegeeltern.de“
Wie kannst du dich darauf vorbereiten, um ein Pflegekind aufnehmen zu können?
Um ein Pflegekind anzunehmen, bedarf es einiger Vorbereitungen.
Seit dem 01.07.2004 ist es Pflicht für Pflegeeltern, eine Pflegeelternschulung zu absolvieren. Diese Schulung vermittelt Fachwissen, was du in der kommenden Zeit benötigst.
Durch das gelernte pädagogische Wissen gehst du die Aufgabe Pflegekind aufnehmen gestärkt an. Gleichzeitig hast du die Möglichkeit, dich mit anderen Pflegeeltern auszutauschen.
Die Themen der Schulung lt.Träger KJHV umfasst:
• Kommunikation,
• Entwicklungspsychologie,
• Bindung von Kindern und Trennung,
• Verhaltensauffälligkeiten von Kindern,
• Familiendynamik,
• rechtliche Grundlagen für Pflegeeltern,
• Auswertung und Abschied.
Am Ende der Pflegeelternschulung wird ein Zertifikat ausgehändigt. Die Vermittlung eines Pflegekindes kann schon vor dem Abschluss der Schulung erfolgen.
Allein stehst du nicht vor dieser großen Aufgabe. Du kannst zusätzlich auch nach der Aufnahme von einem Pflegekind weiterhin und jederzeit fachliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Was passiert, wenn ein Kind nicht mehr in seine Herkunftsfamilie passt?
Es gibt verschiedene Ursachen, warum es für ein Kind (vorerst oder für sein weiteres Leben) keinen Platz mehr in seiner Familie gibt.
Unendlich traurig ist es – ohne Frage.
Und es gibt nun mal erziehungsberechtigte Personen, die sich nicht kümmern können, wie es für Kinder wichtig wäre. Und wie sie es brauchen.
Oft würden die leiblichen Erziehungsberechtigten es gern besser machen. Durch ihre eigene Vergangenheit oder missliche Umstände ist es ihnen aber nicht möglich.
- Die Versorgung eines oder mehrerer Kinder wird von den Eltern nicht sichergestellt.
- Das Jugendamt macht den Vorschlag, das Kind in einer anderen Familie unterzubringen. In manchen Fällen (wie z.B. durch Überforderung) schlagen die Eltern selbst vor, ihr Kind abzugeben.
- Die leiblichen Eltern erklären sich bereit, ihr leibliches Kind an eine Pflegefamilie abzugeben oder es wird familiengerichtlich entschieden, dass das Kind den Erziehungsberechtigten entzogen wird (aus einer Notsituation heraus).
- Für einen befristeten Zeitraum lebt ein Kind vorübergehend nicht bei seinen Herkunftseltern, sondern wird in einer anderen Familie betreut (Pflegefamilie).
Entweder darf das Kind zurück in seine Familie oder es wird nach einer Vollzeitpflege gesucht.
- Pflegekinder können während des Aufenthaltes in einer Pflegefamilie meist weiterhin Kontakt zu ihren leiblichen Eltern halten (allerdings nur, wenn es für beide Seiten förderlich ist).
„Kinder, bei denen sich eine besonders schwierige Entwicklung und viele Auffälligkeiten abzeichnen werden nicht an Pflegeeltern vermittelt, sondern bekommen professionelle Hilfen zur Erziehung.“
Quelle: https://www.pflegekinder-berlin.de
Darfst du ein Pflegekind aufnehmen?
Es ist im Gegensatz zu einer Adoption ein großer Unterschied: Die Lebensform der Annehmenden ist nicht entscheidend. Jeder, unabhängig von Familienstand, Konfession, Geschlecht (auch gleichgeschlechtliche Paare) oder Nationalität darf ein Pflegekind aufnehmen. Auch den eigenen Verwandten ist es möglich.
Folgende Voraussetzungen musst du für die in Obhutnahme eines Kindes mitbringen:
• Bei einer dauerhaften Pflegekind-Aufnahme sollte es einen familienentsprechenden Altersabstand geben (in Ausnahmefällen ist trotzdem die Aufnahme eines Babys möglich)
• gesundheitliche Eignung
• gesicherte finanzielle Verhältnisse
• ausreichende Betreuungszeit für das Pflegekind (auch Berufstätige können ein Kind aufnehmen, wenn genügend Zeit für das Pflegekind vorhanden ist)
• ausreichend Wohnraum
Diese Unterlagen werden benötigt:
• ärztliches Attest
• erweitertes polizeiliches Führungszeugnis
• Bewerber-Fragebogen
• Lebensbericht
• Erklärung zur einheitlichen demokratischen Grundordnung
• Einkommensnachweise
Bekommst du finanzielle Unterstützung für die Aufnahme eines Pflegekindes?
