Warum du deinen Babywunsch-Plan weiter verfolgen solltest

Warum du deinen Babywunsch-Plan weiter verfolgen solltest

Einen Babywunsch haben die meisten Frauen. Spätestens ab dem 30. Lebensjahr beginnt für viele von uns die biologische Uhr zu ticken. Die Partner verstehen oft nicht, was plötzlich in den Frauen vor sich geht. Ich musste meinen Babywunsch mit exakt 30 Jahren allerdings erst einmal zurückstellen. Ein paar Erfahrungen aus dieser Zeit habe ich hier für dich einfach mal zusammen gesammelt. Um dir Hoffnung zu geben, dass nicht alles so wolkenverhangen ist, wie es manchmal scheint.

Weshalb ich meinen Babywunsch erst einmal für lange Zeit zurückstellen musste

Babywunsch? Und du bist auch nicht mehr so jung?

Mir ging es ähnlich, meine Uhr tickte immer lauter.

Nur hatte ich mich mit meinen 30 Jahren erst einmal von meinem langjährigen Partner Stefan getrennt.

Für meine Familie war es ein riesengroßer Schock.

Alle von ihnen dachten, dass Stefan der Richtige für mich war. Und für die Zukunft sein würde. Sie alle sahen uns schon lange vor dem Traualtar. Uns als Paar hatten sie dabei allerdings übersehen.

Und ich?

Ich hatte mich kurzerhand in einen anderen Mann verliebt. In einen Traummann, der es letztendlich doch nicht für mich war.

Es war nur meine Vorstellung von dieser neuen reizvollen Beziehung, nicht wirklich der Traumprinz meines weiteren Lebens.

Keine leichte Zeit für Stefan und mich.

„Auch für dich nicht?“ fragst du jetzt vielleicht. Ja, auch für mich war es schwierig.

Ich hatte die letzten 10 Jahre mit Stefan verbracht. 1/3 meines Lebens. Und eine lange Zeit war er auch tatsächlich mein Traummann. Nur irgendwann schlich sich eine Beziehungsroutine ein.

Eigentlich für diese lange Zeit absolut normal.

Aber nicht für mich mit meinen 30 Jahren. Und in Hinblick auf die vielen weiteren Jahre, die noch folgen würden. Ich fühlte mich dafür noch zu jung.

Zurück wollte ich nach dem Zerplatzen meiner Seifenblase „Stefan“ nicht. Oder doch? Sollte ich? Ich wusste selbst nicht, was ich wollte. Und von einer Partnerschaft erwartete.

Stefan war ein toller Mann. Und doch.. Irgendetwas fehlte mir.

Immer problematisch, wenn man selbst nicht weiß, was es denn nun war. Ich war ratlos. Und allein. Einige wenige Freunde hatten sich tatsächlich abgewandt. Für mich unverständlich. War es nicht eine Sache zwischen Stefan und mir? Scheinbar nicht nur.

Jetzt musste ich meinen Babywunsch erst einmal weit zurückstellen. An eine Schwangerschaft war jetzt gerade nicht zu denken.

Ich bin mir sicher, dass viele Freundinnen mich für verrückt erklärten.

“Jetzt noch eine neue Partnersuche?”

Denn in ihren Augen hatte ich doch schon meinen Traummann gefunden hatte. Warum riskierte ich ein Leben ohne diesen Mann? Und vielleicht ohne Hoffnung auf eine Schwangerschaft, ein Baby und ein Familienleben?

Auch für mich war es nicht ganz erklärbar. Aber so war es nun mal.

Warum ein neuer Partner nicht immer der eigenen Vorstellung entspricht

Als ich dann irgendwann und tatsächlich erst vier Jahre später endlich meinen heutigen Mann Dirk kennenlernte, hatten fast alle Freundinnen in meinem Umfeld schon Kinder.

Kleine und schon etwas Größere.

Und wir?

Wir fingen von neuem an.

Meine Sandkasten-Freundin Melanie war damals schon ganze 10 Jahre verheiratet und hatte zwei Kinder. Und ihre Kleinen waren keine Babys mehr.

Melanie hatte relativ schnell ihren innigen Babywunsch erfüllen können. Selbst in der Zeit einer Fernbeziehung hat es geklappt.

Damals dachte ich noch nicht daran, wie schwierig so eine Situation sein konnte. Denn bei ihr und ihrem Mann war die Familiengründung schnell und unkompliziert.

Mein Kinderwunsch wuchs durch den Druck von außen natürlich nicht langsamer.

Doch jede kluge Frau weiß auch: auf keinen Fall Hektik in Dingen wie einen Babywunsch und Familienplanung gegenüber einer neuen Beziehung walten lassen ; ).

Das kleine 1 x 1 in einer frischen Beziehung.

Erst einmal dem neuen Partner etwas Zeit geben, um die Frau seines noch langen Lebens gut kennen zu lernen.

Und auch ich wollte einen Partner um mich haben, den ich auch ohne den Gedanken einer eigenen Familie liebte.

… sprach meine Vernunft.

Aber so ganz frei mit Blick auf einen Babywunsch war ich leider nicht. Wie auch. Ich lebte schließlich mittendrin im „Lass uns JETZT eine Familie gründen!“. Um uns herum entstanden momentan ständig neue und beneidenswert süße Familien.

Das merkte Dirk.

So fing mein Freund auch erst einmal an, sich zu wappnen. Und eine kleine Notbremse zu ziehen.

Gegen meine voreiligen Bedürfnisse.

Er sagte tatsächlich die schrecklichsten zwei Sätze, die ich nicht hören wollte

„Ich kann mir ein Leben ohne eigene Familie auch gut vorstellen. Ich möchte nicht unbedingt Kinder. “

Bitte???

Lass es ihn nicht gesagt haben!!!

Doch. Er hatte.

Und er meinte es auch noch ernst. Kein missglückter Scherz.. ☹

„Oh nein!“ dachte ich bestürzt.

Meine Enttäuschung war groß. Sehr groß! Wie konnte er so etwas einfach sagen? Ich war völlig niedergeschlagen. War Dirk doch nicht derjenige mit den gleichen Träumen und Zielen wie ich?

Als er meine Traurigkeit bemerkte, fragte er mich. „Aber du willst doch mich? Oder ist dir ein Kind wichtiger als ich dir?“

Und natürlich wollte ich Dirk. Auch ohne Familie, wenn es nicht anders möglich war.

Babywunsch - nicht immer ein Erfolg

Aber gab es nicht die Möglichkeit, beides zu haben? Um meinen Babywunsch (und hoffentlich auch irgendwann Dirks) in Erfüllung gehen zu lassen?

Im Nachhinein weiß ich, dass er es ruhig angehen lassen wollte. Er war allerdings tatsächlich nicht so ganz von der Idee der Familiengründung überzeugt.

Ich ließ das Thema irgendwann für einige Zeit fallen. Und hoffte, dass Dirk einfach noch Zeit brauchte.

So war es ja oft. Männer denken wahrscheinlich vermehrt, dass es für ein eigenes Kind noch zu früh ist. Weil sie eben auch keinen Druck verspüren. Und das unbeschwerte kinderlose Leben einfach ewig so weiter geht.

Eine eigene Familie mit 60? Warum nicht. Es ist schließlich möglich.

Dabei ist es für ein Baby riskant, einen älteren Vater zu haben. Das höhere Alter beginnt allerdings nicht erst ab 50 Jahren.

Die gesundheitlichen Einschränkungen eines Babys beginnen bei einem 40 jährigen Vater!

10 Gründe, die die Lebensbedingungen eines Babys durch einen älteren Vater verschlechtern können

Wissenschaftler erkennen mittlerweile, dass mehr Erkrankungen als bisher gedacht im Zusammenhang mit dem höheren Alter des Vaters stehen. Auch wenn die Krankheiten zum Glück eher selten auftreten.

Es können Krankheiten auftreten wie:

• Genetische Defekte (durch Fehlbildung im Erbgut)
• Versagen zellulären Reparaturmechanismen
• Chondrodysplasie (eine Fehlbildung des Skeletts mit Zwergwuchs)
• Apert-Syndrom (Verformungen des Schädelknochens)
• Retinoblastom (bösartiger Tumor der lichtempfindlichen Netzhaut
• Marfan-Syndrom (durch das Syndrom sind Menschen stärker gefährdet, an einem plötzlichen Riss der Hauptschlagader zu sterben
• Frauen leiden vermehrt unter Schwangerschafts-Bluthochdruck
• Frühgeburt des Kindes (32 SSW)
• seltene Verknöcherung der Muskulatur
• Schizophrenie-Erkrankung

Die Liste ist erschreckend lang. Und es könnte hier noch mehr aufgeführt werden.

Allerdings raten die Wissenschaftler nicht von eigenem Nachwuchs ab. Denn viele von den Krankheiten sind nicht belegt.

Auch Peter Propping, Humangenitiker an der Uni Bonn, hält entsprechende Befürchtungen für überzogen: “Vieles ist noch Spekulation“.

Wie sich die Gedanken um den Babywunsch endlich positiv ändern können

Zum Glück drehte sich das Blatt bei Dirk und mir irgendwann.

Und zwar mit der Veränderung seines Freundeskreises.

Überraschenderweise.

Als auch endlich ein paar seiner Freunde die Neuigkeit „Wir bekommen Nachwuchs!“ freudestrahlend verkündeten, war allmählich so mancher von Dirks Zweifeln vergangen.

Nun konnte ich nach und nach mit Dirk über das Thema sprechen. Es war nicht mehr so ganz weit entfernt von uns. Und zum Glück auch nicht von Dirk.

Ich war inzwischen 36 Jahre alt. Bei den meisten Freunden war die Familienplanung jetzt schon abgeschlossen. Selbst bei meiner Freundin Marie hatte es endlich geklappt.

Sie musste sich vorher bis zur Erfüllung ihres Babywunsch es auch einige Zeit gedulden.

So. Wie sieht es nun aus? Dirk?

Und so probierten wir es.

Letztendlich hat es bei uns auf natürlichem Weg nicht geklappt. Es sollte nicht sein. Ganz gleich, was wir versuchten.

Wir hatten uns dann irgendwann nach einem langen Weg unseres gemeinsamen Babywunsches in Richtung Adoption aufgemacht. Für uns war es die richtige Entscheidung. Und die einzige, wodurch wir Eltern werden durften.

4 Wege, die dich in deinem Babywunsch unterstützen können

Unsere Kinderwunsch-Fleißliste war lang:

• Eine lange Behandlung in einer Kinderwunschklinik,
Verdacht auf Endometriose und darauf folgende Bauchspiegelung,
mehrmalige Eizellenspende in zwei unterschiedlichen Ländern,
• Gedanken an eine Leihmutterschaft.

Alles für uns Erdenkliche haben wir probiert. Nichts davon hatte uns zu unserem Babywunsch geführt.

Aber auch, wenn für uns nicht der richtige Weg dabei war: Vielleicht ist ja einer davon für dich dabei? Über einige Kinderwunschthemen habe ich schon Blogs geschrieben, vielleicht schaust du für weitere Anregungen dort hinein? Es könnte dir weiterhelfen.

Dirk war von da an immer an meiner Seite. Nie hat er ans Aufgeben gedacht. Er wollte unsere eigene Familie inzwischen genauso gern wie ich. Meine ersten Sorgen diesbezüglich hatten sich nicht bestätigt. Dirk hielt zu mir und wir beide gingen den langen Kinderwunschweg gemeinsam und zu gleichen Teilen überzeugt.

Dank dir dafür, Dirk! : )

Wir bekamen kein Baby, sondern ein Kleinkind : )

Wie das Leben so spielt. Anders als gedacht.

Aber: Nicht weniger schön!

An eine Adoption hatten wir vorher weder nachgedacht noch in unserem direkten Umfeld erlebt. Es wäre sicherlich hilfreich gewesen, hätten wir davon gewusst.

Selbst in einem Wunschkinder Forum hatte ich in dieser Zeit noch nicht darüber gelesen. Ich wusste allerdings zu dem Zeitpunkt auch nicht, wonach ich in unserer Situation suchen musste.

Dafür bekamen wir den süßesten Jungen, den wir uns überhaupt vorstellen konnten! Unser Adoptivkind Thaio. : )

Babywunsch - unser Adoptivkind

Er war gerade zwei Jahre alt geworden und für uns als angehende Eltern – perfekt!

Warum kein Baby? Wer ein Kind adoptiert, kann in den seltensten Fällen mit der Erfüllung seines Babywunsches rechnen (siehe Blog: Wie du mit einer Adoption endlich zu deinem Wunschkind findest).

Auch wenn einige Zeit verging und wir viel mitgemacht hatten. All der Aufwand für unseren Thaio hatte sich gelohnt.

Wir sagen, es war unser Weg zu unserem tollen Kind. Und es brachte Dirk und mich als Paar sehr viel enger zusammen. Wir wissen nun, dass wir uns zu 100% auf einander verlassen können.

Du siehst, auch wenn es zu Beginn holpert, nicht unbedingt alles reibungslos verläuft, es nicht voran geht oder fast aussichtslos scheint: Manches findet sich. Irgendwie.

Das ein eigener (Zeit-)Druckaufbau in der Kinderwunschzeit nicht von Vorteil ist, wissen wir beide. Und es ist wahrscheinlich so, dass du dich in deiner Babywunschphase schwer davon frei machen kannst.

Ich konnte es selbst nicht. Und es grenzt für mich fast an ein emotionales Wunder, wenn so etwas möglich wäre.

Trotzdem wünsche ich dir einen tollen Partner, der dich in deinem Kinderwunsch mit allen Unbequemlichkeiten unterstützt. Und dich in den Arm nimmt. Dann, wenn mal wieder nicht alles so glatt läuft oder eine Freundin unerwartet schwanger wurde, womit du nicht gerechnet hattest.

Denn auch das traf mich oft emotional. Nicht die erste oder zweite Schwangerschaft, aber die vielen, die darauf folgten. Und obwohl ich es allen Frauen gegönnt hatte.

Und ich wünsche mir für dich, dass du dich in deinem Kummer bei deinem Liebsten nicht zurücknehmen musst.

Nun aber der Blick nach vorn, oder?

Also:

Ich drücke fest die Daumen, dass dein Babywunsch (oder vielleicht jetzt auch ein Adoptions-Kinderwunsch) ganz bald in Erfüllung geht und ihr Eltern werdet!  : )

Bis bald und liebe Grüße,

Bärbel

Wie immer und wenn du magst: schreibe mir. Ich kann dir durch meine Erfahrungen sicherlich in manchen Situationen weiterhelfen! Ein Versuch ist es wert : )

 

(Bildquellen: “inniger Babywunsch”: silviarita Pixabay | “Traurigkeit bei Babywunsch”:danielsfotowelt Pixabay | “unser Glück durch Thaio”: eigene Fotoaufnahme)
Wie wir bei der Adoption Erfahrungen sammelten, die du vermeiden solltest

Wie wir bei der Adoption Erfahrungen sammelten, die du vermeiden solltest

Wenn du dich für eine Adoption interessierst, dann möchtest du sicherlich vorher über viele Erlebnisse lesen. Um deine Situation einschätzbarer zu machen. Und weil das Thema einfach wunderschön ist. Wir haben ab dem Moment der Abholung in Bangkok und vor der rechtmäßigen Adoption Erfahrungen in vielen Facetten sammeln können. Die meisten waren traumhaft schön. Manche allerdings auch aus Unwissenheit schmerzhaft, besonders für unseren kleinen Thaio.

Warum wir uns nur gute Erinnerungen für Thaio wünschten

Wir hatten unser kleines Pflegekind nun schon einige Zeit bei uns. Schon ganze drei Tage, um genau zu sein.

Und durften Thaio direkt aus dem Kinderheim abholen. Es war sehr emotional!

Jeder Tag brachte uns als Familie voran. Schritt für Schritt.

Das Buch unseres Familienlebens wurde sozusagen ganz neu geschrieben.

Thaio machte sich gut bei uns, wenn man es so sagen durfte.

Wir hofften, dass wir in seinen Augen auch bestanden. Allerdings: wir Eltern wollten uns für unser zukünftiges Familienleben und unseren Adoptivsohn besonders anstrengen. Thaio hatte es unbedingt verdient.

Unser zukünftiger Adoptivsohn durfte in jedem Fall so bleiben, wie er war. Er war noch so klein und hatte schon einen für sein Alter vollgepackten Erlebnis-Rucksack. Voller für uns fremder Erfahrungen.

Nun wollten wir sein Leben mit neuen gemeinsamen Erlebnissen füllen. Die unangenehmen, wenn es welche gab, umwandeln.

Ist so etwas eigentlich möglich? Wahrscheinlich nur ein inniger Wunschgedanke von uns.

Weshalb eine Adoption Erfahrungen mit sich brachte, die für unser Familienleben wichtig waren

Wir hatten einen kleinen Rhythmus in unserem Alltag gefunden, der ja eigentlich kein wirklicher war:

• Wir befanden uns in Thailand,
• hatten seit drei Tagen ein kleines thailändisch sprechendes Kind um uns herum,
• wohnten zur Zeit in einem zentralen Hotel mit kleiner Küche
• und waren – fremd.

Ein Alltag ist etwas anderes, denkst du? Ja, das stimmt.

Trotzdem gab es eine kleine allmähliche Routine, die Thaio eine wichtige Verlässlichkeit gab.

Beispielsweise rutschte unser süßer Junge nicht mehr so ganz erschreckt von der Bettkante auf seine Füße, wenn er uns morgens sah. Und er fasste bereitwillig eine unserer Hände an, wenn wir umher gingen.

Thaio ließ sich von uns tatsächlich von Beginn an gern umhertragen. Das war sein Liebstes: Auf etwas zeigen und dahin getragen werden …; ) Auch wenn wir ihn oft umhertrugen – wir genossen es sehr!

Wie musste es nach der ersten Nacht unheimlich für ihn gewesen sein: Zwei fremde Menschen lagen an beiden Seiten neben ihm und beobachteten ihn. Lächelnd, aber trotzdem fast unbekannt. Keine Kinder in kleinen Gitterbettchen neben ihm, keine Kleinkindgeräusche, kein Kinderlachen oder –weinen. Und keine thailändischen Worte.

Ab jetzt lernte Thaio, dass wir nun immer da waren. Um ihn herum. Besorgt, kümmernd und – glücklich!

Wir hofften, er nahm unsere Wärme nach einiger gemeinsamer Zeit gern an.

Konnten wir Thaios kleines Herz irgendwann für uns gewinnen?

Ob er wohl seine Spielgefährten aus dem Kinderheim sehr vermisste? Wir wussten es nicht.
Wir wussten so vieles nicht.

Was spürte er, wenn er uns sah? Vermittelten wir ihm ein gutes Gefühl, wenn er sich einsam, fremd fühlte? Fühlte er sich mit uns allein? Wir kannten ihn ja noch viel zu wenig, um seine Gesichtszüge lesen zu können.

Und noch nicht einmal wussten wir, ob er Worte sagte. Dazu hätten wir die Sprache sprechen müssen. Aber außer ein paar Begrüßungsworte konnten wir nichts in seiner Sprache sagen.

Nicht ganz fair. Thaio musste alles neu lernen. Wir nur über ihn.

Wir verstanden nur zu gut, dass Thaio verunsichert war und uns manchmal einfach nur anstaunte. Er blickte in die Gesichter mit den langen Nasen, die für ihn unverständlich redeten und ganz andere Gewohnheiten mitbrachten.

Zu unserem Glück und unserer Verwunderung schien es ihn nicht allzu sehr zu stören. Ihm war in erster Linie eines wichtig: mit uns, seinem lebendig gewordenem Spielzeug, zu spielen und herumzutoben.

Adoption Erfahrungen - spaß haben

Thaio planschte gern am Pool und lief herum. Wir gingen hinter ihm her, hielten ihn, wenn er sich gewagt und voller Spaß sehr weit über den Poolrand beugte.

Das gemeinsame Essen machte Thaio genauso viel Freude.

Wir wussten jetzt schon, dass wir mit Fleisch, Reis und Früchten bei ihm nichts falsch machten. Thaio aß und trank gut und ausreichend. Und hörte auf, wenn er satt war.

Er schien immer gut ernährt worden zu sein, denn er „hortete“ nichts. Was in unseren Augen ein Zeichen dafür war, dass er immer genügend zu essen bekam.

Gott sei Dank!

Den Gedanken an ein Kind, dass hungern musste, hätte ich schwer ertragen

Es wäre auch eine sehr lange Zeit gewesen, denn immerhin war er von Geburt an in demselben Kinderheim. Seine leibliche Mutter hatte ihn direkt nach ihrer Schwangerschaft und ab dem Zeitpunkt der Geburt abgegeben.

In der Hoffnung auf ein besseres Leben für ihren leiblichen Sohn. Wir glücklichen Eltern wurden ausgewählt und durften ihn dann irgendwann adoptieren.

Thaio saß nun gespannt vor seinem Teller und wartete fröhlich auf das, was kam. Wir waren darüber erleichtert. Und freuten uns natürlich.

Von Eltern anderer Adoptivkindern unterschiedlicher Herkunft hörten wir, dass die Kinder manchmal zu viel oder zu hastig aßen. Selten auch mit zwei Händen gleichzeitig.

Thaio hingegen aß langsam und bedächtig. Niemand konnte ihm die Ruhe nehmen. Er hatte keinerlei Hast. Das ist bis heute so – eine tiefe Ruhe beim Essen steckt in ihm.

Ich als seine Adoptiv-Mami sehe in dem Verhalten augenzwinkernd eine thailändische sonnige Gelassenheit, die er sich hoffentlich immer bewahren kann : )

Man muss nur selbst die Ruhe haben.

Gerade dann, wenn es irgendwann Zeit wird, aufzubrechen … ; )

Damals steckte unser Adoptivkind, noch im Pflegestatus, jedes einzelne Reiskorn, das beim Essen neben den Teller fiel, in seinen kleinen Mund.

Man brachte den thailändischen Kindern offensichtlich recht früh bei: Essen war kostbar!

Wie wir bei der Adoption Erfahrungen mitnahmen, die wir nie vergessen werden

Wir hatten uns bei unseren Beratungseltern erkundigt: asiatisch sollten wir nicht kochen, weil Thaio sich für die Zukunft an das deutsche Essen gewöhnen sollte. Reis war für uns allerdings ein guter Kompromiss.

Adoption Erfahrung - gesundes Obst

Weil wir als Eltern neu waren in allem was wir taten, waren wir über das gute Essverhalten sehr froh und dankbar.

“Um Thaios Essverhalten müssen wir uns keine Sorgen machen.”

Dachten wir zu Anfang noch.

Als aber der 3. Tag verging und Thaio immer noch nicht sein großes Geschäft verrichtet hatte, machten wir uns allmählich Sorgen. Wie lange dauerte es denn, bis es soweit war?