- Das Jugendamt zahlt den Lebensunterhalt des Kindes.
- Die Pflegeeltern erhalten vom Jugendamt Pflegegeld (monatlicher Pauschalbetrag, wenn notwendig Beihilfe und Zuschüsse für z. B. Taufe oder Einschulung).
- Betrag für die Kosten der Erziehung (Aufwandsentschädigung für die pflegenden Personen).
Diese 3 Möglichkeiten hast du, um dein Pflegekind aufzunehmen
Bereitschaftspflege
Unterbringung des Pflegekindes für eine kurze Zeit von maximal 3 Monaten in einer Pflegefamilie. Oftmals ist es eine akute in Obhutnahme aus einer Notsituation heraus, um das Kind zu schützen (Gewalt, Drogenmissbrauch, etc.).
Entweder darf das Kind nach dieser Zeit wieder zurück in seine Familie oder es wird in dieser Phase eine stabile Vollzeitpflege gesucht, in der das Kind über längere Zeit leben wird.
Befristete Vollzeitpflege
Das Kurzzeit-Pflegekind wird befristet für ca. 3 – 6 Monate in einer Pflegefamilie aufgenommen. Danach lebt es entweder wieder in seiner früheren Familie oder es wird nach eine Möglichkeit der Vollzeitpflege gesucht.
Vollzeitpflege
Das Kind wird für lange Zeit und in der Regel bis zum 18. Lebensjahr in einer Pflegefamilie aufgenommen.
Die Erziehung und Betreuung wird von den Pflegeeltern übernommen. Der Zeitraum der Vollzeitpflege kann dauerhaft sein. Wenn sich die Situation der Herkunftsfamilie deutlich verbessert hat, kann das Pflegekind wieder zurück zu seinen leiblichen Eltern gehen. Ab dem 14.Lebensjahr darf das Pflegekind mitentscheiden, wo es leben möchte.
Die Dauer von dem ersten Informationsgespräch bis zu einer Aufnahme eines Pflegekindes kann ungefähr neun Monate dauern
Kann ein Pflegekind auch bei dir glücklich werden?
Obwohl Eltern für Kinder gesucht werden, darfst du auch Wünsche äußern. Denn zu was führt es, wenn ihr überhaupt nicht zu eurem Pflegekind passt? Oder das Kind nicht zu euch? Und weil ihr vielleicht und im Gegensatz zu der Herkunftsfamilie eine sehr unterschiedlichen Lebensidee habt.
Wenn aufgrund unterschiedlicher Vorstellung das Vorhaben „Pflegekind aufnehmen“ scheitert, wäre es sehr traurig. Und nicht nur für euch. Das Pflegekind hat schon so Einiges an Kummer miterleben müssen. Weitere Probleme als die, die es sowieso schon in seinem Erinnerungsrucksack mitgebringt, müssen es auf keinen Fall werden.
Also seid ihr sogar aufgefordert zu sagen, was ihr euch vorstellt und was euch wichtig ist.
Dinge wie
• Alter des Kindes (es werden Neugeborene bis hin zu ca.12jährigen Kindern vermittelt),
• Geschlecht und
• Vorgeschichte
sind nicht unwichtig.
Es gibt eine Kennlernphase, in der ihr zusammen mit eurem Pflegekind allmählich ein Vertrauensverhältnis aufbaut. In dieser Zeit wird überprüft, ob ihr zusammenpasst.
Für die Beteiligten ist es wichtig, dass alle Personen für eine Aufnahme eines Pflegekindes ein gutes Gefühl haben. Deshalb wird auch nur nach einem gemeinsamen Einverständnis aller Betroffenen einem Pflegeverhältnis zugestimmt.
Betroffene sind in diesem Fall die Pflegeeltern, der Träger und/ oder das Jugendamt.
Ihr seid endlich eine neue Familie – wie geht’s jetzt weiter?
- Ein Sozialarbeiter eines Trägers oder der Fachdienst des Jugendamtes hält Kontakt zu euch.
- Einem Vormund, Pfleger oder den Eltern wird die gesamte elterliche Sorge übertragen.
- Ihr als Pflegeeltern trefft Entscheidungen über die Geschäfte des täglichen Leben.
- Bei Fragen, unklaren oder schwierigen Situationen helfen und unterstützen die Sozialarbeiter euch Pflegeeltern.
- Vor, während und nach der Aufnahme eures Pflegekindes stehen Fachkräfte zur Verfügung, die euch jederzeit unterstützen.
- Ihr seid aufgefordert, den Kontakt zu den früheren Erziehungsberechtigten zu fördern. Es könnte regelmäßige Kontaktmöglichkeiten geben wie Besuchs-, Brief- oder Telefonkontakte. Der Kontakt zu den Eltern dient der Identitätsentwicklung und dem Selbstwertgefühl des Kindes.
„Im Normalfall liegt die elterliche Sorge für das Pflegekind auch nach der Unterbringung weiterhin bei den leiblichen Eltern. Das Pflegekind bleibt juristisch gesehen ein Kind seiner Herkunftsfamilie. Die Eltern des Kindes sind weiterhin seine gesetzlichen Vertreter, haben weiterhin die Verantwortung und elterlichen Rechte.
Nur wenn diese Eltern ihre elterlichen Verantwortung nicht zum Wohle des Kindes ausüben und dem Kind Schaden zufügen, kann über das Familiengericht in die elterliche Vertretung eingegriffen werden.
Der Familienrichter kann Teile des Elternrechts oder auch das gesamte Elternrecht auf einen anderen übertragen.“
Quelle: (http://www.ra-pruss.de/pflegeelternrecht-fragen.htm)
Diese Dinge musst du wissen, bevor du über ein Pflegekind nachdenkst
Zu Bedenken gibt es vieles. Deshalb wäre es sehr sinnvoll, die unterschiedlichen Bedürfnisse des Kindes unbedingt mit in deine Überlegungen einfließen zu lassen.
Ein Pflegekind bleibt rechtlich gesehen immer das Kind seiner leiblichen Eltern.
Es hat zwei Familien. Manchmal fühlt sich das Kind hin- und hergerissen.
Die Pflegekinder, wurden sie noch so sehr vernachlässigt oder schlecht behandelt, lieben ihre Eltern. Es verbindet sie ein starkes Band.
Es gibt manchmal besondere Verhaltensmuster, die das Kind mitbringt. Vielleicht so ganz anders als vorher vermutet. Und als erträumt. Deshalb ist es mehr als wichtig, Verständnis, Sensibilität und Geduld dafür mitzubringen.
Ein wichtiger Faktor für das Selbstbewusstsein des Kindes: Eine große Unterstützung und das Gefühl, dass du hinter deinem Kind stehst, um es zu stärken.
Steht die gesamte Familie hinter der Entscheidung, ein Pflegekind anzunehmen?
Dass so eine gegenseitige neue Beziehung nicht immer schnell zusammenwächst oder besondere Verhaltensweisen vielleicht eher langsamer als bei anderen Kindern abgelegt werden, kann man sich denken.
Du musst bei einem Pflegekind damit rechnen, dass es wieder der Herkunftsfamilie zurückgegeben werden kann. Oder dass das Kind einfach nicht ankommen will. Intuitiv. Das ist nicht leicht.
Ein Scheitern kann immer möglich sein. Aber ist es nicht auch bei eigenen Kindern möglich?
So haben wir uns immer Mut zugesprochen. Immerhin war unser Adoptivkind auch für knapp 4 Jahre im Pflegestatus bei uns. Danach erst konnten wir unseren Thaio adoptieren.
Um weitere Hilfen für deine Überlegungen bei dem Kapitel „Pflegekind aufnehmen“ zu sammeln, könntest du Informationen erhalten durch:
• Erfahrungsberichte auf Internetseiten
• Kontakt zu Personen mit Pflegekindern, oft auch durch das Jugendamt vermittelt
• ausführliche Information und Beratung über ein Jugendamt oder Träger
Eine Informationsveranstaltungen zu besuchen, wird dich oder euch sicherlich weiter bringen in dem Thema: Pflegekind aufnehmen – ist es etwas für mich?
„Wir rochen anders, die Geräusche kannte er nicht. Alles war ungewohnt für Max“, so der 43-Jährige. „Wir hatten unterschätzt, dass jedes Kind – auch ein Baby – schon einen Rucksack dabei hat. (…) Unsere Entscheidung haben wir aber nicht eine Sekunde infragegestellt.“
Aus einem Erfahrungsbericht von Pflegeeltern.
Die oben erwähnte Seite verlinke ich hier noch einmal. Sie ist aktuell und gibt viele Einblicke in die Praxis Pflegekind aufnehmen.
Diese Voraussetzungen machen Pflegekinder in Familien glücklich
Selbst jetzt beim Schreiben geht mir das Thema „Kinder“ sehr nahe. Sie werden oft ungerecht behandelt und haben keine Möglichkeit, sich zu wehren.
Alle Kinder sind so wertvoll. Ob klein oder größer. Deshalb finde ich es so wichtig, dass es Menschen wie dich gibt, die sich auf ein fremdes Kind einlassen.
Wie wunderschön, wenn diese Kinder eine zweite Chance bekämen. Eine Chance auf ein strukturiertes, familiäres Leben mit warmherzigen, liebevollen Menschen darin.