War das normal? Schließlich aß er ja auch reichlich und gut. Was hinein passte, musste doch auch wieder – gehen. Irgendwann. Bald. Mal.

Seit der Abholung aus dem Kinderheim war nichts in dieser Richtung passiert!

Weil wir diesbezüglich keine Erfahrungen hatten, fragten wir per E-Mail und SMS unsere Freunde. Sie und unsere Familien waren zur Zeit immer um uns herum – dem Internet sei Dank!

Denn sie waren genauso gespannt auf unser neues Leben wie wir. Und wir teilten unsere ersten Augenblicke als Familie natürlich gern!

Die, die schon Kinder hatten, schickten viele Ideen, woran es liegen könnte. Es wurden Informationen hin- und hergeschickt, Bilder von Nahrungsmitteln, Tipps, Ernährungsseiten.

Keiner von ihnen hatte allerdings bei einer Adoption Erfahrungen sammeln können. Das wäre sicherlich auch hilfreich gewesen.

Jeder wusste etwas, aber es half nichts. Mehr als üblich gaben wir Thaio Wasser zu trinken, es gab mehr Melone, Ananas.

Nichts passierte.

Unser Freund Andreas, ein Kinderarzt, konnte dann nach dem 4.Tag auch nur noch raten:

Ab ins Krankenhaus zur Untersuchung!

Diesem Zustand musste nach so langer Zeit abgeholfen werden!

Wir hatten unser Hotel tatsächlich gewählt, weil sich u.a. auch ein Krankenhaus mit gutem Ruf in der Nähe befand. Wir hatten allerdings gehofft, wir würden es nicht aufsuchen müssen. So etwas Ungeschicktes. Armer Thaio – du hattest es nicht immer leicht mit deinen Anfänger-Eltern …

Drei Gründe, die uns ein schmerzhaftes Erlebnis im Krankenhaus bescherten

Zu unserer Verteidigung denken wir allerdings, dass mehrere Punkte zusammen kamen:

• große Aufregung nach der Abholung,
• zu wenig Flüssigkeit
und..
• leider zu viele süße leckere Bananen.

Da standen wir nun. In der Kinderabteilung des Krankenhauses.

Vorher galt es, Thaio dort anzumelden. Es war kein Problem.

In einem der Länder ohne Krankenversicherung war Geld das wichtigste Verständigungsmittel.

Dirk füllte ein Formular aus. Wir durften in die Kinderabteilung in den oberen Stock gehen.

Zu unserer Überraschung war es hier in Allem sehr besonders!

Was für eine farbenfrohe und saubere Klinik es war! Es war die kindergerechteste Kinderabteilung, die ich bisher sah. Und bis jetzt gesehen hatte!

Die Kinderkrankenschwestern trugen Häubchen und hellblaue Kleider. Und sie waren alle sehr freundlich und entspannt.

Thaio fand sofort etwas zum Spielen.

Es war kein Wunder, denn es gab ausreichend davon. Dirk und ich warteten auf das, was kam.

Wir waren es, die nervös Zeitschriften durchblätterten.

Thaio fand den neuen Spielplatz super. Er spürte nichts von unserer inneren Aufregung.

Wir hatten viele Dinge im Kopf und waren froh, dass Thaio abgelenkt war.

Weshalb eine Adoption Erfahrungen mit sich bringt, die uns als Familie wachsen ließ

Was hatte Thaio?

Hatte er Schmerzen?

Schlug ihm etwas auf den Magen? ..Waren wir es, die er belastend fand?.. ☹

Er wirkte nicht so. Aber das musste nichts heißen, denn Thaio war hart im Nehmen. Wie man so sagt.

Nachdem wir ihn vor vier Tagen abgeholt hatten, merkten wir schnell, dass unser kleiner Fratz nicht erwartete, was allen Kindern auf der Welt zustand …

… das man ihn sofort tröstete, wenn er hinfiel.

Wenn er fiel, stand er wieder auf und lief weiter. Auch wenn der Sturz schmerzhaft ausgesehen hatte.

Dieses Verhalten lernten die Kinder einfach in ihrem Kinderheim-Alltag, wenn sie unter vielen anderen Gleichgesinnten heranwuchsen. Und mit wenig Erwachsenen.

Verständlich, denn es waren nicht allzu viele Pflegerinnen für 12 Kinder. Und nicht immer waren sie sofort zu Stelle, wenn ein Kind hinfiel.

Obwohl die Frauen, die wir im Kinderheim kennengelernt hatten, sehr lieb mit den Kleinen umgingen. Sie sangen und spielten mit ihnen.

Aber die Pflege, also das Windelwechseln (es wurden nur Stoffwindeln verwendet), baden, füttern und die Pflege der Einrichtung forderte viel Zeit.

Da reichte es einfach nicht für jedes Hinfallen oder Stoßen, was nicht allzu schlimm aussah. So war es nun mal.

Was sollten sie auch tun.

Die Kinder lernten einfach, mit ihrem Schmerz umzugehen. Und ihn zu ignorieren, soweit es ging.

Andere Adoptiveltern hatten uns vorher schon davon berichtet. Sie hatten bei einer Adoption Erfahrungen in Hinblick auf das taffe Verhalten der Kinder machen können. Wir kannten es deshalb aus Erzählungen.

Dieses Verhalten zu sehen und mitzuerleben war allerdings noch etwas ganz anderes. Mir tat Thaio für die früheren Momente des Nicht-Tröstens sehr leid.

Wir versuchten ab dem Moment des Abholens Thaio nicht übertrieben und aus Mitleid besonders viel zu trösten.

Aber wir nahmen ihn natürlich kümmernd in den Arm, wenn es aussah, dass er es einfach brauchte. Ein kurzes Pusten, streicheln, beruhigende Worte sagen und weiter gings.

Dieses Trösten sollte er ab jetzt unbedingt genießen dürfen. Wie alle Kinder! Und immer!

Jetzt waren wir dran! Wir gingen zusammen und mit gemischten Gefühlen in ein Behandlungsraum. Was wird Thaio erwarten?

Ich fühlte mich wie ein Verräter, denn ich nahm Thaio an die Hand und er ging fröhlich und voller Vertrauen mit uns in das Zimmer.

Die Unterhaltung mit der Ärztin fand in einem guten Englisch statt. Thaio sollte ein abführendes Zäpfen verabreicht werden, dass nach ungefähr 10 Minuten wirken würde.

Wir mussten dann schnell Bescheid geben, wenn Thaio etwas spürte. Damit die Stuhluntersuchung beginnen konnte.

Oje, das konnte nur schmerzhaft werden!

Thaio wusste nicht, wie ihm geschah, als das Zäpfen verabreicht wurde. Ich war mir sicher, er kannte so etwas nicht. Er weinte laut ☹…

Konnten wir danach je wieder das Vertrauen unseres Thaios gewinnen?

Wie tat er mir leid. Würde er uns das verzeihen? Wir nahmen ihn aus seiner gewohnten Umgebung und nun – nach 4 Tagen – befand er sich mit uns im Krankenhaus und bekam ein schmerzhaftes Zäpfchen. Schlimm.

Wir fühlten uns wie unfähige Eltern.

Adoption Erfahrungen? Keine..

Nun gut. Wir wussten, uns würde es nicht mehr passieren, was die Bananen betraf.

10 Minuten später verzog Thaio schmerzlich das Gesicht – es ging los.

Thaio litt, was wir uns nur zu gut vorstellen konnten. Aber es funktionierte, das meiste war geschafft. Nur einmal noch musste Thaio mit uns noch auf die Toilette sausen.

Für das Ergebnis der Stuhluntersuchung warteten wir auf dem Gelände vor dem Krankenhaus. Thaio war nicht böse drum, die Abteilung zu verlassen. Verständlich.

Dirk besorgte Ananas und Hühnchen am Spieß. Und keine Bananen.. ; ) Wir machten das Beste draus.

Das Ergebnis kam nach ungefähr einer Stunde. Eine der Krankenschwestern gab uns Bescheid

Alles war ok, man hatte nichts Auffälliges gefunden! Und wir durften nach Hause gehen!

Wir waren alle sehr erleichtert, Thaio wortwörtlich!

Nun ging es wieder in unsere sichere Umgebung.

Wir hofften, Thaio vergaß dieses Erlebnis schnell wieder! Wollten wir seinen kleinen Rucksack ab jetzt nicht nur mit möglichst schönen, harmonischen Dingen füllen? Diese Aktion gehörte auf jeden Fall nicht dazu. Entschuldige, kleiner Thaio!.. ☹

Vielleicht hätte ich doch vorher einmal mehr ein Wunschkinder Forum hierzu befragen sollen? Danach hätte ich eventuell das Wissen um die Ernährung gehabt.
Aber wir wussten natürlich auch, dass gute Erlebnisse nicht immer möglich waren. So sehr wir es auch für ihn wünschten.

Wie ging es weiter?

So wie vor dem Krankenhausaufenthalt. Und so, wie Kinder sind. Thaio ließ sich nichts anmerken und machte weiter wie bisher. Spielte viel, lachte viel. Und wir gewannen trotz allem immer mehr sein Vertrauen.

Von nun an achteten wir natürlich sehr genau darauf, was wir ihm zu essen und trinken gaben.

Dies war eines von den Erlebnissen, die wir Thaio gern erspart hätten.

Aber auch wir waren neu. Nur dass unser Kind schon zwei Jahre alt war. Also kein Baby mehr.

Wir waren mit einem Mal mittendrin in diesen Gesprächen. Vorher hatten wir solche Themen zwischen Eltern immer belächelt, fanden es unangenehm und übertrieben.

Nach den vier Tagen in Thailand und nach so kurzer Zeit mit unserem Adoptivkind wussten wir: es gehört alles dazu. Nicht nur die Sonnenscheinseiten.

Nun konnten wir, wie schon bei der Adoption Erfahrungen jeglicher Art sammeln. Wir waren mittendrin. Und es war für uns gut so.

Wir waren jetzt Eltern, die gelernt hatten: Solch anfänglich kleinen Dinge konnten sich zu großen schmerzhaften Problemen entwickeln.

Nach dieser „Feuerprobe“ waren wir endgültig auch diese Art von Eltern, die über Themen wie den Stuhlgang sprachen.

Es war eine gute Lehre für uns. Ich spürte eine Art Reue. Für die überheblichen Momente als Noch-Nicht-Mutter gegenüber anderen besorgen Eltern.

Als ich vor ein paar Tagen einer Vorschulmutter spontan von diesem schmerzhaften Erlebnis erzählte, nahm sie mir eine große Last von den Schultern.

Auch sie hatte zu Beginn und nach der Geburt einige Fehler gemacht. Sie waren zwar nicht schlimm, aber vielleicht vermeidbar. So wäre es nun mal.

Und woher weiß man alles, was für Neu-Eltern wichtig ist? Ohne eine Hebamme oder Ärztin zu sein?

Und sie sagte, dass man daraus lernt. Und diesen Fehler bestimmt nicht noch einmal wiederholt.

Da kann ich ihr nur zustimmen.

Dieses Erlebnis zeigte uns deutlich, was wir für ein erstaunliches Kind aufgenommen hatten

Thaio hatte nach einem Vierteljahr in Deutschland eine kleine Magenverstimmung.

Wir waren in Österreich, in einem ersten gemeinsamen Urlaub. Dafür hatten wir ein sicheres Land gewählt, nicht weit entfernt von unserem Zuhause, ruhig und gemütlich.

Wir aßen mittags ein paar Würstchen.

Thaio übergab sich kurz darauf. Nachdem wir ihn beruhigt und umgezogen hatten, passierte etwas, was ich einem Kind in Thaios Alter nicht zugetraut hätte:

Thaio kletterte ohne zu zögern und mit seinen erst zwei Jahren selbstständig auf das Sofa und legte sich hin. Nach ein paar Minuten in die Luft schauend, schlief unser Pflegekind zwei volle Stunden.

Wir sahen regelmäßig nach ihm. Aber er schlief so friedlich und ruhig, dass wir sicher waren – er wusste, was ihm guttat.

Thaio erwachte irgendwann. Er machte einen müden, aber erholten Eindruck. Danach spielte er zwar eher verhalten mit uns. Aber wir sahen, es ging ihm allmählich besser.

Wie konnte es sein, dass ein zweijähriger kleiner Junge schon so gut über sich Bescheid wusste?

… und das Richtige tat, ohne dass wir es ihm rieten?

Die Antwort konnte nur sein:

Die Kinder aus einer Einrichtung wie einem Kinderheim sind einfach mehr auf sich gestellt. Und müssen für sich selbst kleine weise Entscheidungen treffen. Wie war ich mit 2 Jahren dagegen?

Es war ein immenser Unterschied!

Ich hatte eine sehr große Bewunderung für den Instinkt unseres kleinen Fratzes. Und war lange noch erstaunt über dieses Verhalten.

Wir denken trotz allem, dass es Thaio unter den gegebenen Umständen in Thailand entsprechend gut hatte. Die Kinder lernen früher, selbstständiger zu handeln und auf ihren Bauch zu hören.

Meiner Meinung nach können Kinder noch ihre Urinstinkte hören. Eine Erkenntnis, die ich mir vorher nicht hätte vorstellen können.

Bei Thaios Adoption Erfahrungen in dieser Richtung aufzunehmen und daraus zu lernen, war oft faszinierend.

Erwachsene sind meist fleißig dabei, sie vorsichtshalber zu ignorieren. Ich selbst traue meinem Bauchgefühl auch eher selten.

Warum du für deinen Kinderwunsch mutig in die Zukunft schauen solltest

Ich hoffe, ich kann dir mit diesem Blog einen kleinen Einblick in unser erstes Familienleben geben.

Hoffentlich kann ich dir mit meinen Erlebnissen weiter helfen. Um Erfahrungen weiterzugeben, die auf dem ersten Blick so nebensächlich sind. Und doch wichtig.

Auch wenn es wie eine schwierige Zeit wirkt – wir empfanden es nicht so. Es war eine intensive und richtungsweisende Erfahrung und wir meisterten sie gut.

Ein fremdes Kind aufzunehmen ist schon etwas Besonderes. Und es macht in meinen Augen tatsächlich nur Sinn und Freude, wenn auch beide Partner es zu gleichen Teilen so dringend wollen.

Thaio weiß von dieser Zeit im Krankenhaus nichts mehr.

Nach dem ersten Aufenthalt in Thailand gab es kaum Gründe, sich große Sorgen zu machen. Wir Adoptiveltern sind dafür sehr dankbar. Unser Familienleben ist wie jedes andere, würde ich aus meiner Sicht sagen. Vielseitig, bunt und meistens fröhlich.

Durch Thaio dürfen wir ständig neue Dinge kennenlernen, die es ohne ihn für uns nie gegeben hätte. Und damit meine ich nicht nur das viele Klettern an sämtlichen Türrahmen in unserer Wohnung ; ).

Thaio trinkt nach wie vor etwas zu wenig – für mich der beste Beweis, dass er das schmerzhafte Erlebnis überwunden hat ; ) Eine kurze Zeit plagte Thaio oft Bauchweh, was aber zum Glück auch überwunden ist.

Nun ist Thaio schon sieben Jahre alt – unser großes Vorschulkind. Er ist ein toller Junge, der es liebt, mit allem und jedem wie ein gefährlicher Ninja zu kämpfen. Wie alle Jungs in seinem Alter.

Trotz der langen Zeit, die von der Abholung bis heute vergangen ist, mag er über die erste Zeit in Thailand gern Geschichten hören und Bilder sehen.
Denn es sind so besondere Erlebnisse, die keiner aus unserer kleinen Familie missen möchte.

Auch mit dir teile ich meine Erinnerungen sehr gern. Einfach für den Fall, dass sie dir helfen werden. Falls du oder ihr als Paar auf dem Weg seid, über ein Adoption nachzudenken. Um euren Kinderwunsch zu erfüllen.

Die Aufnahme eines fremden Kindes war sicherlich eine Herausforderung, die wir jedoch begeistert annahmen! Es war letztendlich unsere einzige und besondere Chance auf ein Familienleben.

Und wir haben Dank Thaios Adoption Erfahrungen sammeln können, die uns als Paar seitdem sehr verbindet.

Wenn du Fragen dazu hast, stelle sie mir gern. Ich kann dir sicherlich mit einigen guten Ideen beratend zur Seite stehen.

Wenn du magst : )

Bis bald und liebe Grüße

Bärbel

 

(Bildquellen: “Adoption Erfahrungen sammeln”: geralt Pixabay | “erste Erfahrungen beim Rutschen”: eigene Fotoaufnahme | “asiatisch gesunde Früchte”: shinnoske | “Adoptionserfahrungen Krankheit”: steinchen Pixabay “Adoption Erfahrungen – gesunder Snack”: eigene Fotoaufnahme)
Trotz Endometriose Kinderwunsch – wie du dir dennoch deinen großen Wunsch erfüllen kannst!

Trotz Endometriose Kinderwunsch – wie du dir dennoch deinen großen Wunsch erfüllen kannst!

Über die Diagnose Endometriose zum eigenen Kind zu kommen, ist für viele Frauen ein traumhafter Erfolg! Aber was ist diese gutartige Wucherung und wie kann man sie therapieren? Kann man sie behandeln? Auch bei mir wurde dieser Verdacht geäußert: Endometriose Kinderwunsch. Also habe ich mich informiert. Die Fakten habe ich für dich zusammengetragen. In der Hoffnung, es hilft dir schnell zu deinem Baby : ).

Was du über eine Endometriose wissen solltest

Es ist eine Erkrankung, die nur Frauen betrifft.

Ah so.

Wieder einmal nur das Leid der Frauen. Hm.

Ursprünglich ist die Endometriose zum Auskleiden der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) gedacht, deshalb auch die Ähnlichkeit der Bezeichnungen. Es ist ein Gewebe, was sich außerhalb der Gebärmutter, an/ in den Eileitern, Eierstöcken, Darm, Blase oder am Bauchfell ansiedeln kann.

4 Gründe, warum eine Endometriose überhaupt entsteht

Sicher ist man da leider noch nicht. Trotzdem gibt es verschiedene Therorien zu der Ursache Endometriose:

  1. Eine Vermutung ist, dass Teile des Endometriums bei einer umgekehrten Menstruation (retrograden Menstruation) durch die Eileiter in den Bauchraum gelangen können.
  2. Eine andere Theorie besagt, dass die Endometrioseherde direkt an unterschiedlichsten Stellen außerhalb der Gebärmutter entstehen.
  3. Es gibt noch die Vermutung einer Veränderung des Immunsystems. Es treten Antikörper gegen die eigene Gebärmutterschleimhaut auf. Dadurch entstehen Entzündungen, die sich gegen das eigene Gewebe im Körper richten.
  4. Die Endometriose tritt vermehrt innerhalb einer Familie auf, deshalb auch hier eine Theorie: Diese gutartige Wucherung ist eventuell vererbbar.

Wahrscheinlich nicht für jeden interessant, aber trotzdem wissenswert:

Die Wucherung kann überall im weiblichen Körper entstehen. Andere Organe wie beispielsweise die Lunge können ebenfalls betroffen werden, es kommt allerdings selten vor.

Das Gewebe ist ähnlich beschaffen wie die Schleimhaut der Gebärmutter und wird oft von den Hormonen des Monatszyklusses beeinflusst. Dadurch können die Endometriose-Herde wachsen und bluten.

Weil dieses Blut während der Menstruation meist nicht abfließen kann, können sich Zysten bilden. Und ebenfalls Vernarbungen und Verwachsungen. Die Ablagerungen können stecknadelkopfklein bis zu mehreren Zentimeter groß und blutgefüllt sein.

Da es eine komplexe Erkrankung ist, zeigen sich die Symptome und Folgen sehr unterschiedlich. Es kann vorkommen, dass betroffene Frauen keine Anzeichen bemerken und es bei ihnen deshalb unentdeckt bleibt.

Und:

Es kann sich zu einer chronischen Erkrankung entwickeln, aber sie ist gutartig.

Leider sind die Wucherungen während des Monatszyklusses oft schmerzhaft. Sie treten vermehrt im Bauch- und Rückenbereich auf.

So weit – so schmerzhaft.

Das Wichtigste hier ist aber:

Endometriose ist eine der häufigsten Ursachen der Unfruchtbarkeit

Nach geschätzten Angaben leiden 7 – 15% aller Frauen unter dieser Wucherung. Und – wichtig! – es wird erst sehr spät erkannt.

Mit anderen Worten: Es wird für den eigenen Kinderwunsch oft zu spät erkannt.

„Etwa jede zweite Frau mit unerfülltem Kinderwunsch hat eine Endometriose“, erklärt Dr. Jörg Woll, Leiter des Endometriosezentrums, Klinik für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg.

Dadurch, dass die Eileiter durch Endometrioseherde verkleben können, können keine Eizellen hindurch gelangen.

7 Fakten, die für dich bei Verdacht auf Endometriose wichtig sind

  • Nach Schätzungen leiden etwa 7-15 % aller Frauen im geschlechtsreifen Alter an dieser Wucherung (in Deutschland etwa 2-6 Mio.).
  • Mehr als 30.000 Frauen erkranken jährlich an dieser chronischen Krankheit.
  • Von dem Zeitpunkt des Auftretens der ersten Symptome bis zur stellung vergehen im Schnitt 6 (für den Kinderwunsch kostbare) Jahre.
  • Da es eine komplexe Erkrankung ist, können die Symptome und Folgen sehr vielfältig sein.
  • Bei etwa 40 bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, liegt es an einer unerkannten Endometriose.
  • Die Erkrankung heilt in den Wechseljahren von selbst aus.
  • Die Endometrioseherde können immer wieder entstehen. Nur wenn all diese betroffenen Gewebe vollständig entfernt werden, besteht die Chance einer    Heilung.

Der Erkrankung vorbeugen kannst du bei einer Endometriose nicht.

Wenn sich allerdings Schmerzen während des Monatszyklusses verstärken oder auch vermindern, solltest du mit deinem Gynäkologen sprechen. Es könnte sich dann um diese meist chronische Erkrankung handeln.

Der Mediziner entscheidet dann über die weitere Behandlung. Die Schmerzen können bei der Endometriose nur gelindert werden. Eine Heilung entsteht dabei nicht.

Schmerzlinderung bzw. eine Therapie kannst du erfahren durch:

• Einnahme von Schmerzmitteln
• Akkupunktur und Entspannungsübungen
• Sport

Trotz Endometriose Kinderwunsch?

Das eine muss das andere nicht ausschließen. Das ist schon einmal für dich gut zu wissen.

Der Erkrankung vorbeugen kannst du allerdings auch nicht. Denn sie entsteht einfach.

Du solltest mit deinem Gynäkologen sprechen, wenn sich Schmerzen während der Monatsblutung verstärken oder auch vermindern.