Und wenn du Geduld, psychische/ physische Belastbarkeit und eine gute Portion Idealismus mitbringst, bist du es ganz sicher: die liebevolle Mami oder der tolle Papi für dein Pflegekind! : )
Du bist noch unsicher bist, welcher Weg deiner ist – Pflegekind aufnehmen oder ein Kind adoptieren? Dann gehe auf meine Seite: Wie du mit einer Adoption endlich zu deinem Wunschkind findest. Sie zeigt noch einmal den anderen Weg zu einem Kind.
Du wirst sicherlich schnell feststellen, dass der Weg länger und schwieriger ist. Aber einen einfachen Weg und ein leichtes Leben, um ein Kind um uns herum zu haben, stand scheinbar nie auf unserer Lebensplan-Agenda. ; )
Wir haben uns dennoch getraut, ein fremdes Kind bei uns aufzunehmen und sind gefühlt die glücklichsten Eltern auf diesem Erdball … ; ) Und das Thema Kinder wird wohl immer eines meiner Herzensthemen bleiben …
Viel Erfolg auf deiner spannenden Reise!
Ein lieber Gruß an dich
Bärbel
(Bildquellen: “Pflegekind aufnehmen – dein Weg?”: blickpixel Pixabay |”eine neuen Familie”: Tiluria Pixabay | “verschiedene Möglichkeiten für die Aufnahme”: diwou Pixabay | “Pflegekind aufnehmen”: lecreusois Pixabay | “unser Pflegekind ist angekommen”: eigene Photoaufnahme)
von Bärbel - die Mutmacherin zu deinem Familienglück | Adoption
Sehr viele kinderlose Paar beschäftigen sich mit einer Adoption in Deutschland. Oft erst dann, wenn sie die Aussicht auf ein leibliches Baby aufgegeben haben. Bei uns war es so. Wir hatten einen unerfüllten Kinderwunsch. Und wir wollten doch so gern einem Kind ein Zuhause geben. Also gingen wir den Weg der Adoption. Hier findest du wichtige Fakten, die du für das Verfahren unbedingt wissen musst.
Wie du dich auf eine Adoption in Deutschland vorbereiten kannst
Wann genau wir gewusst hatten – wir müssen uns anderweitig umsehen – kann ich so genau nicht sagen.
Irgendwann in Prag. Als unsere Eizellspende-Erfahrungen im Ausland fast beendet waren.
Für uns bestanden die gesammelten Erfahrungen leider aus viel Geld. Aber ohne Erfolg.
Dann noch ein kurzer Blick zur Idee Leihmutterschaft. Aber der Gedanke und die Kosten waren für uns zu absurd. Absurd fremd und viel viel zu teuer. Unser Kinderwunsch hatte uns bisher extrem viel Geld gekostet. Wir konnten uns solch teure Ausgaben einfach nicht mehr leisten.
Mit einer Adoption hatte ich mich bisher noch nicht befasst. Ich war gedanklich zu sehr mit dem Gedanken an ein eigenes Baby verstrickt. Da war bisher (noch) kein Platz für eine Adoption in Deutschland.
Nun endlich schaute ich nach anderen Möglichkeiten. Was gab es denn noch? Welches Kind möchte bei uns einziehen? Wie kann es bei uns einziehen? Wenn es mag, natürlich ; )
Der Grund, warum du abends müde vor dem Bildschirm sitzt
Was macht man, wenn es nicht weiter geht? Man liest im Netz. Und das Internet ist riesig …
Adoptionen in Deutschland – Fragen und Antworten.
Ein Kind adoptieren, wie geht das? Wie läuft eine Adoption ab? Welche Voraussetzungen braucht es? Wie sieht das Verfahren aus? Wie alt darf ich als Bewerber maximal sein? Entstehen viele Kosten?
Diese ganzen Fragen!
… War ich nicht eben gerade schon auf der Seite? Ach doch, war nicht so gut. Die hier? Nee, das passt auch irgendwie nicht. Wieder nicht.
Wirklich, so spät schon?? Ich bin allmählich müde und friere.
Und so richtig weiter gekommen bin ich auch noch nicht.
Es ist schon wieder: Abendfüllend! Aber heute wieder ins Bett, ohne etwas Hilfreiches gefunden zu haben? Nicht schon wieder! Und traurig bin ich auch mal wieder deshalb. So ein ***…!
Kennst du es ungefähr?
So in etwas war es bei mir gern mal abends. Dirk schlief dann meistens schon. Beneidenswert. Die Ruhe in Person. Manchmal war ich auch genervt. Wieso ist mein Wunsch nach einem Kind so viel größer, dass es mich nicht schlafen lässt?
Und damit du deine freie Zeit effektiver nutzen kannst als ich vor einiger Zeit:
Hier ein Blog mit Fakten! : )
Zusammen gestellt für dich. Für eine Adoption in Deutschland.
Ha! Damit du heute früher ins Bett schlüpfen kannst.