Wenn du einen unerfüllten Kinderwunsch hast und der Mediziner eine Endometriose bei dir vermutet, wird er dir wahrscheinlich zu einer Durchlässigkeitsprüfung der Eierstöcke raten.

Endometriose - Arztgespräch

Ein sorgfältiger Arzt wird den Verdacht einer Endometriose bei einem unerfüllten Kinderwunsch sicherlich bald äußern.

Wenn der Mediziner es bei einigen Anzeichen nicht anspricht, dann erkundige du dich selbst danach.

Wie schon erwähnt: Es wird manchmal einfach übersehen. Und die Zeit steht nicht still. Und noch schneller vergeht sie scheinbar bei einem akuten Kinderwunsch. Du und ich wissen es wahrscheinlich beide sehr genau, richtig?

Endlich schwanger werden nach einem Endometriose-Eingriff

Ich war selbst betroffen, denn bei mir wurde während unserer Kinderwunschbehandlung der Verdacht eines verengten Eileiters geäußert. Die Verengung kann durch die Verklebung der Eileiter durch Entzündung und Blutungen entstehen.

Da unser Wunsch nach einem eigenen Kind so dringend war, ließen wir natürlich nichts unversucht. Endometriose Kinderwunsch – es schien nicht gegenseitig nicht auszuschließen!

Und waren froh, dass der Arzt des Kinderwunschzentrums uns daraufhin ansprach. Schwanger werden sollte und durfte bei uns nicht an einem kleinen Eingriff scheitern.

„Es ist jedes Mal wieder eine große Freude, wenn viele Patientinnen, die ungewollt kinderlos waren, nach der Behandlung schwanger werden“, so die Expertin Dr. Bossart.

Und ich wusste von anderen Frauen: Kurze Zeit nach der OP konnten sie bald von ihrer Schwangerschaft erzählen!

trotz- Endometriose - schwanger

Es gibt danach also eine gute Aussicht auf Erfolg, bald ein Baby zu bekommen. : )

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, wird die Patientin unter Vollnarkose operiert. Es wird eine Bauchspiegelung (Laparaskopie) vorgenommen, die eher im Nachhinein etwas schmerzhaft ist.

Bei der OP werden oft Gewebeproben entnommen. Zusätzlich wird festgestellt. wo sich das Symptom befindet und wie schwer die Patientin davon betroffen ist.

Bei mir wurde während des Eingriffes noch eine Eileiterdurchlässigkeitsprüfung vorgenommen.

Während dieser Prüfung wird festgestellt, ob die Eileiter durch eine Verklebung oder Verwachsungen undurchlässig sind.

Bei einem Kinderwunsch ist es natürlich eine für dich sehr wichtige Diagnose!

Im Schnitt wird die Patientin für 2 Wochen nach dem Eingriff krankgeschrieben. Folgeschmerzen hatte ich selbst nur durch den Abbau des CO2 Gases. Das Gas wird benötigt, um in dem Bauchraum Endometrioseherde festzustellen. Die Schmerzen nahm ich in meinem Schulterbereich wahr, was nach der OP üblich ist.

Kleine Einschnitte erinnern mich noch an den Eingriff. Sie sind aber so klein und liegen so tief in der Leistengegend, dass sie selbst am Strand mit leichter Bikini-Bekleidung unbemerkt bleiben. Darauf wird geachtet.

Nun solltest du einfach einmal über dich nachdenken … Endometriose Kinderwunsch – es schließt sich gegenseitig nicht aus! Und wenn du weitere Erfahrungen darüber sammeln möchtest, kann dir auch manchmal ein Wunschkinder-Forum weiterhelfen.

Was meinst du, betrifft es dich vielleicht und du kannst anschließend auf einfachem natürlichem Weg schwanger werden? Das wäre natürlich traumhaft, oder?

Ich wünsche dir auf jetzt erst einmal eine gute Zeit. Und vielleicht ein für dich informatives Gespräch mit deinem Arzt deines Vertrauens.

Arzt oder Ärztin natürlich ; )

Bis bald!

Liebe Grüße
Bärbel

… Und wenn du eine Anmerkung zu dem Blog hast oder über deine eigenen Erfahrungen schreiben möchtest, melde dich gern. Ich freue mich wie immer über deine Resonanz!

 

(Bildquellen: “Endometriose Kinderwunsch – bald ein Kind?”: adibalea Pixabay | “bei Endometriose Arztgespräch”: gerald Pixabay | “Schwanger trotz Endometriose”: tunechick83 Pixabay)
Endlich schwanger durch eine Eizellenspende – worauf du achten solltest

Endlich schwanger durch eine Eizellenspende – worauf du achten solltest

Eine Schwangerschaft durch eine Eizellenspende kann für dich eine perfekte Möglichkeit sein, endlich deinen Kinderwunsch wahr werden zu lassen. In diesem Blog zeige ich Abläufe auf, wie sie durchgeführt werden. Durch das Berücksichtigen einiger guten Tipps heißt es dann hoffentlich bald für dich: Ich bin schwanger!!!  : )

Immer noch nicht schwanger? Der beste Grund, ab jetzt über einen Eizellentransfer nachzudenken!

Eizellenspende hörte sich für uns erst einmal seltsam an.

Eine fremde Frau lässt sich hormonell stimulieren und später dann Keimzellen entnehmen. Und sie lässt es zu, ihre Gene mit denen eines fremden Mannes vereinen zu lassen.

Warum gibt eine fremde Frau Eizellen ab?

… Zumal Hormone, die künstlich eingenommen werden, oft eine Belastung für den Körper sein können. Und manchmal auch optische Auswirkungen haben.

Eine Überstimulation kann sich für die Frau, die Eizellen abgibt, teilweise auch lebensbedrohlich entwickeln. Meist geht es sicherlich um Geld, aber wir in unserer Situation hofften, dass es auch andere Gründe gab.

Die Frauen gaben ihr Einverständnis. Uns wurde gesagt, dass es oft Frauen sind, die anderen kinderlosen Frauen helfen möchten. Und die Chance auf ein Baby wird sich ihrer Meinung nach durch diese Hilfe erhöhen.

Schön wäre dieser emotional schöne Grund. Die Wahrheit findet sich sicherlich irgendwo in der Mitte.

Wir als Paar sind bestimmt nicht die einzigen, die Bedenken hatten.

Trotzdem geht es immer noch um ein eigenes Kind, was sich kinderlose Paare so sehnsüchtig wünschen.

Und dieser Gedanke gewinnt.

So wie auch bei uns: Wir wollten unseren Kinderwunsch erfüllen und zwar bald! Genug Zeit hatten wir auf anderen Kinderwunschwegen verloren.

Vier gute Gründe, warum die Eizellenspende der Weg du deinem Baby sein kann

  • die Menopause hat frühzeitig eingesetzt
  • in den Eierstöcken reifen wegen fortgeschrittenen Alters oder als Folge einer Erkrankung keine Follikel heran
  • die Eierstöcke wurden aufgrund einer Erkrankung entfernt
  • ungewollte und nicht erklärbare Kinderlosigkeit

Nimm Folsäure schon lange vor deinem Schwangerschaftswunsch ein!

Folsäure ist sehr wichtig bei allen Zellneubildungs- bzw. Zellteilungsprozessen im menschlichen Körper.

Ein Mangel an Folsäure während der Schwangerschaft kann unter anderem zu sogenannten Neuralrohr-Defekten beim Kind führen.

Das Neuralrohr ist eine Struktur in der Embryonalentwicklung, die schon in der zweiten bis dritten Schwangerschaftswoche entsteht.“

In Deutschland ist das Einsetzen von fremden Keimzellen verboten. Das Embryonenschutzgesetz, was 1991 in Kraft trat, soll missbräuchliche Verwendungen zur Erzeugung von menschlichen Embryonen verhindern, wie beispielsweise zur uneigennützigen Verwendung zu Forschungszwecken. Möglich ist der Eizellenspende nur im Ausland!

Denke bereits im Vorfeld über die Organisation rund um dein Wunschkind nach!

Die Vorgehensweise für eine Eizellenspende bedeutet regelmäßige ärztliche Kontrollen, Blutabnahmen, Ultraschalluntersuchung und ärztliche Gespräche.

Wo befindet sich euer bevorzugtes Kinderwunschzentrum, wo liegen die Praxen, die du regelmäßig besuchen wirst? Sind sie gut erreichbar oder liegen sie sogar auf deinem Arbeitsweg?

Durch die Anreise zu den Kliniken im Ausland müsst ihr euch auf einen finanziellen und emotionalen Mehraufwand einstellen.

Eizellenspende - viele Fragen

Es wird von eurer Seite aus sehr viel mehr Planung und Organisation benötigt.

Und es bedeutet auch, einige Fehlzeiten bei deinem Arbeitgeber rechtfertigen zu müssen.

Oder auch einige Dinge direkt vom Arbeitsplatz aus zu organisieren.

Leider gibt es manchmal Zeiten für Gesprächstermine, die nicht immer in deine Mittagspause fallen.

Hast du einen guten „Draht“ zu deinem Vorgesetzten, damit du mit ihm über deine Situation sprechen kannst? Wird er Verständnis haben, weil er selbst auch eigene Kinder bzw. eine Familie hat?

Manchmal gibt es vielleicht vorab hilfreiche Erfahrungen über deinen Chef, wenn andere Kolleginnen ihre Schwangerschaft bekannt geben. Wie hat er reagiert? Können Kollegen ins Vertrauen gezogen werden, die einige deiner Aufgaben übernehmen könnten? Weil du deinem Chef gegenüber nicht so recht vertraust?

Ich hatte solche hilfreichen und verständnisvollen Kollegen. Es waren vier Personen meines Vertrauens und ich hatte sie im Nachhinein gesehen gut ausgesucht.

Sie konnten (und wollten!) Aufgaben für mich übernehmen und waren auch da, wenn unser Kinderwunschverfahren anders verlaufen war als geplant.

Es hilft dir, vorher über diese Dinge nachzudenken. Um dich im Voraus mit einem guten Gefühl für eine Eizellenspende im Ausland entscheiden zu können.

Wie dich die erste Untersuchung deinem Wunschkind näher bringt

In einer der von dir ausgewählten Klinik im Ausland werden nach dem Erstgespräch schon einige Untersuchungen durchgeführt.

Parallel wird die Frau wie auch der Mann untersucht. Durch die Ergebnisse wird die weitere Vorgehensweise besprochen.

Erste Untersuchungen im Ausland für die Frau:

• Ultraschalluntersuchung der Frau (Prüfung der Durchlässigkeit des Muttermundes)
• wenn noch nicht stattgefunden: Untersuchungen für die Eizellspende
• Erstellung eines Behandlungsplanes / zeitgleich wird eine passende Eizellspenderin gewählt
• bei Bedarf können die Medikamente gleich mitgenommen werden, zusätzliche notwendige Medikamente sind anschließend in Deutschland in gleicher Qualität erhältlich

Erste Untersuchungen im Ausland für den Mann:

• Sperma-Abgabe
• Untersuchung des Spermas durch ein Spermiogramm, dadurch frühzeitige Erkennung von Samen mit minderer Qualität
• Blutuntersuchung für HIV- und Hepatitis-Serologie
• bei guter Qualität: Spermien werden mit flüssigem Stickstoff eingefroren (kryokonserviert)
• Bei erkrankten Samen kann auf eine Samenbank zurückgegriffen werden

Warum es sinnvoll ist, die Kosten verschiedener Kliniken zu vergleichen

Mit der Stimulation der Spenderin wird der erste Betrag fällig. Bei Abbruch der Behandlung kann der Betrag nicht zurückerstattet werden.

Die Kosten sind oft sehr unterschiedlich. Wir hatten es selbst feststellen müssen. Ein Kostenvergleich ist deshalb hier sehr sinnvoll.

Manche Kinderwunscheinrichtungen haben scheinbar eine größere Erfolgsquote. Trotzdem ist so eine Statistik keine Garantie für das Gelingen deiner Eizellenspende. Wann wurde die Statistik erstellt, was wurde dieser zugrunde gelegt?

Hinterfrage möglichst viel.

Dein Wissen über alle Vorgehensweisen gibt dir das Gefühl, dem manchmal undurchsichtigen Procedere nicht einfach ausgeliefert zu sein.

Übersicht der Kostenübernahme von Krankenkassen für eine künstliche Befruchtung (ohne Eizellenspende)

• die Frau muss mind. 25 und darf nicht älter als 40 Jahre alt sein
• der Mann muss mind. 25 und darf nicht älter als 50 Jahre alt sein
• das Paar muss verheiratet sein
• die Unfruchtbarkeit wurde ärztlich festgestellt
• die Aussicht auf Erfolg der Behandlung eines IVF-Verfahrens wurde durch ein Attest bestätigt, medizinische und psychosoziale Beratung gab es im Vorfeld
• Antragstellung für die Kostenübernahme bei der Krankenkasse
• Ausschließliche Verwendung eigener Ei- und Samenzellen der Ehepartner
• Verheiratete Paare erhalten die Unterstützung für die ersten 3 Versuche bei einer künstlichen Befruchtung.

Voraussetzungen der Kostenübernahme von Krankenkassen:

Durch das Einsetzen einer fremden Keimzelle werden keine Kosten übernommen.
Wie schon erwähnt ist die Eizellspende rechtswidrig.

Eizellenspende - Erkundigungen einholen

Trotzdem.

Jede Krankenkasse entscheidet individuell, ein Nachfragen lohnt sich immer!

In manchen Fällen ist eine Übernahme von bevorstehenden Kosten vielleicht doch möglich, wer weiß? Nutze einfach die Chance.

Wie die Behandlung für deine Eizellenspende starten könnte

Dein auf dich zugeschnittener Therapieplan wird mit der Frau, die Eizellen abgibt, synchronisiert.

Nur so ist es möglich, dass die abgebende Frau mit der Entnahme der Keimzelle zu dem gleichen Zeitpunkt bereit ist wie du mit dem Einsetzen der befruchteten Eizelle (en).

Eizellenspende Ablauf:

Manchmal wird ein Probezyklus durchgeführt.

Dadurch kann festgestellt werden, ob die Gebärmutter der Kinderwunschpatientin sich erfolgreich für einen Eizellentransfer und das anschließende Einnisten der Keimzelle eignet.

Bei Nichterfolg werden weitere Untersuchungen unternommen oder andere Medikamente zu Verbesserung verabreicht.

Ablauf Spenderin:

• Der Beginn des Verfahrens der Spenderin beginnt mit einer Kontrolle per Ultraschall.

• Nur unter der Voraussetzung, dass die Eierstöcke inaktiv sind, kann die Stimulation beginnen.

• Zu Beginn erhält die Keimzellen abgebende Frau ein follikelstimulierendes Hormon.

• Nach spätestens 12 Tagen wird dann ein zusätzliches Hormon gegeben, um einen vorzeitigen Eisprung zu vermeiden

• Bei einer für die Eizellenspende ausreichender Follikelgröße wird letztendlich hCH gespritzt. Dadurch entsteht u. a. die gewünschte Reifung für das Einsetzen der Keimzelle.

• In dieser Zeit erfolgen regelmäßige Ultraschallkontrollen.

Ablauf Kinderwunschpatientin:

• Eine Ultraschalluntersuchung wird durchgeführt, um sicherzugehen, dass die Gebärmutterschleimhaut dünn ist und keine Zysten vorhanden sind.

• Parallel zu der Eizellenspenderin wird die Gebärmutterschleimhaut der Kinderwunschpatientin anhand eines Planes medikamentös aufgebaut.

Durch die Verabreichung des Östrogenpräparates können sich später eine oder mehrere befruchtete Keimzellen einnisten. Der Aufbau findet in Deutschland statt.

• Es findet eine regelmäßige Kontrolle des Wachstums der Gebärmutterschleimhaut statt. Ab 8 mm ist die Dicke der Gebärmutterschleimhaut   vorteilhaft für eine erfolgreiche Einnistung.

• Weil das medizinische Verfahren mit der Spenderin parallel läuft, dauert dieses ebenfalls 2 Wochen.

• Wenn der Termin der Punktion der Spenderin feststeht, erhält die Kinderwunschpatientin einen Anruf, um nun das Hormon Progesteron einzunehmen und die Anreise zu planen.

Paralleler Ablauf Spenderin und Empfängerin:

• Der Termin für die Punktion der Spenderin wird festgelegt.

• Der Spenderin werden unter Vollnarkose Eizellen entnommen. Es erfolgt die Information über die Anzahl und somit über den Erfolg.

• Die entnommenen Eizellen werden durch eine In-Vitro-Fertilisation (IVK) oder
intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) mit dem Sperma befruchtet.

• Die befruchteten Keimzellen werden dann der Empfängerin nach erfolgreicher Entwicklung innerhalb von 5 Tagen eingesetzt (Embryotransfer).

Maximal 3 befruchtete Keimzellen dürfen der Kinderwunschpatientin eingesetzt werden.

In Deutschland findet die nachfolgende Betreuung statt

• nach 2 Wochen folgt der Schwangerschaftstest

• regelmäßige Kontrollen folgen wie bei einer natürlich entstandenen Schwangerschaft.

Ländern wie beispielsweise in der Schweiz findet das Einsetzen 2 Tage nach der Befruchtung statt. Dadurch kann die Entwicklung der Keimzelle 3 Tage weniger beobachtet werden

 

Was passiert mit den nicht eingesetzten Embryonen?

Wenn nicht alle Embryonen in die Gebärmutter der Kinderwunschpatientin eingesetzt werden, wäre ein üblicher Weg, sie in der IVF-Klinik vor Ort einzufrieren (kryokonservieren).

Sie können zu einem späteren Zeitpunkt aufgetaut und eingesetzt werden.https://www.familienwunsch.com/kryokonservierung/

Zwei wichtige Faktoren, die dich erfolgreicher zu einer geglückten Eizellenspende bringen

Laut dem Kinderwunscharzt Dr. med. Jon Aizpurua, gibt es unterschiedliche Annahmen, was die Stärke der Gebärmutterschleimhaut betrifft.

Seiner Meinung nach sollte nicht nur auf die Dicke der Schleimhaut geachtet werden. Für den Transfer sollte das Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) zusätzlich folgende wichtige Punkte erfüllen:

Es sollte in folgenden Punkten gut vorbereitet sein:

1. hormonell
2. strukturell

In meinem Fall der Eizellspende wurde nicht darauf geachtet.

Aus diesem Grund wollte ich dir diese Information noch ans Herz legen. Um nichts zu übersehen.

Und um nichts unversucht zu lassen. ☺

Warum ich für das Risiko Drillinge bereit war

Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, wie traurig es ist, keinen Erfolg bei der Eizellspende zu haben.

Ich wurde irgendwann in unserem Kinderwunsch ungeduldig und fragte den Mediziner, warum es nicht möglich wäre, mehr als drei Embryos gleichzeitig einzusetzen.

Damit wenigstens eine der befruchteten Eizellen überleben könnte.

Mehr als verständlich, fand ich für mich.

Der Arzt klärte mich auf.

„ Je mehr eingesetzte Eizellen, umso größer das Risiko, Zwillinge oder Drillinge austragen zu müssen.
Mehrlingsschwangerschaften sind immer mit einem Risiko behaftet und deshalb nicht zu fördern.“

Ok.

Obwohl ich das Risiko trotz seiner Worte eingegangen wäre – Drillinge hätten es für uns nicht sein müssen … ; )

Der Grund warum du bei der Eizellenspende auf dein Gefühl zu hören solltest

Laut Berufsverband Reproduktionsmedizin Bayern stehen die Erfolgschancen bei der Eizellspende von jungen Frauen für eine Schwangerschaft bei etwa 50 Prozent pro Transfer.

50 % pro Transfer! Ein Ergebnis, dass sich ganz gut liest. Trotzdem: Frage noch einmal nach und lass dir die realen aktuellen Statistiken zeigen.

Auch wenn es so sein sollte:

Dein Körper ist sicherlich hormonell beeinflussbar, aber was in deiner Seele vor sich geht, ist ebenfalls zu beachten. Deine Seele steuert im Unterbewusstsein viel. Und kann meiner Meinung nach über Einiges unbewusst Einfluss nehmen.

Eizellenspende - welche Entscheidung ist die richtige

Wenn du Bedenken gegenüber der Behandlungsmethode hast, solltest du diese erst aus deinem Weg räumen.

Ohne dein Vertrauen in eine Klinik, oder in die Methode künstliche Befruchtung mit fremden Keimzellen, ist eine Behandlung in meinen Augen schwierig und kann nicht gut funktionieren.

Vielleicht schaust du zwischendurch einfach einmal in ein Wunschkinder Forum? Das half mir, mich nicht so allein zu fühlen. Dort findest du viele Paare in deiner Situation. Ein wenig über den Zaun schauen schadet nicht : ) …

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, nicht an der Methode „Eizellspende“ zu zweifeln.

Ich war oft unsicher und denke, dass es nicht besonders förderlich war. Und vielleicht hat es sogar unsere Chance auf ein eigenes Kind gemindert.

Vielleicht kannst du deine Zweifel in Gesprächen bei einigen Arzt-Terminen aus dem Weg räumen?

Oder sprich mit vertrauten Personen darüber, die dich gut kennen und einschätzen können.

Wenn du kein Vertrauen zu Ärzten und Praxen hast, gibt es sicherlich einen guten Grund dafür. Und es sollte dir wichtig sein, den Hintergrund der Unsicherheit herauszufinden.

Damit du dich anschließend mit einem guten Gewissen für einen Embryotransfer oder auch beruhigt dagegen entscheiden kannst.

Um später nicht an deiner Entscheidung zu zweifeln.

Und wo stehst du heute?

Vielleicht schaust du gerade jetzt, und nach vielen anderen Kinderwunschversuchen, in Richtung Eizellenspende? Dann kann dich diese Entscheidung durchaus zu deinem Wunschkind bringen.

Bei 50% Chance ist es ein Versuch wert.

Die Hauptsache ist, du fühlst dich gut dabei. Und bist bereit, einiges dafür in Kauf zu nehmen. Auch finanziell gesehen.Dann klappt es hoffentlich bald, ich drücke fest die Daumen!

Und: ich würde mich freuen, wenn ich dir mit meinem Blog weiter helfen konnte. Vielleicht hast du Fragen zu meinen Erfahrungen? Oder Anmerkungen?

Dann melde dich einfach und unkompliziert.
Ich bin hier und helfe gern weiter ☺

Ein lieber Gruß
Bärbel

 

 

(Bildquellen: “Eizellenspende_ein Baby für dich”: Rainer_Maiores Pixabay | “viele Unsicherheiten bei Eizellenspende”: qimono Pixabay | “gut informiert”: schiffdirk | “Überzeugt von der Behandlung Eizellenspende”: geralt Pixabay)
Warum du bei dem Sehnsuchts-Thema “schwanger werden” nicht verzweifeln darfst

Warum du bei dem Sehnsuchts-Thema “schwanger werden” nicht verzweifeln darfst

Nur vorab – es gibt weit mehr Frauen um uns herum, die schwanger werden möchten und es klappt nicht. Nach außen hin wird es oft nicht kommuniziert, aber hinter verschlossenen Wohnungstüren denken kinderlose Paare manchmal verzweifelt darüber nach.
Mit meinen Erfahrungen bei unserer Familienplanung möchte ich dir Mut machen, nicht zu verzweifeln. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig und nervenaufreibend die Geschichte „schwanger werden“ sein kann. Und dass du trotzdem nicht aufgeben solltest. So wie ich.