Du kannst es dir ja auch ausdrucken und gemütlich im Bett lesen. Gut, gell? ; )
Es reicht einfach, wenn einer von uns beiden alles zusammen trägt, oder?
Und ich mache es gern. Weil es sehr mit unserer Kinderwunschgeschichte zusammenhängt. Und die habe ich so gern. : )
Als begeisterte Mutter eines tollen Adoptivkindes freue ich mich auch einfach, wenn ich dich in deinem Kinderwunschvorhaben unterstützen und helfen kann!
Wir haben in Hamburg begonnen. Dort war unser gemeinsamer Heimatort. Dirk und ich nahmen an einer Informationsveranstaltung über Adoption in Deutschland teil.
Ein warmer Sommertag.
Und das Jugendamt befand sich mitten am grünen Stadtpark. So etwas vergisst man wohl nie.
Weil es einem, also mir, so wichtig war. Aufregung war natürlich auch dabei.
Bei der Adoption in Deutschland gibt es einige Regeln. Und die entscheiden im Voraus für oder gegen die Aufnahme (d)eines Kindes.
Wir fingen an, darüber zu lernen.
Adoption in Deutschland – das sind die 4 Voraussetzungen
• Verheiratete Paare nehmen ein Kind ausschließlich gemeinsam auf (seit dem 01.10.17 gilt dieses Gesetz auch für gleichgeschlechtliche Ehepartner).
• Bei Ehepaaren: Einer der beiden darf 21 Jahre jung sein, der andere muss dann mind. 25 Jahre alt sein.
• Bei unverheirateten Paaren hat nur einer der beiden Partner die Möglichkeit zu adoptieren.
• Alleinstehende Interessenten können ebenfalls ein Kind adoptieren. Mindestalter bei der unverheirateten Person: 25 Jahre.
Adoption in Deutschland – bist du jung genug?
Ein heikles Thema, ich weiß. Gerade, wenn du oder ihr schon vieles Erdenkliche für die Erfüllung eures Kinderwunsches ausprobiert habt. Und nun erst jetzt hier steht. An dem Punkt, an dem das Alter wieder einmal eine nicht unerheblich Rolle spielt …
Eine obere Altersgrenze gibt es nicht. Allerdings gibt es Empfehlungen.
Der Abstand sollte zwischen Kind und den späteren Erziehungsberechtigen nicht mehr als 40 Jahre betragen. Die Altersgrenze wurde vor einiger Zeit aufgrund von immer älter werdenden kinderlosen Paaren zeitgemäß angehoben.
Trotzdem ist die Aussicht auf ein Baby eher gering. Weil es zu wenig Kinder gibt, die zur Adoption freigegeben werden.
Im Schnitt kommen auf ein abzugebendes Kind sieben Bewerber.
Die deutschen Adoptionsvermittlungsstellen können sich deshalb momentan die Paare in Deutschland aussuchen. Und sie bevorzugen selten die ältesten der Adoptivbewerber.
Ältere Eltern könnten im Vergleich zu jüngeren Annehmenden geistig und körperlich weniger stabil sein. Es wird in dem Fall davon ausgegangen, dass Menschen höheren Alters einfach weniger belastbar sind.
So wird es zumindest begründet.
Und wir mussten es leider auch feststellen – jüngere Paare werden bei diesem Verfahren oft bevorzugt.
Ich weiß genau, was du denkst. Solche Gedanken hatte ich auch. Denn um die 40 Jahre herum ist man doch noch nicht alt. Oder? Mh. Gemein.
Trotzdem und bei Glück gibt es tatsächlich einige Glücks-Fälle.
Beide Anfang 40 und Eltern eines Adoptiv-Babys!
Wir selbst haben bei einem Adoptionstreffen tatsächlich solch ein Paar kennengelernt.
Sie waren so stolz und glücklich!
Möglich ist halt Vieles! Auch bei solch einem Verfahren!
Kosten bei der Inlandsadoption – was kommt auf euch zu?
„Die inländische Adoptionsvermittlung ist als Aufgabe der Jugendhilfe gebührenfrei. Es fallen allerdings Kosten, zum Beispiel für Beglaubigungen, Führungszeugnisse und Notare, an.“ (Info im Familien-Wegweiser)
Es sind sehr geringe Kosten für ein so emotionales Verfahren. : ) Und es ist für kinderlose Paare meiner Meinung nach einfach endlich mal fair.
Mit welcher Adoptionsvermittlungsstelle kannst du eine Adoption beginnen?
Eine Vermittlungsstelle ist für die gesetzliche Aufnahme eines fremden Kindes in Deutschland unumgänglich. Es gibt die Möglichkeit, über folgende Vermittlungsstellen mit dem Prozess zu beginnen.