Der Grund, warum ich unser Glück nicht fassen konnte

Endlich schwanger! Hurra!!!! Wir hatten es geschafft!

Was war es bisher auch für ein Aufwand für ein Baby! Aber das war ja jetzt glücklicherweise vorbei! Nun mussten wir uns nur noch gedulden. Gute Ernährung und ein „normales“ kontrolliertes Leben führen. Das schaffen wir. Wäre ja gelacht! Und die Folsäure gab es ja sowieso schon seit einiger Zeit, verordnet von dem Arzt unserer Kinderwunschklinik.

Aller Anfang ist schwer …

Begonnen hatte unsere Kinderwunschzeit vor einigen Jahren.

Irgendwann gingen Dirk und ich frühzeitig zu einer Kinderwunschklinik. Ich war fast 37 Jahre alt und hatte, nach meinem Gefühl, keine Zeit mehr.
Waren wir etwa diejenigen, die das Schicksal Kinderlosigkeit oder Unfruchtbarkeit betraf ???

Doch nicht wir! … oder etwa doch?..

So begannen wir mit den Untersuchungen. Einige Ergebnisse hatten wir dann auch bald:
Das Spermiogramm zeigte an, dass die Spermien zwar langsam waren, aber es trotzdem zu einer Schwangerschaft kommen konnte.

So weit so gut.

Bei mir gab es allerdings den Verdacht auf eine Endometriose, also eventuell verschlossene Eileiter.

Schwanger werden – leichtgemacht!

Ich hörte schon von anderen Frauen, die nach dieser OP relativ schnell schwanger wurden.
Und sie konnten irgendwann ihr Baby in den Armen halten. Dadurch war ich sofort für diesen Eingriff.
Ich wollte auch so so gern eine dieser Frauen sein.

Also, wenn es nur daran lag, sollte es kein Problem sein! Eine Endometriose konnte uns doch nicht im Weg in Richtung Familienwunsch stehen! Schwanger werden leicht gemacht! Ein kleiner Eingriff und schon hatten wir bald unsere kleine kuschelige Familie!

Dachte ich.

Warum auch nicht.

Mutig, denke ich jetzt.

Die Eileiterdurchlässigkeitsprüfung fand unter Vollnarkose statt. Es war nicht gerade angenehm, aber auszuhalten. Nach einiger Zeit im Aufwachraum spürte ich nur einen kleinen Schmerz. Das Unangenehmste war eigentlich das für die OP angewendete CO2-Gas, was sich noch Tage nach der Behandlung bis in die Schulter zog.

Nach dieser Behandlung konnte es ja nun mit unserer Familie losgehen.

schwanger werden - kein Erfolg

Bei der OP wurde dann tatsächlich eine Endometriose festgestellt, aber ein „Schwanger werden“ war trotzdem noch möglich. Trotz dieser Einschränkung. Aber es tat sich nichts. Bitte??

Schnell schwanger werden durch den Eingriff. Wieder nur bei anderen Paaren, nicht bei uns. Wir wussten erneut nicht, woran es lag.

Was war denn nur immer los? Was war der Grund?

Es wurde immer frustrierender für uns. Um uns herum gab es so viele Freundinnen, die schwanger waren. Ich erinnere mich an eine Situation mit einer Freundin, die bei uns nach einem gemeinsamen Essen in unserer kleinen Küche stand.

Sabine deutete auf ihren Bauch und strahlte mich an. Da war es wieder.

Des einen Freud ist des anderen Leid

Uralt, aber diese Redewendung passt noch immer. Meine Freundin war zum 2. Mal schwanger. Ich noch nicht einmal zum ersten Mal..

Mir stiegen die Tränen in die Augen, was sie leider sah. Auch nicht sehr nett von mir, kam es mir in den Sinn. Aber aussperren konnte ich meine Gefühle auch nicht. Zu guter Letzt tröstete sie mich dann tatsächlich erst einmal. Hinter verschlossener Küchentür.

Nicht so ganz die richtige Reihenfolge, empfand ich. Sie wusste bisher allerdings auch nichts von unserer unglücklichen Kinderlosigkeit und über unser Thema: Wie kann ich schwanger werden. Und wenn, was hätte sie schon tun können?

Ich versuchte mich mit ihr zu freuen. Gelang es mir? Leider nicht wirklich.

Wie ich immer besser lernte, meine Gefühle vor anderen zu verstecken

Ich wusste aber auch, dass gerade Sabine am Anfang sehr um eine Schwangerschaft gekämpft hatte. Und eine Fehlgeburt ertragen musste. Neid war völlig unangebracht, sprach mein Gerechtigkeitssinn. Mit einem erhobenen Zeigefinger. “Sei nicht gemein!“

Mm.

Aber jetzt war es bei Sabine kein Problem mehr. Und darauf war ich eifersüchtig.

schwanger werden - traurig und erfolglos

Der Abend war für mich gelaufen. Obwohl noch das Dessert fehlte und die Gäste sich scheinbar alle wohlfühlten. Es waren „alte“ Freunde, es wurde viel gelacht.

Ich überspielte meinen Kummer. Ich war darin allmählich geübt. Was konnte ich sonst auch tun.

Über Umwege hörte ich von dieser befremdlichen Behandlungsmethode: Eizellenspende.

Erlaubt war die Methode nur in einigen anderen Ländern. Die Vorbereitungen und Nachuntersuchungen bei einer entstandenen Schwangerschaft waren in Deutschland gesetzlich zulässig.

Dirk und ich lasen viel darüber. In einem Wunschkinder Forum fand ich Antworten auf meine ersten Fragen. Das Thema wurde uns mit der Zeit immer vertrauter. Obwohl es auch etwas befremdlich war. Die befruchtete Eizelle einer anderen Frau würde mir eingesetzt werden. „Das so etwas möglich war …“, kam es mir in den Sinn.

Nachdem wir uns sicher waren, dass wir diesen Weg gehen wollten, sprachen wir mit verschiedenen Ärzten. Über der Kinderwunschpraxis fanden wir die Unterstützung, die wir auf unserem Weg benötigten. Auch meinen Gynäkologen weihte ich ein.

Ich hätte gedacht, dass ich bei dem Gedanken an eine Eizellspende auf Widerstand bei deutschen Medizinern stoße, aber so war es nicht. Zu unserem Glück. Die Ärzte unterstützen es unter anderem, weil sie der Meinung waren, dass Deutschland nicht offen für neue Methoden war. Andere Länder hätten uns in ihren Augen in dieser Wissenschaft längst überholt.

Es war ihrer Meinung nach ein guter Weg, über den viele Frauen in Zukunft schwanger werden könnten. Und in der Vergangenheit schon schwanger geworden sind. So erhielt ich von einem der Ärzte auch einen Hinweis auf die Praxen, mit denen sie bisher erfolgreich zusammen gearbeitet hatten. Erfolgreich – das hörte sich toll an!

Wie du über diese Methode schwanger werden kannst

Dirk und ich besprachen mit dem Mediziner der Kinderwunschpraxis die weitere Vorgehensweise. So erfuhren wir von dem Ablauf.

Die Vorgehensweise der Frau:

• Erstgespräch mit dem behandelnden Arzt per Mail oder Telefon, evtl. Skype.
• Prüfung der Durchlässigkeit des Muttermundes per Ultraschall.
• Wenn noch nicht stattgefunden: Routine-Untersuchung für die Eizellspende.
• Erstellung eines Behandlungsplanes – zeitgleich wird eine Eizelt-Spenderin kontaktiert.
• Bei Bedarf können die Medikamente schon mitgenommen werden, weitere notwendigen Medikamente sind dann in Deutschland in gleicher Qualität erhältlich.

Die Vorgehensweise des Mannes:

• Untersuchung des Spermas durch ein Spermiogramm, dadurch frühzeitige Erkennung von Spermien mit minderer Qualität
• Aufbereitung von Spermien, falls notwendig
• Blutuntersuchung für HIV- und Hepatitis-Serologie
• bei guter Qualität werden die Spermien mit flüssigem Stickstoff eingefroren (kryokonserviert)
• bei erkrankten Spermien kann auf eine Samenbank zurückgegriffen werden

Wir ließen uns darauf ein und planten unsere Zukunft „Wunschkind“

Der Kontakt zu einer Klinik in Spanien wurde per E-Mail hergestellt. Wir entschieden uns auch für diese Klinik, weil es dort eine deutschsprachige Assistentin gab. Mit Absprache der Klinik reisten wir schließlich nach Spanien.

Wir waren aufgeregt!

Die Klinik lag im nördlichen Teil Spaniens. Es zu diesem Zeitpunkt kühl. Winterzeit. Aber die Sonne schien trotzdem. Ein gutes positives Zeichen, fanden wir. Von außen sah der Bau “hyper”-modern aus. Eckig und mit viel Beton versehen. Von innen war die Klinik: weiß. Elegant, kühl und clean.

Susana, die deutschsprachige Mitarbeiterin der Klinik, kam nach einer kurzen Wartezeit auf uns zu. Sie erklärte freundlich dann noch einmal detailliert das Procedere. Danach erhielten wir alle notwendigen Informationen und auch den Fragebogen zu den eigenen Vorstellungen, was die Spenderin betraf. Haar- und Augenfarbe, ungefähres Alter. Alle Frauen waren Hochschulabsolventinnen. Frauen 1. Klasse sozusagen.

Wir bauen uns ein Mensch, wie er uns gefällt.

Willkommen in der Zukunft!

Nach dem Gespräch mit dem Mediziner, gedolmetscht von Susana, unterschrieben wir den Vertrag zur Eizellenspende. Was würde es werden?

Meiner Oma mit ihren damals 90 Jahren konnte ich es nicht erklären. Auf keinen Fall! : ) Meiner Mutter wahrscheinlich auch nicht wirklich. Für beide sicherlich ein absurder Gedanke. Dann lieber keine Kinder, hätten sie vielleicht entschieden. Aber sie hatten ja auch welche.

In Deutschland angekommen, wurden 2 Zyklen abgewartet, dann ging die Behandlung los. Ich nahm das Hormon Östrogen zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut ein. Folsäure nahm ich schon seit Längerem zusätzlich ein.

Der Aufbau wurde in regelmäßigen Abständen gemessen. Letztendlich und nach einiger Zeit war 8 mm Stärke zufriedenstellend. Es konnte losgehen, mein Körper war in den Augen des Arztes gut vorbereitet. Ich hoffte, er war es auch wirklich. Ab diesem Zeitpunkt musste mein Körper noch ein weiteres Hormonpräparat, das Progesteron, ertragen. Ich hielt es schon seit längerem für diesen Moment bereit.

Warum diese Reise deine Zukunft verändern könnte

Nun ging es ein weiteres Mal nach Spanien, in der Hoffnung, mit einer Schwangerschaft, einem Embryo, nach Hause zu reisen!