• Jugendamt in eurem Wohnort
• Ein freier Träger, der durch die zentrale Adoptionsstelle anerkannt wurde
wie z.B. Caritasverbände, Diakonische Werke, Adoptionsvereine und -vermittlungsstellen.
Die Dauer des Vermittlungsverfahren fällt unterschiedlich aus.
Bei dem örtlichen Jugendamt kann es zwischen sechs und zwölf Monate dauern.
Dies bezieht sich allerdings nur auf das vorangegangene formelle Verfahren.
Um dein Wunschkind in die Arme zu nehmen und zu eurer Wunschfamilie zu werden, können leider auch Jahre vergehen.
Diese 6 Dokumente musst du für die Adoption in Deutschland vorlegen
• Geburts- und Heiratsurkunde
• Ein ausgefülltes Antragsformular oder eine selbst formulierte Bewerbung (je nach Auflage der Vermittlungsstelle)
• Lebenslauf
• Polizeiliche Führungszeugnisse
• Ärztliche Atteste
• Staatsangehörigkeits-, Verdienst- und Vermögensnachweise
Nach dem Einreichen der gewünschten Papiere folgen mehrere persönliche Gespräche zwischen euch als Bewerberpaar und einer Sozialarbeiterin des Jugendamtes.
1. Ihr werdet darin über den Vorgang eurer Adoptionseignung aufgeklärt.
2. Ihr erhaltet einen Fragebogen, den ihr gut überlegt ausfüllen solltet.
Es werden euch einige dieser Fragen gestellt:
• Fragen nach eurem Grund,
• eure Erwartungshaltung diesbezüglich,
• die evtl. Veränderung eurer Beziehung durch die Aufnahme eines Kindes.
• Und: Wollt ihr beide zu gleichen Teilen ein Kind aufnehmen? Bedingungslos?
Das alles sind Fragen, die ihr nicht dramatisieren, aber auf jeden Fall vorab mit einbeziehen solltet. Niemand kann vorhersagen, welches Kind euch vorgestellt wird. Oder aus welcher Herkunftsfamilie es stammt und wie die leiblichen Eltern mit dem Kind umgegangen sind.
Wie sieht ein Eignungsprüfungsverfahren aus?
• Für diese Durchführung ist es notwendig, die Kindheit der beiden Partner und die Beziehung zueinander zu beleuchten. Dafür werdet ihr als Paar an mehreren Gesprächen oder evtl. auch an Gruppendiskussionen teilnehmen.
• Ähnliche Fragen wie aus dem vorangegangenen Fragebogen werden gestellt. Auch hier geht es um soziale Kompetenzen, Belastbarkeit und Grenzen.
• Es dürfen auch eigene Fragen gestellt werden. Z.B. Wie regelmäßig wollt ihr Kontakt zu der Vermittlungsstelle halten? Wie lange sind die derzeitigen Wartezeiten bei einer Adoption in Deutschland?
Und eine der wichtigsten Fragen gilt es zu beantworten:
Warum wünscht ihr euch ein Kind? Sind es realistische Vorstellungen, die ihr an euer zukünftiges Kind habt?
Es können große Belastungen auf euch zukommen, die gemeinsam gemeistert werden müssen. Seid ihr dafür stark genug?
Das Kind wird eine kleine oder große Vorgeschichte mitbringen. Und diese Vergangenheit wird euch später in eurer Familie begegnen und begleiten.
Bezieht ihr nicht nur die Nachteile bei euren Überlegungen mit ein?
Meine Empfehlung als Adoptiv-Mami eines nicht-leiblichen süßen Fratzes : )
Bei uns waren bisher so viele schöne und positive Momente dabei. Man sollte die negativen Seiten sehen, sicher! Aber die positiven dadurch auch auf keinen Fall vergessen. : )
• Wenn ihr mit einem freien anerkannten Träger zusammen arbeiten möchtet, kann dort die Eignung im Einzelfall geprüft werden. Es wird trotzdem immer das Amt einbezogen. Eine zusätzliche Einschätzung folgt dann ebenfalls von der Seite des Jugendamtes.
• Zusätzlich steht auch ein angekündigter Hausbesuch eines Sozialarbeiters des Jugendamtes an. Ist die Wohnung ausreichend für eine Familie? Wie lebt ihr?
• Der Kontakt von den Bewerbern zur Vermittlungsstelle sollte gepflegt werden: Wenn ihr wegen eines Urlaubes nicht erreichbar sein solltet, wäre es sinnvoll, es eurem Sozialarbeiter /in im Voraus mitzuteilen.
• Ihr könnt eure Sozialarbeiter nach anderen Eltern befragen, die durch eine Adoption in Deutschland ein Kind adoptiert haben. Oder sich, wie ihr, mitten im Verfahren befinden. Vielleicht ergibt sich eine hilfreiche Kontaktmöglichkeit für euch?