Wieder wurden wir von der Mitarbeiterin Susana empfangen. Sie informierte uns darüber, dass die Punktion der Spenderin stattgefunden hatte und durch in vitro mit den Samenzellen vereint wurden.

schwanger werden - Einzellenspende

Ich sah eine Frau die Klinik verlassen. War es unsere Spenderin? Die Frau, die dafür Geld bekam, uns zu helfen? Wahrscheinlich nicht. Es gab viele Spenderinnen. Man erstattete ihnen nur die Unkosten, die bei der Behandlung entstanden.

Na. Sicher war ich mir da nicht.

Ob sie unsere Eizellenspenderin war, würden wir nie erfahren. Alles lief anonym ab. Verständlicherweise.

Nun mussten wir uns noch 5 Tage vor Ort in Geduld üben. Noch wussten wir nicht, ob ein Embryo entstanden war. Und ob ich nach diesen 5 Tagen schwanger werden konnte. Durfte.

So versuchten wir uns abzulenken. Wir genossen die sonnigen Tage warm angezogen am Strand und aßen gut und lecker in der Altstadt. Ein kleiner unvorhergesehener Urlaub!

„Hatten sich die befruchteten Eizellen weiterentwickelt?“ fragten wir uns

Die 5 Tage waren um. Wir fuhren wieder zu der Klinik und hofften, die befruchteten Eizellen hatten sich weiter entwickelt und waren bereit für den Embryotransfer.

Wieder eine große Spannung!

Und es hatte geklappt! Drei Embryos sollten mir eingesetzt werden, zwei weitere wurden für nächste Möglichkeiten erst einmal eingefroren. Ich hoffte, wir benötigten sie nie mehr. Aber oft kommt es anders.

Dann ging alles ganz schnell. Ich durfte mich in einem Patientenzimmer für den Eingriff umziehen und hielt mich bereit. Mit gefüllter Blase für den besseren Transfer. Wenn es hilft? ; )

Die Sonne schien herrlich ins Zimmer. Es war ruhig und für diese Klinik fast gemütlich. Ich fühlte mich trotz der Anspannung – gut!

Dann wurde ich in einem Krankenbett in den OP-Bereich gefahren, Dirk an meiner Seite. Nun ging alles ganz schnell.

Ich empfand alles um uns herum allmählich ein wenig fabrikartig. Hier und unter diesen Umständen entstanden Schwangerschaften? Na, die Embryos merkten davon hoffentlich nichts. Nichts von ihrer Produktionsstätte „schwanger werden durch eine Kinderwunsch-Manufaktur“. Das Einsetzen der befruchteten Eizelle konnten wir dann im Behandlungsraum an einem großen Monitor verfolgen.

Wie du durch unvorhergesehene Situationen lernst, deinen Humor nicht zu verlieren : )

Lustigerweise kam vorab ein kleiner Vorspann, der verkörpern sollte, wie ein neues Leben entsteht. Er kam mir allerdings ein wenig wie der Einstieg eines Science Fiction Films vor.
Aber da waren wir bereits angekommen.

Es wollte nicht so ganz passen, denn alle für diesen Blastozysten-Transfer grün gekleideten Ärzte und Assistenten hatten den Auftrag, bis zum Ende des Einstiegfilmes zu warten.

Und man konnte merken, dass sie diesen Film ungefähr zum 100. Mal ansahen. Ich muss immer noch darüber schmunzeln : ) Ich sah, dass sie mit ihren Gedanken überall waren, nur nicht wirklich bei diesem Film …

Kaum war der Vorspann über die einzigartige Enstehung vorüber, ging es prompt los.

Plötzlich, wie aus einem Schlaf erwacht, wurde es um uns herum wieder lebendig

Der Monitor startete mit dem Blick auf die Embryos. Wir konnten jeden Schritt beobachten: wie sie aus dem Labor geholt wurden und mir mit einem dünnen Katheder eingesetzt wurden. Ich merkte nichts davon. Als wäre es ein fremder Körper, dem es eingesetzt wurde.

Und es ging schnell. Das war es schon? Nur so kurz war das Procedere?

Ich wurde wieder in mein Zimmer gerollt und sollte erst einmal in meinem Bett liegen bleiben. Einfach gesagt mit der übervollen Blase ; ). Ich versuchte mich gedanklich abzulenken. Irgendwann kam Dirk zu mir. Nach einiger Zeit durfte ich endlich aufstehen. Ich zog mich an.

Es gab ein kurzes Gespräch mit dem Arzt, wie der weitere Ablauf in Deutschland stattfinden sollte. Wir bedankten uns, bezahlten unseren Teilbetrag, man wünschte uns alles Gute.

Eine Reproduktionsfabrik „schwanger werden“. Aber wenn es klappte, für uns die wundervollste Methode.

Ein Wunder war es auf jeden Fall.

Schließlich durften wir nach Hause reisen. Mit einer fremden befruchteten Eizelle in der Gebärmutter. Es war immer noch schönstes Wetter, als wir losflogen. Wir waren glücklich, wussten aber: Nicht immer ist Einnisten einer Eizelle möglich. Wie im wirklichen Leben und bei einer natürlichen Befruchtung.

Wie durch ein ausstehendes Ergebnis zwei Wochen wie zwei Monate wirkten

Nun hieß es also Abwarten. Zur Kinderwunschklinik und damit zur Blutabnahme für den Schwangerschaftstest ging es erst in 2 Wochen.

So lange mussten wir uns auf unser Schwangerschaftsergebnis gedulden. Wichtig war jetzt das Einnisten des Embryos. Ich fing an, gesünder zu essen und Alkohol zu meiden.

Die Ernährung schien das Einzige zu sein, was ich in dieser Zeit tun konnte, um den Schwangerschaftstest positiv zu beeinflussen.

schwanger werden - Untersuchung

2 Wochen später ging ich sehr aufgeregt zur Blutuntersuchung. Die Mitarbeiterin der Praxis vereinbarte mit mir einen Anruf für beide Fälle:

Für den Fall “Schwangerschaft!”  … und für den Fall “nicht schwanger, tut uns leid”.

Zwischendurch lebten wir unseren Alltag. Aber die Gedanken kreisten oft um meinen Bauch. Schwanger? ..oder nicht schwanger.. ? Da ich aber nichts merkte, versuchte ich, mich nicht so hineinzusteigern. Damit ich nicht so tief fiel, wenn sich eine Schwangerschaft nicht bestätigte.

Ein Selbstschutz. Vorsichtshalber.

Als wir zwischendurch einmal essen gingen, merkte ich, dass Nikotingeruch für mich kaum zu ertragen war. Das wunderte mich. Aber da der rauchende Mann direkt hinter mir saß, dachte ich tatsächlich nicht an eine mögliche Schwangerschaft.

Erst als mir eines Abends von einem Brot übel wurde, wurde mir allmählich klar: Mein Körper veränderte sich. Bitte? Könnte es sein, das …??? Ich wollte aber ganz sicher gehen und mich deshalb keinem eigenen Schwangerschaftstest unterziehen. Ich vertraute lieber der anstehenden Blutuntersuchung.

Dann endlich kam der Anruf!

Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger!!!

Der Schwangerschaftstest fiel positiv aus! Wie glücklich war ich! Wir werden Eltern! Auch wenn es etwas aufwändiger mit dem Schwanger werden war, es hatte letztendlich geklappt! Und auch mit dieser etwas befremdlich erscheinenden Methode!

Ich ging zur anschließenden Untersuchung in die Kinderwunschpraxis. Ein letztes Mal. Nur noch einmal als Abschluss. So waren die Regeln, danach übernahm mein Gynäkologe die weiteren Untersuchungen.

Und ich würde dann auch den Mutterpass erhalten! Ich!

Der Arzt bestätigte mir die Schwangerschaft noch einmal über die Ultraschall-Untersuchung. Und! Ich sah zum erstem Mal das kleine Herz schlagen : ) … Ein weißer kleiner Punkt. Regelmäßig schlug es. Und wir hörten es! Es war zum Verrücktwerden, so schön war es!

Mehr Glück hätte ich in diesem Moment nicht empfinden können. Für mich war es immer noch wie ein Wunder!

Wie sich unsere Situation schlagartig veränderte

Aber dann.

Mm.

Wurde alles anders.

Das kleine Herz hörte auf zu schlagen.

Ich merkte an einem Abend leichte Unterleibskrämpfe. Es lief bisher alles so gut. Ich zählte täglich die Tage und war so so stolz, die 7.Woche fast überstanden zu haben!

Dirk und ich fragten uns erschreckt, was es zu bedeuten hatte. Noch an demselben Abend riefen wir in der Kinderwunschklink an. Aber was brachte schon eine Ferndiagnose? Die Arzthelferin sprach mir Mut zu. In ihren Augen hätte es auch ein Ausdehnen der Gebärmutter sein können.

Durch eine Schwangerschaft würde sich einiges verändern. Was auch stimmen kann. Wenn es daran lag. Ich sollte nicht zu besorgt sein. Und morgen früh sofort zu meinem behandelnden Gynäkologen gehen.

schwanger werden - Abschied vom Kind

Sicherlich gut gemeint. Aber wenn es um unser Wunschkind ging, reichten mir diese tröstenden Worte nicht. Ich war sehr verunsichert.

Am nächsten Tag bestätigten sich unsere negativsten Befürchtungen. Es war kein Herzschlag mehr zu sehen … Eine frühe Fehlgeburt.

Ich konnte es kaum glauben.

Was? Nein!!!

Ich rief weinend Dirk an. Und sprach undeutlich auf seine Mailbox. Er rief später zurück. Wir waren sprachlos am Telefon.

Warum du trotz einer „schwanger werden“-Niederlage sehr bald wieder nach von schauen solltest!

Wir versuchten es noch einige Male mit dem schwanger werden. In Spanien und dann auch in Prag. Dann gaben wir auf. Es war einfach nicht mein Weg, schwanger zu werden. Mein Körper war vielleicht nicht für diese Behandlung geeignet.

Zu viel Fremdeinfluss? War ich sensibler für solche Eingriffe als andere? Schrecklich, aber so musste es wohl sein.
Und sehr schwer einzusehen.

Trotzdem glaube ich noch immer an diese Behandlung. Vielleicht hätte es tatsächlich auch irgendwann geklappt. Aber finanziell war es nach 6 Eizellenspenden für uns nicht mehr tragbar.

Ich habe viel über diese Vorgehensweise gelesen. Für einige Frauen ist es der Weg, schwanger zu werden. Das weiß ich aus persönlicher Erfahrung. Und für diese Frauen freue ich mich. Ich freue mich für jeden, der schwanger werden kann, ob mit oder ohne Hilfe.

Im Laufe der Zeit ist mir klar geworden ist, dass eine Schwangerschaft trotz aller Hilfe noch ein kleines, nicht einschätzbares Wunder ist.

Verliere nicht den Mut, wenn du auf einem Pfad nicht weiterkommst. Es gibt manchmal versteckte „Abbiegungen“ auf dem Weg zu deinem Kinderwunsch. Manche müssen nur gefunden werden.

Viel Erfolg auf deinem Weg des Schwanger-werdens!

Ein lieber Gruß an dich
Bärbel

 

(Bildquellen: “schwanger werden – schau nach vorn”: Public Domain Pictures Pixabay | “schwanger werden – was tun”: Eigene Fotoaufnahme | “Wunschkinder nicht für alle”: renebonilla 1991 Pixabay | “Wunschkinder nicht für alle”: renebonilla 1991 Pixabay | “schwanger werden durch Spenderin”: Gerald Pixabay | “schwanger werden – Untersuchungen”: pro smile Pixabay | “schwanger werden – Trauer: Pixel 2013 Pixabay