• Auch gibt es in einem Wunschkinder Forum dazu Erfahrungsberichte.
Und hinter den Berichten stehen Eltern, die euch oft gern mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
• Nachdem ihr alle Besprechungen durchlaufen habt, erfolgt aus allen zusammen getragenen Informationen ein sehr ausführlicher Bericht (Sozialbericht) durch das Jugendamt über euch und eure Situation.
• Ihr könnt ihn meistens einsehen, aber erhaltet ihn nicht. Er wird erstellt, um ihn zwischen den Vermittlungsstellen weiter zu reichen.
• Zusätzlich wird eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgefüllt, die euch eine allgemeine Pflegeerlaubnis bescheinigt. Diese wird euch ausgehändigt und dürft ihr entsprechend weiterreichen.
• Der Vorgang kann 6-12 Monate dauern.
Wie du erfährst, ob du als Bewerber für die Adoption anerkannt wurdest
Wurdet ihr als Bewerber für die Adoption in Deutschland anerkannt, wird es in einem Bericht zusammengefasst.
Das Ergebnis wird euch in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, ausgehändigt wird der Bericht nicht.
Ihr habt in dieser Zeit des Verfahrens die Möglichkeit, (Vorbereitungs-) Seminare zu besuchen.
Auch hier kann ein Austausch zu anderen Bewerbern aufgebaut werden. Ihr könnt durch fachliche Informationen eure eigenen Bedürfnisse hinterfragen und euch umfassend auf eure neue Aufgabe als zukünftige Adoptiveltern vorbereiten.
Auch bei einer Nichteignung der Bewerber findet ein persönliches Gespräch statt.
Auf Wunsch kann anschließend noch eine schriftliche Ablehnung mit Erklärungen und Begründung erfolgen.
Endlich: die Kontaktaufnahme zu eurem zukünftigen Adoptivkind beginnt!
Die Wartezeit kann sehr unterschiedlich sein. Es kann von Monaten bis hin zu einigen Jahren andauern.
Das Jugendamt versucht sich vorab ein genaues Bild von dem Bewerberpaar zu machen. Um für ein Kind die passenden Eltern zu finden. Nicht anders herum. Wichtig! ; )
Aus diesem Grund gibt es auch oft keine exakte Warteliste, denn es werden in erster Linie die gegenseitigen Bedürfnisse von den Pflegeeltern und dem Kind beleuchtet.
Wurden passende Eltern für ein abzugebendes Kind gefunden, erhalten diese alle Informationen über den kleinen Erdenbürger.
Es folgen Beratungsgespräche, wie die annehmenden Adoptiveltern mit dem Kind, dessen Vergangenheit und der aktuellen Situation umgehen sollten.
Soweit das Adoptivkind alt genug ist, erhält es altersgerechte Informationen über euch als Eltern.
Fotobücher oder Videoaufnahmen sind für das Kennenlernen förderlich.
Das Kind wird auf den Abschied seines vorherigen Lebens vorbereitet.
Es wird besonders darauf geachtet, dass es sich in diesem Prozess wohl fühlt und der Wechsel von dem einen ins andere Leben nicht zum Scheitern verurteilt ist.
Behutsam und langsam.
Nach der anerkannten Eignungsprüfung und der Annahme des Kindes folgt immer erst einmal eine Adoptionspflegezeit.
In dieser Zeit werdet ihr als Pflegeeltern bei eurer großen emotionalen Aufgabe begleitet und unterstützt.
Ein Vormund übernimmt die gesetzliche Vertretung. In vielen Fällen übernimmt das entsprechende Jugendamt diese Aufgabe bis zur erfolgten Adoption.
Es können sofort Leistungen wie Kindergeld, Frühförderungen, heilpädagogische Leistungen in Anspruch genommen werden.
Erst nach dieser Zeit und mit den optimalen Voraussetzungen wird durch das Familiengericht die Adoption anerkannt und beschlossen.
Wann wird die Pflegezeit in eine Adoption umgewandelt?
• Die Dauer beträgt selten weniger als ein Jahr.
• Ein Eltern-Kind-Verhältnis sollte in dieser Zeit entstanden sein, eine Bindung sollte sich entwickelt haben.
• Das Kind hat sich sichtbar positiv weiterentwickelt.
Wann gehört euer Pflegekind endlich als Adoptivkind ganz zu euch?
1. Termin bei einem Notar:
Ihr als annehmende Eltern des Kindes leitet ein Adoptionsverfahren durch einen notariell beurkundeten Adoptionsantrag ein.
2. Der Antrag wird durch die Anwaltskanzlei beim Familiengericht eingereicht
(ihr könnt ihn allerdings auch selbst einreichen, wenn ihr es bevorzugt). Damit ist die Arbeit des Notars abgeschlossen.
3. Es folgt nach Einladung des Gerichts eine persönliche Anhörung aller Beteiligten.
4. Falls für das Kind dadurch einen Nachteil für seine Entwicklung gesehen wird, muss es nicht anwesend sein.
Unser 5 jähriger Sohn war dabei und hatte vor dem freundlichen älteren Richter etwas Ehrfurcht, aber auch viel Spaß. Die Situation war im Nachhinein wie ein Zusammentreffen mit dem Weihnachtsmann ; )
5. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, wird der Beschluss vom Richter ausgesprochen.
Damit ist die Adoption rechtskräftig – yippiehhhh!!! : ))))))
Nach der Übermittlung der erfolgen Adoption über das Familiengericht wird das Geburtenregister des Standesamt (am Geburtsortes des Kindes) ergänzt.
Nicht unerheblich: Es kam in unserem direkten Umfeld vor, dass unterschiedliche Nachnamen von Eheleuten zu Komplikationen und Verzögerungen führten.
Einfacher ist in diesem Fall und wenn möglich ein gemeinsamer Familienname.
Nun endlich kann ein neuer Ausweis, Versicherungskarten, Bibliothekausweise, Führerscheine ; ) und einiges mehr auf den neuen Namen eures Kindes ausgestellt werden.
Keine langen Erklärungen sind beim Vorzeigen oder beim Einreichen von Dokumenten und Ausweisen notwendig. Und endlich wird auch das Aus- und Einreisen nach Deutschland für euch als Eltern sehr viel einfacher.
Herrlich! Das kannst du mir glauben!
Manchmal war es bei uns unangenehm, wenn wir schon gleich bei der Ausreise aus Deutschland am Flughafen alle Dokumente vorzeigen mussten. Und lange drüber geschaut wurde.
Hinter uns bildete sich dann meist eine Schlange von irritiert und ungeduldig Wartenden.Ich bekam dann auch ein wenig Herzklopfen bei dem Gedanken: “ Was wäre, wenn wir ein Dokument vergessen haben? Und wir in den nächsten Minuten nicht zum Gate durchgehen dürfen wie geplant? Unser Flugzeug wartet sicherlich nicht auf uns.“ Ich kann sagen – wir Eltern hatten zum Glück immer alles dabei. : )))
Wie sieht die Zeit unmittelbar nach der Adoption aus?
• Auch nach dem Gerichtsbeschluss erhaltet ihr als neu gegründete oder mit einem zusätzlichen Kind erweiterte Familie Beratung und Unterstützung.
• Die bisherige Lebensgeschichte des Kindes ist und bleibt für das Kind wichtig.
Ihr als Adoptiveltern seid verpflichtet, das Kind behutsam, altersgerecht und ehrlich über die Vergangenheit zu informieren. Und sie in den Alltag einzubeziehen.
• Bei Fragen und Unsicherheiten könnt ihr euch als Eltern auch noch nach der erfolgten Adoption an das für euch zuständige Jugendamt wenden.
Und wie sind wir nun zu unserem Adoptivkind gekommen?
Wir haben allerdings durch die Paare, die so viel jünger waren, eine Adoption im Ausland begonnen. Denn wir haben keine Chance auf ein Adoptivkind in Deutschland gesehen.
Wenn es euch ähnlich geht, dann kann ich dir in einem anderen Blog einige Ratschläge geben, wie es bei euch weitergehen kann. Und ihr doch noch zu eurem Wunschkind kommt. Schau einfach mal.
Nun haben wir unseren Thaio. Und er ist jetzt schon einige (glückliche) Jahre bei uns.
Mit dem Wissen hätten wir sofort adoptiert. Ohne irgendwelche Umwege.
Wahrscheinlich hätte Thaio dann vielleicht eine größere Schwester, die ihn verteidigt. Oder auch ärgert … : )
Was ich dir mitgeben möchte, hier und jetzt:
Es lohnt sich immer, noch weiter zu schauen. Auch wenn du glaubst, es gibt nichts mehr, was du tun kannst. Weiter, so lange es geht!
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen? Das würde mich freuen!
Für euch mit euren Plänen Adoption in Deutschland. Und für mich in meiner Mission, kinderlose Paare in ihrem Kinderwunsch zu unterstützen. Damit ihr endlich und bald eure eigene Familie gründen könnt. : )
Bis bald und liebe Grüße
Bärbel
(Bildquellen: “Adoption in Deutschland – Hoffnung auf ein Kind”: Artturi_Mantysaari Pixabay |”entspannt informieren”: milivanily Pixabay | “Adoption in Deutschland – wichtige Zeit vergeht”: The Pixelman Pixabay | “viele Fragen zur Adoption in Deutschland”: eigene Fotoaufnahme | “viele gute Wuensche”: eigene Fotoaufnahme | “unser Glück Thaio”: eigene Fotoaufnahme)